#28 Darum bringt JAMMERN dich nicht weiter und warum du es trotzdem tust

#28 Darum bringt JAMMERN dich nicht weiter und warum du es trotzdem tust

22 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Neigst du auch manchmal dazu, dich in deinem eigenen Unglück
förmlich zu suhlen? Findest du es vielleicht sogar schön, wenn du
mal richtig in dieses Gefühl gehen kannst und du sogar noch
Zuspruch von Außen bekommst? Wenn wir jammern und uns über unser
Leben beklagen, wollen wir nämlich eigentlich Zuspruch von unserem
Umfeld bekommen. In unserem tiefen Inneren schlummert da das
Bedürfnis, gesehen und gehört zu werden. Wir wollen nicht hören,
dass Lieschen Müller gerade auch Rückenbeschwerden hat oder einen
noch viel schlimmeren Chef, hat als wir selbst. „Geteiltes Leid ist
halbes Leid“ – das ist ein Glaubenssatz unserer Gesellschaft, der
dazu führt, dass wir gern in Gruppen jammern, vor unseren Kindern
jammern und vielleicht sogar im Internet jammern. Dieser
Glaubenssatz bestärkt uns sogar noch darin, das zu tun, was für
unser Glück eigentliceigentlilh total kontraproduktiv ist. Aber
wieso ist das so? Wenn wir jammern erzeugen wir in uns Gefühle,
weil wir das Gefühl oder die Situation, die wir bejammern erneut
durchleben. Das führt dazu, dass wir in unserem Inneren immer
wieder Gefühle erschaffen, die wir eigentlich nicht haben wollen
(vielleicht bemitleiden wir uns selbst, weil wir krank sind und
erzeugen somit Selbstmitleid oder oder beklagen uns über unseren
Job und erzeugen somit Wut). Was wir in dem Moment nicht wissen:
wir erzeugen nicht die Gefühle, die eigentlich heilsam für uns
wären, sondern reiten förmlich auf dem Problem rum, weil das
Bedürfnis nach Beachtung so groß ist. In Gruppen erzeugt Jammern
ein Zusammengehörigkeitsgefühl – wenn man z.B. gemeinsam über den
Chef und die ungerechte Situation jammert. Auch wenn es
grundsätzlich das soziale Miteinander fördern kann, ist es für den
persönlichen Seelenfrieden eher schlecht, sich seine Anerkennung
über Gejammer holen zu wollen. Das, was Jammern eigentlich bewirken
soll ist, dass wir uns gesehen und verstanden fühlen. Indem andere
auf den Zug aufspringen und ebenfalls jammern, fühlen wir uns zwar
nicht mehr so allein, das Bedürfnis, was wir uns aber eigentlich in
dem Moment wünschen, bleibt unerfüllt. Meistens erhoffen wir uns
dann Sätze wie „Och du Arme*r“ oder „Ach, du hast es schon nicht
leicht“ – also eine Bestätigung dessen, was wir da gerade bejammern
und nicht den so genannten Jammer-Contest, der dann darin mündet,
dass eine*r den/die andere*n zu übertrumpfen versucht. Was wir uns
dann also fragen sollten, wenn wir das Gefühl haben, jammern zu
müssen, ist: Wie kann ich für mich dafür sorgen, dass ich mich
gesehen fühle? – Und zwar ohne, dass ich unnötigerweise im Problem
bade und andere auch noch damit behellige oder ansporne, ihre
eigenen Probleme ebenfalls zu bejammern? Stell dir die Frage: „Was
genau in mir wünscht sich gerade Beachtung? Und wie kann ich mir
selbst diese Beachtung schenken?“

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