Die Belastungen pflegender Angehöriger

Die Belastungen pflegender Angehöriger

53 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Martina Hoffmanne hat sich als Fachkrankenschwester schon früh
und aufgrund ihrer Körpergröße damit beschäftigt, Bewegung und
körperliche Abläufe in der Pflege für sich selbst zu erleichtern.
Über den Bereich der Kinästhetik lernte sie so, dass jeder Mensch
die Möglichkeit hat, gelenkschonend zu arbeiten und sich selbst
zu schützen.


Über dieses Feld hinaus lernte Martina den systemischen Ansatz
und die Idee kennen, dass in unserem Körper alles miteinander
verbunden ist. Ihr wurde deutlich, dass wir „die Lösung immer in
unserem Körper tragen“ und viel mehr für uns selbst tun können,
als uns eigentlich bewusst ist.


Angefixt von dieser Erkenntnis hat sie die zweijährige
Weiterbildung zur systemischen Beraterin gemacht. Martina bringt
jahrelange Erfahrung aus Pflegepraxis und -Leitung mit. Ihr
umfassendes Wissen und ihre Begeisterung gibt sie als
Freiberuflerin in eigener Praxis weiter - und als Dozentin der
Hamburger Angehörigenschule.


Bei der Hamburger Angehörigenschule gibt es kostenfrei
Pflegewissen für zuhause – in Online- und in Präsenz-Kursen.
Martina bietet dort Kinästhetik-Kurse für Erwachsene und Kinder
an und berät pflegende Angehörige, die sich im psychosozialen
Bereich weiterbilden wollen. So hilft sie der auftretenden
Überforderung und Überlastung entgegenzuwirken und hört den
Angehörigen gut zu. Sie überlegt gemeinsam mit ihnen, was gut
funktioniert, was weniger gut funktioniert und erarbeitet mit
ihnen Wege und Möglichkeiten für einen erleichterten
Pflegealltag. Sie bricht auch das Tabu, offen über Sorgen zu
sprechen und sich Hilfe zu holen.


Wichtig für sie ist es, Menschen dort abzuholen, wo sie sind.
„Wie geht es dir? Was brauchst du?“ sind zentrale Fragen, die
zwischenmenschlich viel häufiger gestellt werden und auch bei
pflegenden Angehörigen nicht untergehen sollten. Andere
behandeln, wie man selbst behandelt werden will – das ist ihr
Anspruch an sich selbst.


Besonders dringlich wird ihre Tätigkeit dann, wenn pflegende
Angehörige in die volle Aufopferung gehen, ihren eigentlichen Job
aufgeben und in Beziehungsprobleme geraten. Belastend dabei ist
für Angehörige oft die fehlende Zuneigung und Liebe der
pflegebedürftigen Personen. Hier ist sie da, hört zu und
unterstützt dabei, sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu
bringen.


Martina plädiert dafür, immer offene Gespräche zu suchen und sich
auch schon präventiv ein Hilfenetz aufzubauen. Außerdem wünscht
sie sich mehr Transparenz für das Thema allgemein. Schon in
Schulen und Universitäten sollte mehr Austausch über die
besondere Rolle und die besonderen Herausforderungen für
pflegende Angehörige stattfinden.


Zu Gast in dieser Folge: Martina Hoffmann,
Fachkrankenschwester, Trainerin, Gemeindepädagogin, systemische
Beraterin und Dozentin bei der Hamburger Angehörigenschule,
eigene Praxis mit Beratungsangebot für pflegende Angehörige,
Fachkräfte, Unternehmen www.bewegungs-grund.de


Über den Podcast
mehralspflege: Expert*innen aus der Pflege geben
unserem Host Martin Villeneuve tiefe Einblick in ihren Joballtag.
Der Pflege-Podcast der Diakonie Hamburg erscheint jeden 1.
Mittwoch im Monat. Mehr zum Thema Altenpflege von und mit
Pflegekräften der Diakonie Hamburg online auf
www.mehralspflege.hamburg, aktuelle Stellenangebote unter
www.pflege-jobs.hamburg.

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