Casimir Platzer: «Eine Maskenpflicht für alle ist falsch», Feusi Fédéral, Ep. 72

Casimir Platzer: «Eine Maskenpflicht für alle ist falsch», Feusi Fédéral, Ep. 72

Der Wirtepräsident über die wieder drohenden Corona-Massnahmen, die steigenden Strompreise und warum der Bund etwas dagegen machen sollte. Und er sagt, wer in seinem Hotel Schweizer Wein trinkt und wer nicht.
37 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Die Gesundheitspolitiker reden bereits wieder von neuen Massnahmen
gegen das neue Coronavirus. Casimir Platzer sieht das kritisch: «Im
Winter werden wir eine Infektionswelle haben, wie wir es die
letzten hundert Jahre immer gehabt haben.» Deutschland mit seinen
Massnahmen zeige, dass eine Maskenpflicht nichts nütze. «Es ist
wichtig, dass Risikopatienten sich schützen können, aber alle dazu
zwingen, ist falsch.» Schweiz soll Massnahmen nicht übernehmen Die
Schweiz habe es besser gemacht als alle umliegenden Länder. Die
hiesige Kritik an den Massnahmen habe genützt, dadurch blieben zum
Beispiel die Skigebiete offen im Unterschied zu allen anderen
Ländern. «Und es ist nichts passiert.» Wenn die anderen das Gefühl
haben, dass es wieder verrückte Massnahmen brauche, dann müsse das
die Schweiz noch lange nicht übernehmen. Platzer erinnert an die
absurden Regeln, die mit dem Mikromanagement des Bundesrates
während der Pandemie entstanden sind. Restaurants seien nie ein
Ansteckungsherd gewesen. «Was die einzelnen Massnahmen gebracht
haben, das wissen wir nicht.» Gastrosuisse will die
Entschädigungsfrage mit einer Volksinitiative klären.
https://entschaedigung-ja.ch/ Falls es wieder zu einer Pandemie
kommt, dann müssen die Spielregeln von Anfang an klar sein, findet
Platzer. Dazu brauche es eine Überarbeitung des Epidemiengesetzes.
«Stromfirmen sind Kartell» Sorgen machen dem Wirtepräsident die
enorm gestiegenen Strompreise. Die Wirte müssen bis zu 15-Mal mehr
bezahlen für Strom. Das betrifft vor allem Betriebe, welche die
Grundversorgung verlassen haben und von günstigen Preisen
profitiert haben. «Es braucht einfach Massnahmen», findet Platzer.
Der Strommarkt sei kein richtiger Markt und die Branche sei
hochgradig subventioniert. «Die Stromfirmen sind ein bewilligtes
Kartell», kritisiert Platzer. Der Preis werde an der Strombörse von
den letzten Prozent Strom gesetzt, die für eine fiktive Nachfrage
produziert würden. «Das ist eine Preisfestlegung von marktmächtigen
Unternehmen, der Verbraucher hat nicht wirklich die Möglichkeit
auszuwählen. Es gibt keine Ausweichmöglichkeit.» Die Branche sei
hochreguliert und hochsubventioniert. Jetzt brauche es Massnahmen,
weil sonst 3000 Gastrobetriebe gefährdet seien. Platzer – bei der
Abstimmung ein Gegner der Energiestrategie – kritisiert die
Umsetzung der Energiestrategie des Bundes. «Wir haben es
verschlafen, man hat die Energiestrategie angenommen, aber man baut
die Produktion zu wenig auf.» Die Schweiz habe die
Versorgungssicherheit aus der Hand gegeben. Es brauchte grosse
Kraftwerke: «Wir werden mit dem Bevölkerungswachstum und immer mehr
Geräten viel mehr Strom verbrauchen. Rein Solar- und Windenergie
werden dafür nicht reichen.» Man bekomme nun genau jene
Strompreise, welche die Gegner der Energiestrategie bei der
Abstimmung befürchtet hätten. Der Ausstieg aus der Kernenergie sei
falsch und dass man auch die neusten Entwicklungen bei der
Kernenergie abklemme, das sei «ein grosser Fehler».

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