RDR: Bahnrad-Olympionike Andreas Müller

RDR: Bahnrad-Olympionike Andreas Müller

Unser Podcast bekommt erstmals olympischen Glanz verliehen: Andreas Müller erzählt uns von seiner Qualifikation für die Spiele, für die er seine Bahnradfahrer-Pension um ein Jahr verschoben hat. Er überrascht uns im Gespräch mit spannenden Buchtips,
1 Stunde 16 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Unser Podcast bekommt erstmals olympischen Glanz verliehen: Andreas
Müller erzählt uns von seiner Qualifikation für die Spiele, für die
er seine Bahnradfahrer-Pension um ein Jahr verschoben hat. Er
überrascht uns im Gespräch mit spannenden Buchtips, absurden
Wattwerten und einem Blick in die glamouröse Vergangenheit des
Bahnradsports. Wir schreiben das Jahr 1911. Im Berliner Sportpalast
steigt die exzessivste Party des Jahres. Im Inneren des Holzovals
Männer in Frack und Zylinder, ihre Begleiterinnen in den Logen.
Oben auf den Rängen Arbeiter in Schiebermützen. Sechs Tage und
Nächte in denen der Alkohol fließt und die Band wilde Tanzmusik
spielt. Im Hintergrund hört man beständig das Singen der Pneus auf
der Ovalbahn und sieht das Auf und Ab der Fahrerbeine, die wie
stampfende Kolben einer gut geölten Maschine die Stahlräder über
das 45 Grad steile Holzrund treiben. 110 Jahre später, ebenfalls
auf einem steilen Holzoval drehen Bahnradfahrende ihre letzten
Runden. Noch heuer wird Österreichs letzte Radbahn – das Ferry
Dusika Stadion im Wiener Prater abgerissen. Mittendrin Andreas
Müller, ein sympathischer Berliner, der für Österreich in Tokio im
Madison-Bewerb (Zweier-Mannschaftsfahren) an den Start gehen wird.
Es wird das Ende seiner Karriere und womöglich für den Bahnradsport
in Österreich, denn ein Ersatz für das in die Jahre gekommene Oval
ist nicht in Sicht. Nochmal zurück an den Anfang des 20.
Jahrhunderts. Im Madison Square Garden in New York wird eine
entscheidende Regel erfunden, die den Grundstein für Andreas
Müllers Paradedisziplin legt. Ein makabrer Teil der Attraktion beim
Six Day Race ist, dass immer wieder Fahrer erschöpft vom Rad fallen
oder während des Rennens einschlafen und in schreckliche Stürze
verwickelt werden. Also wird in Zweierteams gefahren – der Madison
ist geboren. Die Fahrer wechseln einander wie beim Roller Derby mit
Schleudergriff ab. Der „ruhende“ Fahrer wird vom mit 60 km/h im
Kreis Fahrenden nach vorne katapultiert. Spektakulär, aber ebenso
gefährlich, und so wird der Griff zeitweise wieder verboten. 2021:
Bahnradfahren, bereits seit den ersten Spielen der Neuzeit
olympische Disziplin, findet zum ersten Mal seit langem wieder mit
österreichischer Beteiligung statt. Andreas Müller, blickt gut
gelaunt – Wehmut ist definitiv nicht seine Sache – mit uns zurück
auf seine Kariere, die einst auf einem Klappfahrrad der VEB Mifa
Fahrradwerke begann. Er berichtet von den unvermeidlichen
Splittern, die man sich bei Stürzen einzieht, gibt spannende
Buchtips und erzählt wie das ist, wenn man in Berlin die
Stalinallee immer geradeaus fährt, bis man in Moskau ankommt.
Links: Andreas Müller Homepage Petition "Rettet das Ferry
Dusika-Stadion" Literaturtipps: Sebastian Haffner "Geschichte eines
Deutschen" Wolfgang Büscher: Berlin - Moskau, Eine Reise zu Fuß
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