#210 Nach reichlicher Überlegung komme ich zu dem Schluss, die Zeit ist reif, um auf ein Elektroauto umzusteigen!

#210 Nach reichlicher Überlegung komme ich zu dem Schluss, die Zeit ist reif, um auf ein Elektroauto umzusteigen!

Der ichbindochnichthierumbeliebtzusein.com PodCast
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Beschreibung

vor 1 Jahr
Nach reichlicher Überlegung komme ich zu dem Schluss, die Zeit ist
reif, um auf ein Elektroauto umzusteigen!


Aus einem unbekannten Grund hatte ich das Jahr meiner
Scheidung zwei Jahre zu spät in Erinnerung. Dabei war jeder Tag
der Ehe schon zu lang und zu viel des Guten - aber auch das
Alter meines Autos habe ich daher falsch geschätzt. Früher als
Vielfahrer war es einfacher, ab 180.000 Kilometer war der Wagen
kurz vor sechs Jahren und ein Ersatz musste her. Da aber in
Berlin weder der Rubel noch der Verkehr rollt, ist mir trotz
erst knapp 80.000 Kilometer nichts aufgefallen. Aber dann ging
es los, mit dem Gedanken: Wer Superb fährt, fährt wieder einen.
Aber als Diesel gibt es den leider nicht mal als Hybriden.
Obwohl ich, ohne zu sehr ausholen zu wollen, das ganze
Hybrid-Zeug niemals gefördert und daher auch nicht mit
Marktzulassung, zumindest unter Umweltschutz- und CO2-Aspekten
genehmigt hätte. Also, mit dieser Einstellung blieb nur ein
Blick auf einen 100 % Stromer übrig... aber der Weg zu so einem
ist aktuell lang und steinig... und vor allem lang!
Die Zeit ist reif, um endlich auf einen Stromer umzusteigen!
Schade, früher entschieden, hätte mir die aktuelle Wartezeit
erspart! / Bild-/Quelle: privat

An sich hatte ich mich damit angefreundet, meinen Superb durch
einen neuen zu ersetzen. Aber bitte nicht weiterhin 100 %
Verbrenner. Auch wenn ich, trotz nun weniger Fahrleistung,
wieder zu einem Diesel tendiert habe. Schließlich, Skandal hin
oder her, ist bei dieser Motorengattung, ganz im Unterschied zu
einem FSI, noch viel - und legale! - technische Luft nach oben,
was Effizienz, Abwärme und Verbrauch angeht. Soll aber nicht
sein, da ein Skandal und politisch-ahnungsloser Übereifer dem
TDI, dem armen Diesel, ein Ende gesetzt hat. Trotz der
Tatsache, dass die meisten gepanzerten Limousinen in Berlin,
nicht zuletzt wegen des Gewichts, ebenfalls durchgehend auf ein
Dieselaggregat setzen... denkt mal darüber nach!


Aber... ich wollte mich mal umsehen. Was gibt es, in welcher
Preisklasse und mit welcher Reichweite? Schnell wurde eins
klar: Es geht aktuell, wenn man mehr als ein Stadtauto haben
will, nichts an einem SUV vorbei. Hohn und Spott, den ich immer
den Fahrern - und vor allem ihren Frauen, die damit
unkontrolliert die Kita- und Schul-Fahrten absolvieren und
planlos über Breite und Länge alles überrollen und tot parken -
entgegengebracht habe, wird mich einholen, aber ich gebe es zu:
wenn Elektro, dann wird es tatsächlich ein SUV werden...
müssen!


Aber eines ist mir wichtig: die Reichweite. Nicht, weil ich
nicht weiß, dass der Wagen pro Woche maximal 20 Kilometer
fahren wird. Plus einmal im Monat noch mal 95 Kilometer
obendrauf, wenn ich fliegen gehe. An sich ist Reichweite also
nicht mein Problem. Andererseits, wenn es mit der Familie in
den Urlaub geht, vielleicht auch mit Fahrziel Heimat gen Süden,
wäre es nicht schlecht, wenn maximal zwei, oder noch besser nur
ein Ladestopps die 500 Kilometer schaffen könnte.


