20. Sonntag nach Trinitatis - 17. Oktober 2021
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Mein Bogen in deinen Wolken
von Heike Schneider-Krosse
Noahs Augen können sich nicht sattsehen. Gottes Bogen am Himmel,
in all seinen Farbe. Noah will ihn nicht mehr aus den Augen
verlieren.
Eines hat ihn das Vergangene gelehrt: Es ist wichtig, was du
im Blick behältst. Die
Gehässigkeiten klangen noch in
seinem Ohr, als er anfing seine Arche zu bauen. Für jedes
Tier sollte Platz sein, und für seinesgleichen auch. Ausgelacht
haben sie ihn. Das Leben
solle er genießen, sagten sie. Aber Noah
hatte anderes im Blick. Er sah, was um ihn herum geschah:
das Leid, das Treiben derer,
die jegliche Grenzen missachteten. Sie meinten, die
Herren der Welt zu sein. Die Gier nach dem immer mehr in den
Augen. Nichts schien ihnen Einhalt zu gebieten.
Und Noah baute jenen Kasten zum Schutz für Mensch und Tier,
weil Gott es ihm sagte.
Die Wasser donnerten mit aller Macht gegen die Planken. Noah
wusste um die Gefahren da draußen, aber auch um den verheißenen
Schutz. Dunkelheit und Enge mussten
weichen.
„Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt. Er soll ein Zeichen
sein, ein Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde, zwischen
mir und allen Lebewesen. Solange die Erde steht, soll nicht
aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag
und Nacht.“ Der Regenbogen – Zeichen von
Gott. Ihn nicht aus den Augen
verlieren, nie mehr, das schwor er sich.
Gebet
Du, Gott, bist mir Zufluchtsort, an dem ich mich berge. Halte in
mir wach, die Bilder deines Segens, die Farben deines
Regenbogens, damit ich sie und ihre Botschaft nicht aus den Augen
verliere in dunkler Zeit. Bewahre uns mit deiner starken Hand,
segne und erneuere uns und
deine Schöpfung. Amen.
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