Wie Cyberkriminelle KI-Modelle für ihre Angriffe nutzen

Wie Cyberkriminelle KI-Modelle für ihre Angriffe nutzen

André Loske, Chief Information Security Officer der Knauf Gruppe, erklärt, was zu tun ist.
36 Minuten
Podcast
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Der Podcast über Künstliche Intelligenz

Beschreibung

vor 9 Monaten
„Seit der Coronapandemie haben die Cyberbedrohungen für Unternehmen
mehr als 300 Prozent zugenommen,“ sagt André Loske, Chief
Information Security Officer der Knauf Gruppe. Gleichzeitig steigen
die Kosten durch Cyberangriffe für die betroffenen Unternehmen.
„Ein Ransomware-Angriff hat vor fünf Jahren Unternehmen
durchschnittlich noch 700.000 Dollar gekostet. Mittlerweile hat
sich das auf durchschnittlich 1,5 Millionen Dollar je Angriff
verdoppelt.“ Einerseits erhöhen immer mehr digitale
Geschäftsprozesse und die zunehmende Anzahl vernetzter Geräte die
Angriffsfläche der Unternehmen, andererseits steigt die
Professionalität der Angreifer – denen der technische Fortschritt
in die Hände spielt: KI-basierte Sprachmodelle wie WormGPT
unterstützen Cyberkriminelle bei der Erstellung überzeugender
Phishing-Mails, um Passwörter von Nutzern abzugreifen. Darüber
hinaus lässt sich Schadsoftware heutzutage automatisiert und in
hoher Qualität mithilfe Künstlicher Intelligenz erzeugen. Auf diese
Weise entstehen mehr als 300.000 neue Schadsoftwarearten pro Tag,
berichtet Loske. Klassische Antivirensoftware kann da nicht mehr
mithalten. „Der klassische Antivirenschutz ist mittlerweile tot“,
sagt Loske sogar. Für Unternehmen bietet KI insbesondere beim
Endpunktschutz einen erheblichen Mehrwert. Die KI überwacht das
Verhalten auf den Computern der Beschäftigten und erkennt, ob es
sich bei dem Verhalten um Schadsoftware handelt. Werden in einem
Cyberangriff beispielsweise große Mengen an Daten verschlüsselt,
kann die KI ein ungewöhnliches Verhalten erkennen und alarmiert das
Unternehmen. In diesem Zusammenhang betont Loske jedoch auch, dass
KI-basierte Cybersecuritylösungen heutzutage erhebliche finanzielle
Aufwände für Unternehmen darstellen und insbesondere kleine und
mittelständische Unternehmen ein großes Risiko tragen, auf der
Verteidigungsseite abgehängt zu werden. Im Fall eines Cyberangriff
müssen Unternehmen Notfallpläne besitzen. Zusätzlich gibt es von
den Polizeibehörden und dem Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik Anlaufstellen, an die sich betroffene
Unternehmen wenden können. Wer Lösegeldforderungen hingegen
nachkommt, riskiert auch in Zukunft im Fokus von Cyberkriminellen
zu verbleiben. „Das Lösegeld zu bezahlen ist eigentlich nie eine
gute Idee.“ Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche
Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie
angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag
sie in der Zukunft leisten kann. Für den Podcast hat die F.A.Z. mit
Peter Buxmann und Holger Schmidt zwei ausgewiesene KI-Experten an
Bord geholt: Beide erforschen und lehren die Potenziale der KI und
deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit an der Technischen
Universität Darmstadt. Peter Buxmann ist Inhaber des Lehrstuhls für
Wirtschaftsinformatik und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit
den Anwendungen von KI, der digitalen Transformation sowie
datenbasierten Geschäftsmodellen. Sein Podcast-Partner Holger
Schmidt ist Digital Economist, Speaker und Autor. Seine Kernthemen
sind KI, Plattform-Ökonomie und digitale Geschäftsmodelle. Die
beiden Hosts greifen in jeder Folge einen neuen Aspekt der
Künstlichen Intelligenz auf, erklären Zusammenhänge und geben
präzise Einordnungen. Die Folgen haben eine Länge von rund dreißig
Minuten und erscheinen monatlich jeweils am ersten Montag.

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