Und mit der Prämisse, dass eine Reichweite von 500 Kilometern
aus den Akkus kommen sollte, wird es schnell übersichtlich im
aktuellen Angebotskarussell der E-SUVs. Audi fällt aus, viel zu
teuer der eQ4 - und hässlich ist er auch. Auch kenne ich
niemand, der nicht zuerst 20 Minuten über das Auto schimpft,
bevor vielleicht doch noch ein gutes Wort kommt, meistens in
Form von: "Wenigstens ist der Leasingvertrag nur auf zwei Jahre
beschränkt". Und es ist eine VW-Tochter und ich weiß leider,
wie hier Teile der Software entstehen, damit scheidet Audi bei
mir, ebenso wie die Mutter VW, aus. Viel zu teuer, viel zu viel
Standard und ohne den großen "AHA!"-Effekt.


Also Hyundai. Schick. Schöne Ausstattung. Aber mit der
Reichweite... damit haben es die Südkoreaner einfach nicht so.
Und wer weiß, auch ein eAuto muss gelegentlich in die
Werkstatt, um die sieben Teile, die noch gewartet werden
müssen, mit einem Spritzer Öl abzufertigen. Ist die Werkstatt
dann dazu in der Lage? Und ohne eine Abrechnungssumme, für die
ich bei Saudi Aramco das komplette Ölfeld hätte erwerben
können? Alles offene Fragen, da ich nun fast 20 Jahre eine
Marke fahre.


Für Benz werde ich nie alt oder tot genug fürs Hinten drin
liegen sein und für BMW ist mir mein Geld zu schade, erst
recht, auf Basis der i3-Erfahrungen. Es wird also langsam eng
auf dem Markt. Ich weiß schon, ihr ruft mir nun Opel zu, oder
auch Renault. Wie gesagt: Ich brauche den Luxus, bei 520
Kilometern möglichst wenig stehenbleiben zu müssen. Also, mit
Ausnahme der Stopps, die der Nachwuchs haben will, daher auch
meine Aussage, nicht mehr als maximal zwei Ladestopps.
Mindestens eine fordert das Kind sowieso ein, genaueres werde
ich die kommenden Wochen noch mit dem Diesel testen! Und dass
ich da vielleicht ne halbe Stunde stehen muss? Geschenkt! Wer
Kinder hat, weiß, dass 30 Minuten Rasthof so gar nichts sind!


Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Škoda Enyaq!
Bin ich ihn mit Erscheinen doch sofort beim Händler meines
Vertrauens gefahren - damals noch und in erster Linie mit Blick
auf die Assistenzsysteme (zur Erinnerung: leider nur Level 2).
Und bedauerlicherweise ein SUV. Aber er hat mich, wie immer bei
Skoda, von meinem ersten Fabia an bis zum aktuellen Superb,
immer mit dem Raumangebot und den kleinen Extras, wie der
Regenschirm in der Fahrertür, überzeugt. Von dem
Preis-Leistungs-Verhältnis ganz zu schweigen!


Also, gucken wir noch mal auf den Enyaq, jetzt mit Blick auf
die Rahmendaten. Und siehe da: es gibt zwei Modelle mit jeweils
82kW-Akku (brutto), die beide über 500 Kilometer, ja, ich weiß,
auf dem Papier, schaffen. Aber: Ich bin jetzt schon Tempo 130
Fahrer, warum sollte ich das mit einem eAuto ändern? Genau...!
Und dann ist da ja noch die Rekuperation...! 


Und da fiel mir noch was ein: Mal meinen Händler des Vertrauens
anrufen, ob der Vorführwagen noch da ist. Dann hat sich der
Wechsel der Fahrzeuge nächstes Wochenende erledigt. Aber,
denkste Puppe, kannste haken. Die aktuellen kriegerischen Akte
und Corona-Lockdowns und -Nachwirkungen haben schnell deutlich
gemacht, dass die Ukraine Kabelstranglieferant für die meisten
aus deutscher Produktion stammenden eAutos sind. Damit ist der
Liefertermin wohl schon mal bei 2023.


Aber so schnell lasse ich nicht locker. Und sieh da, da scheint
tatsächlich noch einer in der Schwebe zu sein. Ein iV 80X. Klar
hat mich, nachdem ich nun über 20 Jahre im Skoda-Autouniversum
nur Frontantrieb gefahren bin, der ausschließliche Heckantrieb
des Enyaq sofort gestört - aber die X-Variante kommt mit Allrad
und zwei Elektromotoren.


