Folge 168: An Gott kommt keiner vorbei - außer "Stan" Libuda

Folge 168: An Gott kommt keiner vorbei - außer "Stan" Libuda

52 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Vereine haben Legenden, Schalke 04 hat Reinhard Libuda. Seine
Geschichte gleicht einer Beschreibung des Ruhrgebiets. Ehrlich
schön und einzigartig, am Ende doch auch etwas hässlich. Sein Name
ist riesig im Pott. "Stan", angelehnt an den ersten Ballon
D'or-Gewinner Stanley Matthews aus England, war der beste
Rechtsaußen seiner Zeit. Schalkes ganzer Stolz umdribbelte seine
Gegenspieler wie der Fußballgott persönlich mit Messi und Ronaldo
auf den Schultern. "Stan" war fußballerisch die geborene
Leichtigkeit in einem königsblauen Himmel voller Stehgeigen. Ein
bescheidener Lebenszauberer, der von Schalke zu Dortmund quasi aus
Versehen wechselte, vor wütenden Fans plötzlich im Kleiderschrank
verschwand und das ZDF-Sportstudio in ein Schweigekloster
verwandelte. Denn: Fußballer und Persönlichkeit hätten bei ihm
nicht weiter auseinanderliegen können. Das Jahrhunderttalent und
der normale Nachbar von nebenan. Der Sound-Verstärker im Stadion,
der schüchterne Profi fernab dessen. Der Bundesliga-Skandal der
70er wurde sein Karriere-K.o.! Schalkes sensibler Kapitän unterlag
wohl dem Gruppenzwang und sollte sich von der Schmach nie wieder
erholen. "Stan" Libuda ist mit 52 Jahren viel zu früh gestorben.
Der Kult um seine Person ist unendlich. Er mag am lieben Gott
vorbeikommen, an Nachholspiel allerdings nicht.

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