SG #193: Gastarbeiter in Deutschland

SG #193: Gastarbeiter in Deutschland

Gastarbeiter in DeutschlandShow Podcast Information Heute erzähle ich Dir etwas über Gastarbeiter. Das sind die Menschen gewesen, die ab 1955 freiwillig aus anderen Ländern nach Deutschland kamen, um hier zu arbeiten.
7 Minuten
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Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.

Beschreibung

vor 4 Jahren
Gastarbeiter in DeutschlandShow Podcast Information Heute erzähle
ich Dir etwas über Gastarbeiter. Das sind die Menschen gewesen, die
ab 1955 freiwillig aus anderen Ländern nach Deutschland kamen, um
hier zu arbeiten. Es war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. In
Deutschland herrschte ein Arbeitskräftemangel. Viele Männer waren
im Krieg gefallen oder verwundet nach Hause zurückgekehrt. Dazu kam
die Zeit des Wirtschaftswunders, der jungen Bundesrepublik ging es
immer besser, es wurde viel produziert. Vor allem in der Industrie
wurden Gastarbeiter gebraucht. Also hatte die deutsche Politik mit
Italien ein Abkommen unterzeichnet. Sie einigten sich darauf, dass
Italiener nach Deutschland kommen sollten, um hier zu arbeiten.
Solche so genannten Anwerbeabkommen schloss Deutschland noch mit
anderen Ländern ab. 1960 mit Spanien und Griechenland, 1961 mit der
Türkei, 1963 mit Marokko und Südkorea, 1964 mit Portugal, 1965 mit
Tunesien und 1968 mit dem damaligen Jugoslawien. Vor allem nach dem
Bau der Mauer, als aus dem Osten des Landes keine Arbeitskräfte
mehr kamen, waren Gastarbeiter wichtig für Deutschland. Die
Gastarbeiter hatten zu Beginn der 60er-Jahre ein schweres Leben.
Sie waren meist ungelernte Arbeiter. Sie mussten schwere und
schmutzige Arbeit in der Industrie machen. Oft arbeiteten sie für
wenig Geld im Schichtsystem, also zu verschiedenen Tageszeiten. Sie
standen zum Beispiel am Fließband in einer Fabrik. Dafür bekamen
sie weniger Geld als deutsche Arbeiter - für die Unternehmen war es
also ein Gewinn, ausländische Arbeiter anzustellen. Untergebracht
waren die Gastarbeiter oft in einfachen Holzbaracken. 1964 kam der
millionste Gastarbeiter nach Deutschland. Als Geschenk bekam er
damals ein Moped. Sein Name war Armando Rodrigues de Sá aus
Portugal. Er wurde feierlich vom Bundesinnenminister begrüßt. Wie
der Begriff Gastarbeiter schon sagt, wollten die Menschen aus den
Nachbarländern damals eigentlich nur für ein paar Jahre in
Deutschland bleiben. Sie wollten hier arbeiten, gutes Geld
verdienen und dann wieder nach Hause zurückkehren. Viele von ihnen
hatten Heimweh. Sie hatten Sprachprobleme, fühlten sich fremd und
waren oft fern von ihren Familien. Einen großen Teil ihres
Einkommens schickten sie nach Hause oder sie sparten. 1973 gab es
eine Wirtschaftskrise in Deutschland und daraus folgte ein
Anwerbestopp. 14 Millionen Gastarbeiter kamen zwischen 1955 und
1974 nach Deutschland. Elf Millionen gingen wieder zurück in ihre
Heimatländer. Viele der Gastarbeiter in Deutschland entschlossen
sich zu bleiben. Ihre Arbeitskraft wurde gebraucht, sie holten ihre
Familien ins Land. Die ersten Kinder der Gastarbeiter wurden in
Deutschland geboren, eine neue Generation wuchs heran. Diese Kinder
hatten keine Sprachprobleme, sie fühlten sich hier schnell zu
Hause. Und für die Eltern war das ein weiterer Grund zu bleiben.
Viele wurden deutsche Staatsbürger. Noch heute ist deutlich zu
merken, woher die meisten Gastarbeiter kamen. Die größte Gruppe
unter den Ausländern in Deutschland machen die Türken aus. 1,6
Millionen Türken leben heute in Deutschland. Manche von ihnen schon
in der dritten Generation. Viele sind gut integriert, aber nicht
alle. Jeder fünfte Türke spricht die deutsche Sprache nur
mangelhaft, was dann wieder Probleme mit sich bringt wenn es um
Schule oder Beruf geht. Hier im Video siehst Du Mustafa Akci, einen
Gastarbeiter, der aus der Türkei nach Deutschland kam und blieb:
Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg193kurz.pdf

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