Ein Gedanke später: Ja, dann eben so. Das hat aber zur Folge,
dass die Papierlage der Reichweite durch das Gewicht von
theoretischen 529 Kilometern auf 510 geschrumpft ist. Wie
gesagt, jammern auf hohem Niveau, wer mit Kind unterwegs ist,
bleibt auf dieser Strecke sowieso ein- oder zweimal für Minimum
30 bis 65 Minuten stehen.


Aber nun gilt es, auch die banalen Rahmenparameter zu
ermitteln: Wo hat es denn in Berlin in meiner Nähe überhaupt
Lademöglichkeiten und wenn ja, mit welcher Geschwindigkeit?
Dafür lässt sich eine App eines Stromanbieters wie EnBW nutzen.
Nur laden und auf dem Handy installieren, Standort-Berechtigung
und losgeht es. Eine Möglichkeit hatte ich bereits auf dem
sonntäglichen Weg zum Bäcker identifiziert. Aber... wie schnell
und preislich ist diese Box am Straßenrand? Eine Zweite ist
eine Querstraße weiter, allerdings im Wohngebiet. Wird die denn
jemals frei sein - und wie lange kann ich dort stehen bleiben,
um zu laden? Wie gesagt, eine App ist hier Gold wert.


Auch hat Skoda seine eigene App, die mehrere Anbieter unter
einem Dach vereint. Allerdings ist hier seit einigen Tagen
keine geschätzte Preisauskunft mehr bei den Säulen vorhanden,
was bei mir, ohne jegliche praktische Anwendung, sofort eine
heftige Abstufung zur Folge hatte.


Und, dank Mitgliedschaft, habe ich noch beim ADAC ein
spannendes Angebot gefunden: die EnBW-App wie zuvor, nur ohne
Grundgebühr. Zack, sofort bestellt, da es EnBW total egal ist,
ob und wie lange die Karte ungenutzt bleibt. Somit habe ich ab
sofort die App am Start und bald die physikalische Karte in der
Post. Jetzt fehlt nur die Lieferung meines Enyaq!


Ich kann die Frage schon hören: Steve, wenn du eine App hast,
warum bestellst du dann noch eine Karte? Ganz einfach: weil die
Karte zu 99 % an den Säulen ein Laden ermöglicht, wohingegen
die App in 25-40 % der Fälle den Ladevorgang aus unerklärlichen
Gründen nicht starten kann...


Auch die Versicherungsfrage war mit einem Telefonat schnell
geklärt. Schade nur, dass Versicherer auch hier nach der
PS-Zahl versichern, statt sich den neuen Möglichkeiten stellen,
die ein eAuto bietet. Klare Aufzeichnung von Fahrstil und
Geschwindigkeit. Als nur ein Beispiel, woraus sich, auch ohne
einen Mathematiker, schnell eine Wahrscheinlichkeit von
Unfällen ermitteln lässt. Noch die Kilometerleistung drauf,
mehr braucht es nicht. Aber nein, PS mal Kilometer, ein paar
Wurzelzeichen, ein Bruchstrich und irgendein kaum
nachzuvollziehender Nachlass wegen irgendwas mit Elektro, zack:
da ist der Preis. Kurz gesagt: Mein Superb hat 150 PS, der
Enyaq 200-irgendwas, er ist also ein wenig teurer.


Auch ärgert mich, dass ich auf der Skoda-Seite die Kiste nicht
mal durch konfigurieren und rechnen kann, damit ich ein Bild
habe. Ich kann zwar alle Pakete und meine Wünsche klicken und
hinzufügen, allerdings sind nur die Basic-Pakete bepreist, die
für mich wesentlich wichtigeren Advanced gibt es nur, wenn man
den Händler seines Vertrauens angibt und der Übermittlung der
geklickten Pakete zustimmt. So wird sich mein Angebot wohl erst
irgendwann nach Pfingsten mit einer Endsumme und folgenden
Streichaktionen zu einer Änderung der bestehenden Bestellung
wandeln, die hoffentlich ebenso schnell auf dem Hof meines
Skoda-Dealers landet. Noch in 2022 wäre schön... ich merke
soeben mit Schrecken, dass ich bescheiden geworden bin! 


