Elysée-Festvortrag: Thomas Gaehtgens: Reims in Flammen – Drama und Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich (22.01.2019)

Elysée-Festvortrag: Thomas Gaehtgens: Reims in Flammen – Drama und Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich (22.01.2019)

55 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges, im September 1914, wurde die
Kathedrale von Reims von der Deutschen Armee beschossen und in
Brand gesetzt. Das Ereignis löste aufgrund der symbolischen
Bedeutung des Bauwerks als Krönungskirche und Nationaldenkmal
weltweite Empörung aus. Die Deutschen galten von nun an als Hunnen
und Vandalen, die in den Krieg gezogen seien, die französische
Kultur zu zerstören. Der Flut von Propagandaschriften und
Postkarten wurde von deutscher Seite mit der Einrichtung des
„Kunstschutzes" entgegnet, einer der Armee zugeordneten Abteilung
von Denkmalpflegern. Die Erinnerung an die Zerstörung der
Kathedrale belastete die politischen und kulturellen Beziehungen
beider Länder in den folgenden Jahrzehnten schwer. Erst nach dem
Zweiten Weltkrieg vermochten de Gaulle und Adenauer einen Prozess
der Versöhnung zwischen den beiden Ländern einzuleiten, den sie mit
einer Messe in der Kathedrale von Reims symbolisch zum Ausdruck
brachten. Wenige Monate später wurde im Jahre 1963 der
Élysée-Vertrag unterzeichnet, der die Zusammenarbeit und
Partnerschaft der beiden Länder begründete.

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