[Gerechtigkeit] Tag 2 – «Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun»

[Gerechtigkeit] Tag 2 – «Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun»

4 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Jahr

Der Gehorsam – lat. «obœdientia» – ist jene Tugend, welche den
Menschen fähig und geneigt macht, den Willen eines anderen, der
befehlen kann und befiehlt, zu erfüllen. Das klingt für unsere
modernen Ohren erst einmal abschreckend. Und auch unserer Ahnen
im Glauben brachen immer wieder aufs Neue den Bund. «In dieser
Stunde tritt die Hoffnung auf den ‚Neuen Bund‘ hervor, der nicht
mehr auf der immer brüchigen Treue menschlichen Wollens
gegründet, sondern unzerstörbar in die Herzen selbst
eingeschrieben ist.» Gott sendet seinen eigenen Sohn. Und durch
Seinen endgültigen Gehorsam besiegt Er das Böse. Die vollkommene
Weise, den Gehorsam zu leben, zeigt uns der gehorsame Sohn, der
durch seinen Gehorsam Gott den vollkommenen Kult erweist.






- - -

An dieser Stelle sei nochmals die hilfreiche
Kurzübersicht erwähnt, um nach der
ignatianischen Betrachtungsmethode vorgehen zu
können: 


 


I Einleitung:


1. Sich in Gottes Gegenwart sammeln


2. Bitte, alles zu «Gottes größerer Ehre» tun zu dürfen


3. Zwei Einstellungen:


       a) Zurichtung des Schauplatzes


       b) Erbitten, was ich erlangen will


 


II Hauptteil:


Betrachtungspunkte (meistens 3), die behandelt werden


durch Anwendung der höheren geistigen Kräfte, nämlich:


-     Gedächtnis (den Inhalt möglichst plastisch
und mit Einzelheiten in Erinnerung rufen)


-     Verstand (den Gegenstand tief und lebhaft zu
verstehen suchen, auf mich selbst anwenden, praktische
Folgerungen ziehen)


-     Wille (Stellung nehmen, Vorsätze fassen)


 


III Abschluss:


-     «Gespräch» mit dem Herrn, der Gottesmutter,
...


-     Pater noster, Ave Maria oder Seele Christi


-     Kurze Prüfung der Betrachtung

- - -





Zurichtung des Schauplatzes: auf Christus
blicken, den gehorsamen Sohn, der „durch das Leiden den Gehorsam
gelernt hat“ (Hebr 5,8) und seinen Gehorsam am Kreuz erfüllte
(vgl. Phil 2,8).






Punkt 1 – Verheissung im Holze; «Trauernd um des
erstgeschaffenen Paares schmählichen Verrat, kerbte selbst das
Holz der Schöpfer, das die Schuld des Holzes sühnt». Die erste
Sünde war der Ungehorsam der Erstgeschaffenen: Adam und Eva
übertraten Gottes Gebote und trugen sich Fluch und Verbannung aus
dem Paradies ein. Doch schon im Holz, das zu ihrem Fall führen
sollte, war das Holz abgebildet, das die Menschheit erlösen
sollte.






Punkt 2 – Befreiung aus dem Ungehorsam; Gott
sendet seinen einzigen Sohn, damit durch seinen Gehorsam Gottes
Willen auf vollkommene Weise erfüllt werde und der alte
Ungehorsam der ersten Eltern getilgt, ausgelöscht werde. So
unendlich groß ist die Schuld, dass nur Gott selbst uns befreien
konnte aus der Schuld des Ungehorsams. Jede Sünde bedeutet
Ungehorsam gegen Gott und bedürfte solch großer Sühne, wenn Gott
einem reumütigen und bußfertigen Herzen nicht immer wieder, vor
allem durch die heilige Beichte vergeben würde.






Punkt 3 – Opfer für den wahren Gottesdienst;
Äußerliche Opfer konnten den Menschen noch nie rechtfertigen,
erlösen. Christus kam als Mensch in die Welt, um im vollkommenen
Gehorsam sein Leben zur Sühne für den Ungehorsam der Menschen zu
tilgen. Auch von uns wird dies gefordert. Äußerliche Akte des
Opfers helfen uns nicht, haben keinen Wert, wenn nicht eine
innere Gesinnung des Gehorsams dahinter steht. 






Gespräch mit Jesus Christus, der gehorsam war,
bis zum Tod am Kreuz. Sprich mit ihm, wie sein Gehorsam nicht ein
ohnmächtiges Fügen in nicht änderbare Umstände ist. Nein, Er fügt
und übergibt sich vollkommen, in heiliger Liebe und vollkommener
Freiheit. Bitte Ihn … (meine persönliche Bitte). 




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