Der Ort der Sexualität in der Psychoanalyse und der psychoanalytischen Ausbildung heute - Rotraut De Clerck

Der Ort der Sexualität in der Psychoanalyse und der psychoanalytischen Ausbildung heute - Rotraut De Clerck

39 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

Können wir ein Verschwinden der Sexualität aus den
Fallberichten und Supervisionen der KandidatInnen
beobachten. 





Wie beeinflusst der sich entwickelnde Diskurs über Sexualität die
psychoanalytische Praxis und Ausbildung? In einer Zeit, in der
sexuelle Dysphorie insbesondere bei jüngeren Generationen
offenbar auf dem Vormarsch ist, stellen sich Fragen zur aktuellen
Positionierung von Freuds Triebtheorie und zum Status sexueller
Themen in der psychoanalytischen Ausbildung. Erleben wir einen
Wandel, bei dem die Sexualität ihren zentralen Platz im
psychoanalytischen Denken verliert?





Der Schwerpunkt liegt auf der möglichen Abschwächung sexueller
Themen in psychoanalytischen Fallberichten, wie sie in den
letzten Jahren beobachtet wurde, und ihren Auswirkungen auf die
psychoanalytische Methodik. Der Diskurs entstand auf der
Supervisions-  und Lehranalytikertagung der
DPV  2021 in Köln und breitete sich schnell auf andere
Orte aus, was die globalere Besorgnis über die geringere Betonung
der Sexualität in den Abschlussberichten von Kandidaten
widerspiegelte.





Diese Erkundung greift einige Eckpfeiler von Freuds
bahnbrechenden Theorien auf, untersucht aber auch modernere
Theorien und psychoanalytische Techniken, die
Übertragungs-Gegenübertragungsdynamiken für das Verständnis
sexueller Fantasien und Identitäten betonen. Die Rolle
gesellschaftlicher Veränderungen, Veränderungen der sexuellen
Identität und der Einfluss von Medien auf sexuelles Verhalten und
sexuellen Ausdruck werden kritisch untersucht.





Die in diesem Podcast präsentierte Arbeit wurde bereits bei
verschiedenen Veranstaltungen vorgetragen, darunter einem
SPP-Webinar und dem 53. IPA-Kongress in Cartagena. Die Arbeit
wurde übersetzt und in mehreren psychoanalytischen
Fachzeitschriften veröffentlicht. Die IPA Talks On
Psychoanalysis-Podcast Reihe bietet sie ihren Hörern hier auf
Deutsch, Englisch, Spanisch (Argentinisch) und Italienisch an.
Zum besseren Verständnis können die Hörer sich zusätzlich auf den
schriftlichen Text dieser Episode in Englisch beziehen, der auch
einen Verweis auf Lucian Freuds Bilder zur Sexualität im Verlauf
des Lebenszyklus enthält, so wie auch einen Link zum letzten Band
des Journal of Psychoanalysis der APA (Revista de Psicoanálisis
2023,N 3-4) in dem er kürzlich, versehen mit zwei Kommentaren,
abgedruckt wurde.





Rotraut De Clerck ist eine renommierte
Psychoanalytikerin der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung
(DPV) und langjähriger Gast der British Psychoanalytic Society
(BPS). Ihre Tätigkeiten verbinden Psychoanalyse mit Kultur und
öffentlichem Diskurs. Sie hat für das Literaturhaus Frankfurt die
Reihe „Psychoanalyse in der Literatur – Literatur in der
Psychoanalyse“ realisiert und damit


den Dialog zwischen zeitgenössischen Schriftstellern und Freuds
Texten gefördert.


De Clercks klinische Interessen umfassen Theorien
des  Zusammenspiels von Narzissmus und Objektliebe, des
Unbewussten und Entwicklungen der Sexualität, darunter
Homosexualität, und  „Neosexualitäten“ und die
theoretischen Konzepte des Masochismus. Sie hat umfassend
publiziert und auf nationalen und internationalen Kongressen
vorgetragen. De Clercks Beiträge erstrecken sich auf
psychoanalytische Porträts von literarischen Persönlichkeiten wie
Albert Camus, Virginia Woolf, Malern wie Maria Lassnig und
insbesondere Lucian Freud. Sie leitet die EPF Literaturgruppe und
ist Beraterin im Kulturausschuss der IPA. Aktuell fokussieren
sich ihre Projekte auf den Stellenwert der Sexualität in der
psychoanalytischen Theorie und Praxis heute.





Link to the
paper https://docs.google.com/document/d/1jwtEt3rBf0BSGsl_uFxv6xwVrPPr_dvR/edit?usp=drive_link&ouid=112457875385152358388&rtpof=true&sd=true





This Podcast Series, published by the International
Psychoanalytical Association, is part of the activities of the
IPA Communication Committee and is produced by the IPA Podcast
Editorial Team.


Head of the Podcast Editorial Team: Gaetano Pellegrini.
Editing and Post-Production: Massimiliano Guerrieri.

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