Richard C. Schneider – „Draußen ist immer Gefahr“

Richard C. Schneider – „Draußen ist immer Gefahr“

1 Stunde 45 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
Er wuchs mit den Erinnerungen seiner Eltern auf, die den Holocaust
überlebt hatten. Seine Kindheit verbrachte er im
Nachkriegsdeutschland der Tätergesellschaft, wo das „Draußen“ immer
Gefahr bedeutete. Das Münchner Olympia-Attentat auf die israelische
Mannschaft 1972 erlebte er als Jugendlicher aus nächster Nähe mit.
All das hat den Journalisten Richard C. Schneider geprägt. Und es
prägt auch seinen Blick auf die Massaker der Hamas vom 7. Oktober,
die er als „neuen Zivilisationsbruch“ und „mutwilliges Vernichten
jüdischen Lebens“ begreift. Richard C. Schneider lebt in Tel Aviv
und München. Er war viele Jahre Korrespondent der ARD in Israel und
den palästinensischen Gebieten. Heute arbeitet er als freier
Korrespondent und als Autor für den „Spiegel“. In Büchern (zuletzt:
„Die Sache mit Israel“, DVA) setzt er sich mit den Entwicklungen im
Nahen Osten und mit seiner eigenen Rolle als Berichterstatter
auseinander. Bei FREIHEIT DELUXE blicken Jagoda Marinic und Richard
C. Schneider gemeinsam in den Abgrund des 7. Oktober 2023. Sie
diskutieren, welche Bilder des Grauens gezeigt werden dürfen oder
sogar müssen, um die Dimension des Verbrechens und seine Folgen zu
verstehen. Sie sprechen über das Aufwachsen mit dem Trauma der
Eltern und über das Ringen aller Seiten um die Anerkennung des
eigenen Leids. Sie beleuchten die Gleichzeitigkeit des realen
Kriegs und der deutschen Diskurse, die Vielfalt der Perspektiven
und die Fahrlässigkeit der Medien. Ein berührendes, ein wichtiges
Gespräch zu einem Konflikt, der alle bewegt. Hier hört ihr… was
Richard als Sechzehnjähriger 1972 (4:09) in München erlebte und
warum er damals sehr stolz auf seinen Vater war (7:50) welche
Erfahrungen die Kinder von Holocaust-Überlebenden teilen (16:00)
warum der 7. Oktober 2023 ein „neuer Zivilisationsbruch“ und
Richard davon dennoch nicht überrascht war (25:10) wie Richard sich
an das Pogrom von Kischinjow von 1903 erinnert fühlte - und an das
Gedicht „In der Stadt des Schlachtens“ von Chaim Nachman Bialik,
das er selbst aus dem Jiddischen übersetzt hat (29:45) warum alle
Seiten das Bedürfnis haben, dass ihr Leid gesehen wird, und welche
Gefahr damit verbunden ist (47:30) warum das Massaker des 7.
Oktober so schnell wieder in den Hintergrund gerückt ist und welche
Bilder des Grauens in den Medien gezeigt werden (51:15) wie
Terroristen ihre Verbrechen live übertragen (55:22) und
Journalisten mit diesen Bildern umgehen wie auch seriöse Medien
ungeprüft das Narrativ der Hamas übernehmen (1:15:20) worin der
Zynismus des asymmetrischen Krieges besteht (1:22:55) wer es wagt,
Kritik an der Hamas zu üben (1:31:30) warum die Nahost-Diskussion
in Deutschland sehr oft eine Diskussion über die deutsche
Vergangenheit ist (1:37:45) warum es kein Makel ist, dass
Deutschland sich der Vergangenheit stellt (1:39:30) FREIHEIT DELUXE
mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in
Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.

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