Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Martin Blessing

Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Martin Blessing

Der CEO des Efic1-Spacs und Ex-Coba-Chef zur Lage im Banking- und Fintech-Markt
34 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Es gibt nicht viele Chefs deutscher Großbanken, die es in den
letzten 20 Jahren geschafft haben, über die Jahre zu so etwas wie
einem "Gesicht" ihrer jeweiligen Bank zu werden. Josef Ackermann
ist so ein Fall. Ganz gewiss aber auch: Martin Blessing. Der hatte
mit ziemlich genau acht Jahren als Vorstandschef der Commerzbank
von 2008 bis 2016 nicht einmal eine außergewöhnlich lange Amtszeit.
Aber in die fielen mit Dresdner-Bank-Übernahme, der Finanzkrise
samt Nahtod-Erfahrung, der Teilverstaatlichung, zwei
Mega-Kapitalerhöhungen und dem Sturz in die Ära der Negativzinsen
mehr, als andere Bank-CEOs in ihrem ganzen Berufsleben erleben. Nun
wurde es nach Blessings Coba-Ausstieg merklich ruhiger um Blessing,
wenngleich aber nur medial. Ende 2016 stieg er bei der
schweizerischen UBS ein, rückte in deren Vorstand auf, schied 2019
wieder aus - und wechselte gewissermaßen die Seiten. Weg von
Großbanken. Hin zu etwas ganz neuem: Blessing betätigt sich nicht
nur als Fintech-Investor (unter anderem etwas bei Hausgold und dem
ESG-Fintech Ecolytics), sondern legte pünktlich zum Höhepunkt des
Booms in diesem Segment im März 2021 einen Spac auf und wurde
dessen CEO - und zwar mit dem Namen "European FinTech IPO Company
1"; kurz: EFIC1. Übernommen werde sollte mit diesem "Blankoscheck",
wie der Firmenname sagt, ein europäisches Fintech. Tatsächlich
übernommen wird nun aber vorbehaltlich des OKs der Investoren ein
niederländischer Medienkonzern namens Azerion. Anlass für uns,
Blessing einmal in unseren Podcast einzuladen und nachzufragen: gab
es denn kein Fintech, das die Investition wert gewesen wäre?
Blessing nahm an - und war bester Laune, einen Ritt durch die
großen Branchen-Themen dieser Zeit zu wagen: Sehen wir bei den
Bewertungen eine Blase? Kann man die Bewertungen börsennotierter
Banken überhaupt mit jenen von Fintechs vergleichen? Hatte er den
Wertpapierboom so auf dem Zettel? Stimmt es wirklich, dass Corona
"alles verändert" hat im Kundenverhalten? Und gibt es überhaupt
noch Nischen, in denen es keine Fintechs gibt? (Spoiler: ja, die
gibt es). Unter anderem erzählt uns Blessing auch, dass er als
McKinsey-Berater schon um das Jahr 1990 an Studien gearbeitet
hätte, die Direktbanken für das Jahr 2005 50% Marktanteil und mehr
vorher gesagt hätten. Dass es anders kam und alles erheblich
langsamer verlaufen wäre als erwartet, führt er darauf zurück, dass
es "alten" Banken immer wieder gelungen sei, den Vorsprung neuer
Akteure aufzuholen durch Anpassung - eine Strategie, die er auch
jetzt dringend geboten hält für die Institute. Zumindest bei sich
selbst macht Blessing mit der notwendigen Anpassungsfähigkeit an
die neue Ära - und erläutert, was es mit den Chancen der In-App
Käufe und -werbung von Gaming-Anbietern und den zugehörigen
Zahlungsabwicklungen auf sich hat. === Fragen und Feedback zum
Podcast: redaktion@finanz-szene.de oder (auch anonym) über Threema:
TKUYV5Z6

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