Über Offenheit und Verletzlichkeit und warum Sie zusammengehören

Über Offenheit und Verletzlichkeit und warum Sie zusammengehören

Zeig Dich, wie Du bist...
10 Minuten
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Lösungsimpulse für Dich, Dein Leben & Deine Beziehungen- Audiocoaching mit Herz & Verstand 

Beschreibung

vor 5 Jahren

Über Offenheit und Verletzlichkeit- Zeig Dich, wie Du bist...


 


Fragst Du Dich auch manchmal, warum Du so leicht verletzbar bist?
Warum Du so überaus sensibel reagierst, warum Dich ein Wort
Deines Gegenübers innerlich in Abgründe schickt? Denkst Du, Dein
Leben wäre einfacher, wenn Du nur nicht so schrecklich leicht
verwundbar wärst, wenn Du Dich besser schützen könntest?
Bewunderst Du Menschen, die sich immer selbst treu bleiben,
souverän reagieren, Stärke zeigen und in jeder Situation die
Oberhand behalten? Wärst Du selbst gern weniger angreifbar, nicht
so schnell gekränkt, sondern unantastbar, stark, überlegen?


 


Ich verrat Dir was: das geht mir genauso. Und ich bin sehr froh,
dass Du nicht unangreifbar bist, so dass Dir nichts und niemand
etwas anhaben kann. Willst Du wissen, warum?


 


Verletzlichkeit ist ein Zeichen Deines Menschseins. Es zeigt,
dass Du Dich öffnen kannst, Dich auf Menschen und Situationen
einlässt, dass Du Vertrauen wagen kannst. Dass Du bereit bist,
etwas zu probieren, eine Erfahrung zu machen, auch auf die Gefahr
hin, dass diese Erfahrung mit Schmerz verbunden sein könnte.


 


Das passt nicht so gut in die Zeit, ich weiß. Es ist sehr wichtig
geworden, ein perfektes Selbst zu präsentieren. Bloß nicht
zeigen, die Scham nicht zu genügen, das Versagen, die Angst.


Perfekt sein, cool sein, schön sein, das ist angesagt- am besten
immer und jederzeit!


 


Ehrlich? Das ist unmöglich!


 


Ohne meine Verletzlichkeit wäre ich nicht so sensibel, das
stimmt. Ich könnte mir manches Leid ersparen, Enttäuschungen,
Angst. Aber ich wäre auch nicht so offen, empathisch, ich könnte
mich niemals ganz und gar auf Menschen und Situationen einlassen.
Ich könnte den Schmerz nicht mehr so intensiv spüren, aber auch
die Freude nicht. Weil es das Eine nicht ohne das Andere gibt.
Das ist eine der Gesetzmäßigkeiten des Lebens, die wir finden
können wie wir wollen. Aber Sie sind, wie sie sind.


 


Du glaubst mir nicht? Dann stell Dir doch mal vor, Du wolltest
Dich als Licht erleben. Du willst spüren, wie es ist zu leuchten.
Versuch das mal, wenn Du in der Sonne stehst. Egal, wie hell Du
als Licht strahlst, das kannst Du niemals in der Sonne erleben,
sondern eben nur im Schatten, oder gar im Dunkeln. Die Dualität
ist eine Notwendigkeit. Wir wissen nur, was uns gut tut, weil wir
wissen was uns schadet oder traurig macht, weil es einen
Gegenpol, bzw. ein Gegenteil oder Gegenstück gibt.


Auch Offenheit und Verletzlichkeit sind wie zwei Seiten einer
Medaille. Wenn Du die Tür aufmachst, kann der Sturm hereinblasen
und Dein Leben durcheinanderwirbeln. Ja, das stimmt. Aber lässt
Du die Tür aus lauter Vorsicht fest verschlossen, sperrst Du auch
das Leben aus und den frischen Wind des Entdeckens.


 


Manche leben so vorsichtig, dass sie wie neu sterben.


Dr. phil. Michael Richter


 


 


Das ist der Preis, den man für die Unberührbarkeit zahlt. Und das
möchte ich nicht! Das Leben kann sehr weh tun, glaub mir, ich
weiß das sehr genau. Aber es kann auch unendlich schön sein, sehr
lebendig, intensiv und berührend. Und ich möchte es spüren, immer
wieder. Ich möchte entdecken, begeistern, mich begeistern lassen.
Ich möchte vertrauen und mich auf Unbekanntes einlassen. Ich
möchte voll und ganz eintauchen, in Beziehungen, Erfahrungen,
Handlungen. Das ist eine Entscheidung, keine Strategie.


Und deshalb bin ich bereit den Preis zu bezahlen. Ich zeige mich
immer wieder in meinem So-Sein, anstatt ein Schein- Ich zu
offenbaren, ich öffne mich, anstatt mich zu verschliessen, ich
fahre meine Schutzmechanismen bewusst runter, anstatt Mauern des
Selbstschutzes aufzubauen. Ich habe gute Erfahrungen damit
gemacht, auch wenn es manchmal Mut braucht. Und auch, wenn ich
dabei mitunter schmerzhafte Erfahrungen mache.


 


Mut ist nicht, keine Angst zu haben. Mut ist, etwas zu tun,
obwohl man Angst hat.


 


Sich verletzlich zu zeigen bedeutet übrigens nicht, dass wir uns
alles gefallen lassen und jede sich bietende Verletzung geduldig
ertragen. Es bedeutet, so zu sein, wie man wirklich ist, ehrlich
zu kommunizieren, wie wir uns fühlen.


