Produktive Bildstörung - Folge 2

Produktive Bildstörung - Folge 2

20 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

In der zweiten Folge zur Ausstellung "Produktive Bildstörung.
Sigmar Polke und aktuelle künstlerische Positionen" (13.11.2021 –
6.3.2022) geht es um Rasterpunkte, Farbproben und andere
Phänomene bei Sigmar Polke. Gregor Jansen, Direktor der
Kunsthalle, spricht mit Anna Polke, Tochter des Künstlers, und
mit dem Restaurator Michael Trier.


Fake News durch Bildmanipulation (trotz HD-Auflösung), Virtual
Reality, ein unendlicher Bilderkosmos aus sich immer weiter
verbreitenden JPEGs und GIFs: Längst leben wir mit dem
Bewusstsein, dass wir unseren Augen nicht trauen können und dass
Bilder, ob manuell oder technisch hergestellt, die Realität
weniger abbilden als sie vielmehr mitgestalten –
Übertragungsfehler, Qualitätsverluste, Hacks und andere Störungen
inbegriffen. Als Sigmar Polke Anfang der 1960er Jahre an der
Kunstakademie Düsseldorf studierte, richtete sich sein Interesse
schnell auf die massenmedial verbreiteten Bilder seiner Zeit. Das
Übertragen und Stören, das Transformieren und Umcodieren dieser
Bilder, inklusive der dabei entstehenden oder enttarnten
Bild-Fehler, wurde in seinen Rasterbildern zum Motiv und frühen
Markenzeichen.


Zum 80. Geburtstag von Sigmar Polke realisiert die Anna
Polke-Stiftung gemeinsam mit der Kunsthalle Düsseldorf ein
Ausstellungsprojekt, das unter dem Thema Produktive Bildstörung
Werke von Sigmar Polke aktuellen künstlerischen Positionen
gegenüberstellt.


Angelehnt an die aktuelle Forschung, die Sigmar Polke als
universalen Zeitgenossen und postmodernen Künstler-Künstler
begreift, der sich an unterschiedlichsten Bild- und
Zeit-Kontexten bedient, schärft die Ausstellung erstmals den
Blick für ein spezifisches Vorgehen, das Polkes Gesamtwerk
charakterisiert. Polkes Technik, sein Umgang mit
unterschiedlichen Medien, Kontexten und Materialien, setzt auf
das Potential des vermeintlich Fehlerhaften, Verschwommenen und
Veränderbaren. Seine Werke spielen mit der Lust an der Täuschung
durch Bilder und hinterfragen dabei auf unterschiedliche Weise
und in verschiedenen Medien die Wirkmacht von (manipulierten)
Bildern. Diese produktive Störung der Bilder stellt auch für eine
gegenwärtige KünstlerInnengeneration eine zentrale Strategie dar.
Die ausgewählten Arbeiten zeitgenössischer internationaler
KünstlerInnen zeigen neue Techniken und Methoden, die die
Bildstörung auch heute als produktiven Ausgangspunkt kreativen
Schaffens herausstellen, um kulturelle und politische Fragen zu
verhandeln.


Beteiligte Künstler*innen: Kerstin Brätsch, Phoebe
Collings-James, Raphael Hefti, Camille Henrot, Trevor Paglen,
Sigmar Polke, Seth Price, Max Schulze, Avery Singer.

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