Pollenallergie im Winter? Deutlicher Anstieg bei älteren Allergikern zu verzeichnen

Pollenallergie im Winter? Deutlicher Anstieg bei älteren Allergikern zu verzeichnen

4 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Der vielerorts meist frostfreie Winter gönnt Allergikern
keine Verschnaufpause: Die ersten Hasel- und Erlenpollen fliegen
bereits. Auffällig: Dank des Klimawandels beginnt die
Pollensaison immer früher, die Pollen werden immer aggressiver,
und die Zahl der Heuschnupfengeplagten steigt bundesweit an –
laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse vor allem bei den
Erwachsenen ab mittlerem Alter. So verzeichnet die KKH von 2008
auf 2018 in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen ein Plus von
rund 27 Prozent. Bei den 65- bis 79-Jährigen sind es bereits 43
Prozent, und in der Generation 80 plus hat sich die Zahl der
Pollenallergiker sogar mehr als verdoppelt.
Laut der Analyse ist mittlerweile rund jeder 20. Erwachsene ab 45
Jahre (ca. 50.000 KKH-Versicherte) von Heuschnupfen speziell
durch Pollen betroffen. Manche quälen sich seit ihrer frühen
Kindheit damit. Bei vielen werden die Beschwerden mit den Jahren
jedoch geringer oder verschwinden fast ganz. Häufig verstärken
sich die Symptome im mittleren Erwachsenenalter wieder, was
einerseits den Anstieg ab 45 Jahre erklärt. Andererseits werden
Pollenallergien vermehrt erstmals im Erwachsenenalter
diagnostiziert. Einer der Gründe dafür ist die Luftverschmutzung,
denn Forscher beobachten die Entstehung von Allergien bei
Erwachsenen verstärkt in Großstädten. Das Klimagas
Kohlenstoffdioxid (CO2) beschleunigt das Pflanzenwachstum und
somit auch die Pollenproduktion. Außerdem lagern sich
Umweltschadstoffe wie Ozon an den Pollen an und machen sie
zunehmend aggressiver. Sie lösen dann auch bei älteren Menschen
allergische Reaktionen aus, die früher nie mit Heuschnupfen zu
kämpfen hatten – vor allem, wenn das Immunsystem ohnehin schon
geschwächt ist, etwa durch andere Krankheiten oder weitere
schädliche Umwelteinflüsse.

Die KKH-Auswertung untermauert die Expertenaussagen, denn in
Bundesländern mit Ballungsgebieten wie Nordrhein-Westfalen und
Hessen ist der Anteil der Heuschnupfengeplagten höher als in
Bundesländern mit vorwiegend ländlichen Gebieten wie
Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Zunehmend mildere
Temperaturen sorgen zudem für eine längere
Pollenflugsaison.

Eine Pollenallergie äußert sich durch typische
Heuschnupfensymptome wie Niesen und Augenjucken. Manche Menschen
haben auch grippeähnliche Beschwerden wie Gliederschmerzen,
fühlen sich außerdem matt und sind häufig gereizt. Ob es sich
tatsächlich um eine Reaktion auf die Pollen oder doch um eine
Erkältung handelt, lässt sich mittels Haut- und Bluttest
herausfinden. Die KKH rät, diese von einem Spezialisten
durchführen zu lassen. Rasches Erkennen und Behandeln ist
wichtig, damit aus einem Heuschnupfen kein allergisches Asthma
wird. Vor allem bei Senioren ist Vorsicht geboten, erst recht,
wenn sie bereits ein angeschlagenes Bronchialsystem haben. Kommen
dann noch Heuschnupfen und Asthma hinzu, kann dies deutlich
schlimmere Auswirkungen haben als bei jungen Menschen.


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Quelle: KKH Kaufmännische Krankenkasse


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