Anna Yona: „Wenn ich kontrollieren muss, dass die Leute arbeiten, ist grundsätzlich was falsch“

Anna Yona: „Wenn ich kontrollieren muss, dass die Leute arbeiten, ist grundsätzlich was falsch“

Wie die Gründerin im Homeoffice 200 Mitarbeiter führt
36 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Heute zu Gast im Handelsblatt-Podcast Mindshift: Anna Yona. Die
Gründerin der Minimalschuhfirma Wildling Shoes hat nicht nur die
Mission, Menschen für gesunde Füße mit den richtigen Schuhen
auszustatten, sondern auch noch eine starke Vision für eine neue
Arbeitswelt. Statt in einem hippen Wohlfühl-Büro mit Tischkicker
und Bällebad sitzen sie und ihr Mann und Mitgründer Ran gemeinsam
mit ihren drei Kindern in Engelskirchen, einem idyllischen Vorort
von Köln, im Homeoffice – seit sechs Jahren. Im Gegensatz zu vielen
anderen, die erst im Zuge der Corona-Pandemie ins Homeoffice
wechselten, war die Arbeit von zu Hause aus für Yona schon am
ersten Tag der Gründung eine bewusste Entscheidung. Auch die 200
Mitarbeiter:innen, die für das inzwischen mittelständische
Unternehmen arbeiten, tun das in ihren eigenen vier Wänden. Yonas
Mindshift für eine funktionierende Zusammenarbeit: Vertrauen und
loslassen, statt Kontrolle. „Ich habe mich schon immer gefragt, wie
man kontrollieren will, dass die Leute arbeiten. Also dadurch, dass
jemand im Büro auf einem Stuhl sitzt und ich genau weiß, wo ich ihn
finde, hat er noch lange keinen produktiven Beitrag zur Arbeit
geleistet“, findet die Gründerin. Gerade in der Pandemie hätten
viele Firmen positive Erfahrungen mit dem Homeoffice gemacht. Das
funktioniert allerdings nicht bei jedem Menschen. „Wir geben sehr
viele Freiheiten in der Gestaltung der Arbeit, aber damit muss man
natürlich auch klarkommen“, erzählt die Gründerin. „Man muss eher
aufpassen, dass die Leute nicht zu viel arbeiten“, so Yona. Auch
Yona muss darauf achten, dass sich Berufliches und Privates nicht
zu sehr vermischt und sich ganz bewusst Auszeiten und Pausen
gönnen. „Das muss ich auch noch lernen und auf jeden Fall üben“,
gesteht sie. Die schöne neue Arbeitswelt hat also nicht nur für die
Mitarbeiter:innen ihre Tücken, sondern auch für die Vorgesetzten.
Welche Risiken bringt die Arbeit im Homeoffice sonst noch mit sich?
Ist es sinnvoll für alle oder kann es auch ein Karrierekiller sein?
Wie sorgt man als Chef:in dafür, dass die Mitarbeiter:innen gesund
bleiben und sich nicht selbst ausbeuten? Darüber sprechen wir mit
Anna Yona in der neuen Podcast-Folge von Handelsblatt Mindshift.
Außerdem wollten wir von der Wildling-Shoes-Chefin wissen: Wie
funktioniert das, ein Unternehmen mit seinem Partner:in zu gründen
und wie hält man die Firma aus dem Schlafzimmer raus? Wieso zahlen
Sie Eltern mitten in der Corona-Pandemie zwei Stunden tägliche
Kinderbetreuung und ermöglichen eine Arbeitszeitreduzierung von 20
Prozent bei gleichem Gehalt? Wie kommt es zu einem Frauenanteil von
70 Prozent – brauchen Sie eine Männerquote? Warum ist es Ihnen so
wichtig, ökologisch und moralisch betrachtet, den besten Schuh der
Welt zu produzieren? Was denken Sie über Purpose und wieso ist
Wildling Shoes keine GmbH in Verantwortungseigentum? Mit dem Wissen
von heute, was würden Sie anders machen, wenn Sie mit Wildling
nochmal neu anfangen könnten? *** Über folgenden Link gelangen Sie
gleich zu unserem neuen Podcast Handelsblatt Green:
https://handelsblatt.com/green

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