Der körperlose Mensch | Von Roberto D. Lapuente

Der körperlose Mensch | Von Roberto D. Lapuente

11 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen
und Links) findet ihr hier:
https://kenfm.de/der-koerperlose-mensch-von-roberto-d-lapuente


Unsere Selbstbestimmung über den eigenen Körper wird uns in
kleinen Schritten wegkonditioniert.


Von Roberto D. Lapuente.


„Mein Bauch gehört mir!“ Diese Ansage zur körperlichen Autonomie
hörten wir vor allem von Frauen in der Abtreibungsfrage. Sie
wurde verstanden, akzeptiert und gefeiert. Doch seither hat sich
viel verändert — vor allem zum Schlechteren. Jens Spahn versuchte
den Körper von Verstorbenen als Organ-Ersatzteillager
freizugeben, sofern der Betreffende nicht zu Lebzeiten
ausdrücklich widersprach.


Nun wird infrage gestellt, ob ein Mensch über die Art der
medizinischen Behandlung für sich selbst überhaupt frei
entscheiden darf. Eine Impfung mit derart experimentellem
Charakter ist mehr als ein schmerzhafter Einstich am Arm. Er kann
den Status unseres Immunsystems verändern, kann auf Jahre über
Krankheit und Gesundheit, manchmal sogar über Leben und Tod
entscheiden. Wenn wir uns jetzt nicht entschieden wehren, können
wir den eingangs zitierten Satz bald abändern in: „Mein Körper
gehört dem Staat.“


Mir geht es ein bisschen wie Hubert Aiwanger, dem bayerischen
Koalitionspartner von Markus Söder: Auch mich hat das Impfangebot
bislang nicht überzeugt. Als es mit den Impfungen losging, wäre
ich nie auf die Idee gekommen, mich als Impfdrängler zu
betätigen. Ich wollte zuwarten, mal gucken, was so passiert, und
mich dann frühestens im Herbst entscheiden, mit was und ob ich
mich impfen lasse oder eben nicht. Beide Optionen hielt ich mir
offen.


Die Zeit rinnt nun tatsächlich, bald ist Herbst, und ich bin noch
immer unentschlossen. Oder sagen wir es so: Ich hätte gerne mehr
Zeit. Aber geht es nach Herrn Braun aus dem Kanzleramt und
anderen, die mir nichts, dir nichts klarmachen, dass das
Grundgesetz eine Impfpflicht ohne viel Federlesens hergibt, so
kriege ich diese Zeit aber nicht. Ich muss mich nicht mal mehr
entscheiden — das tut der Staat für mich. Er verfügt über meinen
Körper.


Mein Arm gehört mir dann eben nicht. Und wenn es nur der Arm
wäre! Mir gehört mein Immunsystem nicht, mein Kopf nicht, einfach
alles nicht.


Alles an mir gehört — wieder mal — dem Staat.


Dein Innenleben gehört uns — bis du widersprichst


So ähnlich stellte sich das Gesundheitsminister Jens Spahn vor
etwa drei Jahren auch schon mal in einer anderen Frage vor: bei
der Organspende nämlich. Er wollte das sogenannte
Widerspruchsverfahren etablieren — sprich: Jeder sollte per se
zunächst als Organspender gelten, bis er offiziell kundtut, dass
er nicht wolle, dass seine Organe wiederverwertet werden können.
Bis heute funktioniert es genau andersherum: Wer spenden will,
muss es zu Lebzeiten dokumentieren.


Spahn argumentierte damals, dass die Menschen trotz politischer
und gesellschaftlicher Initiativen nicht dazu bereit seien, sich
im großen Stil Organspendeausweise zu holen — also müsse man nun
die Spielregeln quasi umdrehen und den Menschen als Herr seines
Körpers zunächst mal entmündigen.


Der Körper als Hinterlassenschaft sollte allen gehören. Und damit
dem Staat.


Der Mensch sollte als Ressource über den Tod hinaus anzusehen
sein, die Allgemeinheit als Sachwalter betrachtet werden. Der
Gesundheitsminister ging nur halbherzig ans Werk, er wollte eine
Debatte anschieben und nicht direkt gesetzliche Neuregelungen
schaffen. Diese Zögerlichkeit machten ihm nicht wenige zum
Vorwurf, unter anderem auch die Meinungsmacher in diesem Lande
kritisierten ihn dafür. Sie hätten sich das Widerspruchsverfahren
sehr gut vorstellen können.


Leicht zeichnete sich schon ab, was einige Jahre später dann ganz
ungeniert ausbrach: den Mitmenschen als autonomes Wesen
anzuerkennen, das bestimmten Eingriffen in seinen toten oder eben
auch lebenden Körper nicht — oder vielleicht noch nicht —
ausgesetzt sein möchte, akzeptiert man nicht mehr so ohne
Weiteres. Der Mensch gehört sich in der Denkweise einiger nämlich
zunächst nicht selbst. Er ist für alle da, ist ein Rohstoff und
hat so zu funktionieren, dass er massenkompatibel bleibt.


Die Impf-Allmende…weiterlesen hier:
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