Ich mache mir, mit dem irgendwann gelieferten eAuto keine
Illusionen. Die Zeit, auf der Autobahn mit 130 im Tempomat
1.480 km herunterzureißen, sind vorbei. Aber ich rechne mir,
erst recht dank Rekuperation und dem "B"-Modus des 82-kw-Enyaqs
gute Chancen auf 500 Kilometer Reichweite aus. Erst recht in
meiner Ausstattungsvariante, die ich nicht zur Diskussion
stellen werden, egal, was der Preis sagt. 


Auch bin ich mit der ADAC-EnBW-Karte, die ich seit heute sofort
per Handy einsetzen kann, bestens ausgerüstet. Ich werde dann
noch den PowerPass von Skoda buchen, damit sollte ich in ganz
Europa, egal an welchem Lader, immer die Möglichkeit haben, zu
tanken. Auch wenn immer ein wenig zwischen beiden Apps geguckt
werden muss, da tatsächlich, auch je nach Vertrag,
unterschiedliche Preise möglich sind für gleiche Leistung. Wow!


Die Versicherung ist nicht weit weg von meinen bisherigen
Kosten. Schade nur, dass die Versicherungen hier immer noch
konservativ und nicht technokratisch denken. Dabei wäre mit den
Autos, die eine eSim und "always on" haben, soviel mehr
möglich... aber bitte, dann eben nach PS-Zahlen,
Führerscheinerfahrung in blanken Jahren und am Rande die
bisherige Versicherungsfallstatistik. Aus. Schade nur, dass ich
meinen neuen Wagen nicht vor der diesjährigen Erhöhung der
Policen bekommen werde, aber das ist dann auch schon egal.


Ich bin also soweit! Wohl wissend, dass die aktuellen
Spritpreise es besonders interessant machen, auf Strom zu
setzen. Selbst wenn auch hier die Preise nach Anschluss und
"Stromart" (Gleich- oder Wechselstrom) und natürlich die
Stromstärke unterschiedlich sind. Und dass nicht immer jede
Säule frei sein wird oder technische Störungen nicht immer
korrekt in den Apps angezeigt werden. Aber auch hier: Wer sich
die Apps genau ansieht, stellt sofort fest, dass es weit mehr
Säulen gibt, als einem die Presse und die
14-Kilometer-pro-Tag-fahrenden-Pessimisten immer weiß machen
wollen! Man sollte eben nur noch ein wenig Reserve im Akku
haben - oder ein wenig mehr Zeit mitbringen, um sich dann
anstellen zu können!


Ich bin gespannt, welches Preisschild meine Ausstattung im Juni
generieren wird, was man "alter" Superb noch auf die Waage
bringt und wie lange dann die Wartezeit auf das neue Auto sein
wird. Geduld ist ja eine meiner großen Schwächen, und ich warte
ja bereits seit ein paar Wochen, da hatte ich telefonisch den
Skoda-Händler meines Vertrauens telefonisch nach einem Stromer
gefragt. Für mich zählt das auch schon...!


Ihr könnt sicher sein, dass das kein Eintagsfliegen-Artikel
war. Als Nächstes werde ich euch das
Ausstattungsstreichkonzertdrama schildern, wenn meine Wünsche
plötzlich Preisschilder haben. Und danach die Wartezeit und was
ich dann noch so alles zum Thema eMobilität raus bekomme, was
ich vielleicht doch auch gerne vor einer verbindlichen
Bestellung gewusst hätte...


Wenn ihr Lust habt, begleitet mich auf dem Weg dahin - wo auch
immer dahin sein mag und wie oft der ADAC mich dann auch zur
Säule schleppen muss... bleibt dran, ich werde ungeschönt
berichten!


Und wenn ihr selbst Erfahrungsberichte zu einem eAuto habt oder
zu Ladevorgängen, Kartenanbietern und Kosten, immer her damit.
Ich freue mich über jede Rückmeldung, egal, welcher Gemütslage!
In diesem Sinn... bis zu meinem Händlertermin zur
Enyaq-Ausstattung! 


 
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