"Sind wir Frauen der Emanzipation homosexual ..." - Johanna Elberskirchen (1864-1943)

"Sind wir Frauen der Emanzipation homosexual ..." - Johanna Elberskirchen (1864-1943)

1 Stunde 11 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

"Sind wir Frauen der Emanzipation homosexual - nun, dann lasse
man uns doch! Dann sind wir es doch mit gutem Recht." Mit dieser
klaren Ansage nahm die Feministin Johanna Elberskirchen im Jahr
1904 den Kampf gegen das Schweigen über die Liebe zwischen Frauen
auf. 


Ein solch offenes Bekenntnis war zu einer Zeit, in der weibliches
Begehren jeder Art noch ein großes Tabuthema war, äußerst
ungewöhnlich. Wer war die Frau, die so selbstbewusst zu ihrer
Liebe zu und Lust auf Frauen stand? 


Johanna Elberskirchen war nie eine Frau gewesen, die sich fromm
in die vorgezeichneten Bahnen fügte. Als Tochter eines
Kleinkaufmanns erkämpfte sie sich zunächst einen Abschluss auf
der höheren Töchterschule, ging dann auf Lehr- und Wanderjahre
und schließlich zum Studium nach Bern. Sie wurde
Frauenrechtlerin, Sozialdemokratin und Aktivistin für die Belange
homosexueller Frauen. Liebe fand sie auch - in der Person der
Medizinstudentin Anna Eysoldt. Bis die beiden zusammenleben
konnten, sollten jedoch noch einige Hürden zu überwinden sein.
Welche was waren und was die Schweizer Justiz damit zu tun hat?
Lasst euch überraschen!


Natürlich werfen wir in dieser Folge auch einen Blick in Johanna
Elberskirchens Schriften. Immerhin befanden sich darunter so
schlagkräftige Titel wie: "Was hat der Mann aus Weib, Kind und
sich gemacht? Revolution und Erlösung des Weibes; eine Abrechnung
mit dem Mann - ein Wegweiser in die Zukunft!", aus dem das
Titelzitat dieser Folge entnommen ist.


Und Johanna Elberskirchen wäre nicht sie selbst gewesen, wenn ihr
bewegtes Leben nicht auch ein bewegtes Ende genommen hätte. Am
Schluss wird es also noch eine kleine Räuberpostille geben.





Literatur zur Folge (Auswahl):


Christiane Leidinger: Keine Tochter aus gutem Hause. Johanna
Elberskirchen (1864-1943), Konstanz 2008.


Johanna Elberskirchen: Die Prostitution des Mannes - auch eine
Bergpredigt, auch eine Frauenlektüre, Zürich 1896.


Johanna Elberskirchen: Was hat der Mann aus Weib, Kind und sich
gemacht? Revolution und Erlösung des Weibes; eine Abrechnung mit
dem Mann - ein Wegweiser in die Zukunft! Berlin 1904.


***


Übrigens: Ab sofort könnt ihr den Frauen von damals auch auf
Ko-Fi ein Käffchen spendieren!


***





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