Sich so zu öffnen birgt zwangsläufig die Gefahr der Ablehnung
oder Zurückweisung. Und davor haben wir alle eine Riesenangst.
Das liegt schlicht darin begründet, dass wir soziale Lebewesen
sind. Wir wollen von Natur aus dazugehören und anerkannt sein.
Das gehört zu den Grundbedürfnissen.


 


Daher ist auch der Selbstschutz eine natürliche Sache und
wirklich sinnvoll. Das Problem beginnt dort, wo wir uns viel zu
sehr schützen, Mauern errichten hinter denen unser wahres Selbst
verschwindet, wenn wir ein unantastbares Schein- Ich entwickeln,


 


Verletzlichkeit wird von vielen Menschen mit Schwäche assoziiert.
Doch sie hat etwas mit Stärke zu tun, mit dem Mut, sich zu zeigen
wie man ist, nicht wie man sein sollte!


Offenheit und die damit verbundene Verletzlichkeit sind
gekennzeichnet von der Bereitschaft, sich einem emotionalen
Risiko auszusetzen obwohl wir negative Erfahrungen machen könnten
oder schon gemacht haben.


 


Die Forscherin Brené Brown hat sich dem Thema Verletzlichkeit
wissenschaftliche genähert und herausgefunden, dass die
Verletzlichkeit eine der Grundlagen  für ein erfülltes Leben
ist.


Ihre Forschungsergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft, sich
verletzlich zu zeigen, scheinbar der Weg ist, um tiefe
Verbundenheit zu anderen Menschen herzustellen, Erfahrungen von
Freundschaft, Liebe und Hingabe zu machen. Und diese
Verbundenheit gibt uns ein Gefühl für den Sinn des Lebens. Tiefe
Erfahrungen des Miteinanders machen uns nachweislich glücklicher.


 


 


Das Leben lässt sich nicht denkend vorwegnehmen, es lässt sich
nur erfahren.


 


Und dafür ist es erforderlich die sichere Komfortzone zu
verlassen und sich hinauszuwagen auf unbekanntes Terrain, wo
Versuch und Irrtum warten. Immer wieder.


 


Was, wenn Du Deine Verletzlichkeit einmal unter diesem Aspekt
betrachtest? Was hat Sie Dir schon an guten und wertvollen
Erfahrungen gebracht? In welchen Bereichen Deines Lebens hilft es
Dir ausgesprochen gut, Dich offen und verletzlich zu zeigen? Ich
bin sicher, dass Du Beispiele findest, wenn Du Dir ein paar
Minuten Zeit dafür lässt.


 


 


Und vielleicht traust Du Dich auch, ein Experiment zu machen?
Dazu möchte ich Dich einladen. Hast Du den Mut, jetzt und hier
ganz Du selbst zu sein? Unperfekt, angreifbar, offen? Dann zeig
Dich und erzähl uns von Deiner Verletzlichkeit und davon, wie sie
sich in Deinem Leben zeigt, wann sie Dich einschränkt und wann
sie Dir nützt!


 


Mir ist es ganz ernst damit und deshalb mach ich auch den Anfang.
Meine größte Angst ist die Angst nicht gut genug zu sein, Fehler
zu machen und deshalb nicht okay zu sein. Mein ganzes Leben lang
trage ich mich schon mit diesem wunden Punkt und kämpfe sehr oft
mit Versagensängsten und der Scham der eigenen Ungenügendheit.
Und obwohl ich mir damit oft selbst im Wege stehe, ist es genau
diese Verletzlichkeit, die mich immer wieder Neues lernen lässt
und mir hilft mit Menschen zu arbeiten und dabei sehr empathisch
zu sein. Es sind die Niederlagen und schmerzlichen
Beziehungserfahrungen meines eigenen Lebens, die mich in Beratung
und Coaching nicht nur theoretisch und fachlich reagieren lassen,
sondern intuitiv. Weil ich meine eigene Verletzlichkeit
genaustens kenne, kann ich mich dafür öffnen, Menschen in Ihrem
So-Sein anzunehmen, zu verstehen und zu begleiten. Und das spüren
meine Klienten, ich bin sicher. Im Grunde genommen, macht mich
erst meine Schwäche zu dem, was ich bin. Sie ist auch meine
heimliche Stärke und es hat lange gedauert, bis ich das
verstanden habe und annehmen konnte... ;-)


 


Und Du? Was macht Dich verletzlich? Hast Du Angst, abgelehnt zu
werden, allein zu sein, nicht gemocht, oder falsch verstanden zu
werden? Fällt es Dir schwer, etwas Neues zu versuchen, Dich
durchzusetzen oder fühlst Du Dich unwichtig, klein oder
blockiert? Das sind nur ein paar der wunden Punkte, denen ich mit
meinen Klienten jeden Tag begegne und die früher oder später
offenbar werden, wenn die Fassade des Selbstschutzes zerbricht.


 


Wenn Du magst, schreib auch Du über die Kommentarfunktion mir und
anderen Bloglesern von Deiner größten Angst, Deiner Schwäche,
Deiner Verletzlichkeit. Und schau was passiert, wenn Du Dich
öffnest ...;-)


 


Ich freu mich auf Dich, Herzlichst Deine Claudia


 
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