Warum braucht es die Kirche überhaupt?

Warum braucht es die Kirche überhaupt?

Axel Piper und Bertram Meier über Austritte und Skandale
32 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Evangelische wie katholische Kirche sind in einer tiefen Krise, aus
einer Vielzahl von Gründen. Was auch an der Zahl der
Kirchenaustritte sichtbar wird: Sie ist überaus hoch. 2019 war für
die Kirchen das Jahr eines traurigen Rekordes – aus der
evangelischen und der katholischen Kirche traten bundesweit jeweils
um die 270.000 Menschen aus. Der katholische Bischof von Limburg,
Georg Bätzing – der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz –
sprach kürzlich von einer „Erosion persönlicher Kirchenbindung“.
Und, natürlich, sind es auch die Kirchenskandale, die zu Austritten
führen. Etwa der um den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal
Woelki, der ein unabhängiges Missbrauchsgutachten unter Verschluss
hält – und sich dadurch Vertuschungsvorwürfen ausgesetzt sieht.
„Warum braucht es die Kirche überhaupt?“, lautet also die Frage,
mit der sich die beiden Augsburger Bischöfe in der zweiten Folge
von „Über Gott und die Welt: Der Glaubenspodcast“ befassen. Der
evangelische Regionalbischof Axel Piper und der katholische Bischof
Bertram Meier sprechen in dem Podcast unter anderem darüber, wie
sie sich Gott vorstellen und was für sie Glaube bedeutet. „Mein
Gottesbild ändert sich immer wieder einmal“, sagt Meier, „aber der
Glaube wächst mit, so ähnlich wie die Schuhgröße.“ Und er erzählt,
warum er zu einer bestimmten Zeit nicht mehr gerne Papstmessen in
Rom besucht habe. Zu den Skandalen finden beide Bischöfe
unmissverständliche Worte. Axel Piper sagt etwa über
Missbrauchsfälle in Reihen der Kirche: „Das darf nicht vorkommen,
das ist eine Katastrophe.“ Sowie: Jeder Kirchenaustritt schmerze
ihn, „weil Menschen mit dem Evangelium besser leben und sterben
können. Kirche soll Lebenshilfe sein“. Zwei Bischöfe, evangelisch
und katholisch, in einem Podcast – das ist etwas Besonderes. Die
beiden sprechen zwar zunächst einmal für sich und werden dabei auch
sehr persönlich – und doch sind sie die Gesichter ihrer Kirchen.
Piper vertritt knapp 270.000 evangelische, Meier knapp 1,3
Millionen katholische Christen – zwischen Ries und Allgäu.

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