Fluss Bad Gespräch Episode 16: "Urbanes Wasser im Wandel. Ein Gespräch über Extreme und der (Not)Wendigkeit des Umdenkens."

Fluss Bad Gespräch Episode 16: "Urbanes Wasser im Wandel. Ein Gespräch über Extreme und der (Not)Wendigkeit des Umdenkens."

59 Minuten
Podcast
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FLUSS BAD BERLIN ist ein städtebauliches Entwicklungsprogramm für eine zukunftsorientierte und gemeinschaftliche Nutzung eines innerstädtischen Flussabschnittes in der Mitte von Berlin.

Beschreibung

vor 4 Monaten

Mit der öffentlichen Veranstaltungsreihe „Fluss Bad Gespräche“
(ehemals "Gartengespräche") lädt der Flussbad Berlin e.V. seit
2020 während der Sommermonate regelmäßig Expert*innen aus
Wissenschaft, Politik und Kultur in den Fluss Bad Garten ein.


Episode 16, 07. September 2023, Fluss Bad Garten


Mit: Dr. Almut Neumann (Bezirksamt Mitte), Dr. Darla Nickel
(Berliner Regenwasseragentur) und Dr. Carin Sieker (Berliner
Wasserbetriebe).


Moderation: Rebecca Wall (Urbane Praxis e.V., PCP
Modellprojekte).


Trockene Jahre liegen hinter uns und haben deutliche Spuren im
Stadtgrün und der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg
hinterlassen. Und damit nicht genug: jetzt wird bereits über
Wasserrationierung bei der Trinkwasserversorgung öffentlich
debattiert. Höchste Zeit, Berlin auf die Auswirkungen des
Klimawandels vorzubereiten!


Buzzwords wie Starkregenereignisse, Überschwemmung, Dürre und
Hitze umkreisen die Probleme einer Stadt im Klimawandel schon
sehr gut. Denn eins ist sicher: Die Häufigkeit solcher Ereignisse
nimmt zu. Dass der urbane Wasserkreislauf nicht für derlei
Wetterextreme ausgelegt ist, ist unschwer zu erkennen - so auch
die nüchterne Prognose der Expert*innen.


Im Klartext bedeutet dies, dass das Regenwasser auf Dächern,
Straßen und Plätzen des hochverdichteten, und zu großen Teilen
versiegelten urbanen Raums nicht versickern kann. Stattdessen
fließt es größtenteils in die Kanalisation, die jedoch
überwiegend auf Abwasser ausgelegt und bei Starkregen schnell
überfordert ist. Das Ergebnis sind Abwasserüberläufe, die
direkt in den Fluss geleitet werden und das Wasser verschmutzen.
Auch für die lang andauernden Trockenperioden ist es ungünstig,
Regenwasser in die Kanalisation einzuleiten. Denn eigentlich wird
das Wasser dringend an den niederschlagsfreien und im Sommer
zunehmend heißen Tagen von den Stadtbäumen und Grünanlagen
gebraucht. So aber müssen die Straßen- und Parkbäume mit
kostbarem Trinkwasser im Sommer versorgt werden. Viele schaffen
es trotzdem nicht, den langen Trockenperioden standzuhalten und
gehen ein.


Wird das Regenwasser jedoch dort gehalten, wo es fällt, kann es
auch den Bäumen und Pflanzen zu Gute kommen. Was übrig bleibt,
verdunstet und sorgt gleichermaßen für ein verbessertes
Mikroklima mit kühlendem Effekt. Machbar ist das etwa über
Grünanlagen, begrünte Dächer oder Fassaden. Sinnvoll ist zudem
auch der Ausbau blauer Infrastrukturen: Teiche, Seen und Kanäle,
bestenfalls auch gleich zum Baden geeignet. Gesellschaftliches
Umdenken ist also gefragt. Wasser muss als Ressource, als
Wertstoff und Gemeingut verstanden werden.


Wir von Fluss Bad Berlin wollen dabei weniger die
offensichtlichen Problemfelder ins Visier nehmen, sondern
vielmehr über Lösungsansätze sprechen, vom politischen Prozess,
Flüsse und ihr Wasser, was darin fließt, als Gemeingut zu
begreifen, das Prinzip der Schwammstadt aufzugreifen und
natürlich für die Relevanz solcher Maßnahmen wie auch den
Ausbau blauer Infrastrukturen zu sensibilisieren.


Was läuft bereits in die richtige Richtung und woran hapert’s
eigentlich? Und wie könnte da Fluss Bad Berlin als Projekt
nachhaltiger Stadtentwicklung ins Spiel kommen?


Produktion/Sounddesign: Jörg Petzoldt und Alexander Paulick-Thiel


Foto: Sibylle Fendt, OSTKREUZ

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