#75 ...und jetzt ein kleiner Brüller: wenn Microsoft vor unsicherer Software warnt und den Eigentümer "nicht kennt"!

#75 ...und jetzt ein kleiner Brüller: wenn Microsoft vor unsicherer Software warnt und den Eigentümer "nicht kennt"!

Der ichbindochnichthierumbeliebtzusein.com PodCast
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vor 4 Jahren
...und jetzt ein kleiner Brüller: wenn Microsoft vor unsicherer
Software warnt und den Eigentümer "nicht kennt"!





Ich werf' mich weg. Und das dank Microsoft! Hat das Unternehmen
doch nicht eine Liste veröffentlicht, mit der die Mitarbeiter
informiert werden, welche Software sie künftig nicht mehr
einsetzen "sollten". Da die gelisteten Namen den Schutz der
Unternehmensdaten nicht gewährleisten können. Klar, dass sich
hier in erster Linie direkte Konkurrenten zu Microsoft finden -
das würden wir alle so machen. Aber eine Produktnennung lässt
einen stutzen - dann nach dem Eigentümer googlen - und dann
lauthaus los lachen!
Microsoft - Logo auf Bildschirm bei Microsoft München -
Bild-Quelle: privat

Industriespionage. Social Engineering. Hacking. Wanzen.
Gezielte Abhöraktionen.


Das alles ist meiner Meinung nach EXTREM überbewertet! Viele
Manager teilen Insider-Infos ganz freiwillig! Und dank
geschwelltem Hahnenkamm auch noch lautstark und weiträumig!


Ich habe mal mit geschrieben und mit einem Betroffenen nach
seinem Handytelefonat über die Internas gesprochen, die die
komplette Abflughalle nun weiß. Nach anfänglichem, nennen wir
es zivil,  "sehr negativem Feedback" wurde es schnell
ruhig und gesittet. Wahrscheinlich deshalb, da er den Namen
seines Chefs und des Geschäftsführers genannt hatte und ein
Name in Google sofort das Unternehmen auswarf. Genauso wie die
genannten Geschäftspartner und deren Namen.


Das ist nichts einmaliges. Es kommen auch immer mal wieder
Tweets aus Bahn und Flughafenzubringer, in denen lautstarke
"ich-bin-hier-der-Boss"-Telefonate wiedergegeben werden - mit
Namen, Projekten und Euro-Summen. Sorry Leute, ganz legal!


Warum also noch Industrie-Spionage. Einfach Leute mit einem
neun-Euro-Ticket an die Airport-Counter, in Airportbusse oder
in die Bahn setzen und mitschreiben lassen!


Aber einfacher ist es natürlich, innerhalb des Firmenzauns hier
für klare Regelungen zu sorgen. Dies hat sich auch Microsoft
gedacht und den Mitarbeitern eine Liste von Produkten und Namen
zur Verfügung gestellt, die in die Kategorie "verboten" oder
"wir raten ab" geteilt war.


Das liest sich wie das Who-is-Who der Konkurrenten: Google
Drive natürlich, da Microsoft selbst OneDrive im Angebot hat.
Google Docs, Sheets und Slides, wofür ist Microsoft der größte
Hersteller von Office-Software. Und, nicht zu vergessen:
amazon! Keine AWS-Nutzung, auch hier bietet Microsoft wahlweise
Cortana oder eben OneDrive.


Dass auch Slack auf dieser Liste steht ist klar, versucht
Microsoft doch verzweifelt, sein Tool "Teams" in den Markt zu
drücken - was bisher nur mit wenig Erfolg gekrönt ist. GeekWire
zitiert hier in Auszügen aus dem internen Schreiben, dass an
alle MS-ler verschickt wurde:


Slack Free, Slack Standard and Slack Plus versions do not
provide required controls to properly protect Microsoft
Intellectual Property (IP). Existing users of these solutions
should migrate chat history and files related to Microsoft
business to Microsoft Teams, which offers the same features and
integrated Office 365 apps, calling and meeting functionality.
Learn more about the additional features that Teams can provide
your workgroup. Slack Enterprise Grid version complies with
Microsoft security requirements; however, we encourage use of
Microsoft Teams rather than a competitive software.


Wie gesagt, dass das Unternehmen versucht, sich und seine IP,
sein geistiges Eigentum, vor Fremdzugriffen und langen
Patentklagen zu schützen, spricht für sich. Dass aber, wie im
letzten Satz, klar ausgedrückt wird, dass die Slack Enterprise
Grid Version "kompatibel" zu den internen Anforderungen ist,
man aber erwartet, dass das eigene Tool Fremdtools vorgezogen
wird, spricht eine eindeutige Sprache, was die komplette Liste
eigentlich bewirken soll.


Allerdings ist Microsoft hier ein peinlicher Fehler passiert...
man sollte die intere Kommunikation wohl nochmals überdenken:
auf der Liste der Produkte, von denen freundlich abgeraten
wird, ist auch GitHub gerutscht... was aus zwei Gründen
wirklich lustig ist - und ich merke schon, ihr könnt Euch kaum
noch halten:
Die Plattform GitHub IST dafür gedacht, Projekte, Code und
Repositories hochzuladen und gerne mal der ganzen teilnehmenden
Community zur Diskussion, Weiterentwicklung oder Fehlersuche
anzubieten. Auch die Versionskontrolle ist ein sehr beliebtes
Feature. Das sind keine versteckte Infos, das findet man
problemlos bei der Anmeldung oder auf der kompletten Seite (immer
mal wieder) zu lesen! Es ist zu unterstellen, dass ein
Programmierer mit der Absicht, hier anmelden und Sachen hochladen
zu wollen, das versteht...Die Eigentümer-Frage. GitHub ist nur
noch GitHub dem Namen nach, da... vor knapp einem Jahr für 7,5
Milliarden Dollar MICROSOFT GitHub übernommen hat. Soll es das
jetzt schon gewesen sein, mit der open-source-Unterstützung von
Microsoft? Nicht wirklich: MS möchte verhindern, dass die
Cloud-Version für hoch geheime Informationen, Codes oder
Spezifikationen genutzt wird. In Ordnung sind allerdings die vor
Ort, also lokal, installierten und betriebenen Versionen.

Ja... wer es nun nicht witzig fand oder schon fertig ist mit
lachen und sich vielleicht gerade über Microsoft aufregen will,
sollte bedenken: wenn nun alle Microjaner freundlich gezwungen
werden, ihre eigenen Produkte wie Teams und allem voran auch
Office zu nutzen - besteht für uns Endanwender ENDLICH die
Chance, fehlerfreie und sinnvolle Software zu bekommen, mit
zeitnahen Verbesserungen und Bug-Fixes. Schließlich müssen sie
jetzt alle die hausinternen Produkte verwenden und können, wenn
Abstürze die Weiterarbeit verhindern, nicht einfach wieder auf
Google ausweichen!


Vielleicht eine Maßnahme, die auch bei anderen Software-Firmen
mal dringend ratsam wäre...!


 


Und bei Euch so. Noch Tränen in den Augen oder noch nicht mal
ein kühles Schulterzucken für Microsoft und seine
"Empfehlungen" an die Mitarbeiter übrig? Spricht hier ein
Apple-Nutzer oder jemand, der die Workarounds kennt, um
absturzfrei mit Microsoft-Software zu arbeiten?


Lasst es mich wissen - gerne per Kommentar unter meinem Blog
oder email. Ich bin sehr gespannt, wie ihr solche Maßnahmen
aufnehmen würdet!


 


 


 


 
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