Daimler-CEO Källenius, BMW-CEO Zipse und VW-CEO Diess über die Transformation der Autoindustrie

Daimler-CEO Källenius, BMW-CEO Zipse und VW-CEO Diess über die Transformation der Autoindustrie

Handelsblatt Disrupt vom 12.11.2021
58 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die Autoindustrie steht laut den Chefs von Volkswagen, BMW und
Daimler vor der größten Transformation in der Geschichte. Ihr
wesentlicher Treiber ist der Wandel zur Elektromobilität. Auf dem
Auto-Gipfel des Handelsblatts diskutieren sie mit Handelsblatt-Chef
Sebastian Matthes über den Verbrenner-Ausstieg. Daimler-Chef Ola
Källenius erklärte, bis 2035 auf emissionsfreie Autos zu setzen.
Damit stimmte er der Erklärung der Weltklimakonferenz zu
emissionsfreien Fahrzeugen zu. „Die Glasgower Erklärung steht nicht
im Konflikt mit dem, was wir bereits gesagt haben“, sagte
Källenius. „Dieses Statement kreiert eine Art Momentum. Unternehmen
müssen den politischen Prozess flankieren." Es könne kaum ein
größeres Bekenntnis geben, als wenn ein Autohersteller das gesamte
Kapital und alle Entwicklungsressourcen in eine neue, CO2-freie
Technologie stecke. Er kündigte zudem an, dass Daimler
Hybridfahrzeuge bis Ende des Jahrzehnts auslaufen lassen werde.
Volkswagen-Chef Herbert Diess konterte: „Es kann auch 2035 sinnvoll
sein, in Lateinamerika mit nachwachsenden Rohstoffen Auto zu
fahren. Dafür braucht man Verbrenner.“ Die seien dann klimaneutral.
Die Hauptmarke VW will zwischen 2033 und 2035 in Europa aus dem
Geschäft mit Verbrennern aussteigen, in den USA und China etwas
später. BMW-Chef Oliver Zipse hob zwar die Elektroinitiative von
BMW heraus. Zugleich lehnte er aber auch sehr deutlich Verbote ab:
„Schnelles Verbieten sorgt nur dafür, dass diese Technologie zum
Schaden der Umwelt nicht mehr weiterentwickelt wird”, sagte Zipse.
Außerdem betonte er: „Es geht nicht nur um die Emissionen des
Fahrzeugs, sondern um den gesamten Footprint der Industrie.“ Trotz
der Debatte um seine Person sagte Diess, er fühle sich ausreichend
bei der Transformation des Konzerns unterstützt, und sei sich
sicher, in einem Jahr noch VW-Chef zu sein. Zugleich gestand er
aber: „Wir müssen natürlich das Unternehmen verändern und dazu
gehört es, Strukturen aufzubrechen. Die Notwendigkeit des Wandels
ist nicht immer allen gleich präsent. Das Unternehmen in Frieden zu
lassen, wäre gefährlich für alle.“ *** Haben Sie Fragen, Kritik
oder Anregungen? Dann treten Sie unserer Handelsblatt Disrupt
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Matthes und Larissa Holzki aber auch direkt kontaktieren: Mail an
an: matthes@handelsblatt.com und holzki@handelsblatt.com. *** Das
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