‚Reserveantibiotika‘ für Tiere verbieten: „Wir stünden mit leeren Händen da“

‚Reserveantibiotika‘ für Tiere verbieten: „Wir stünden mit leeren Händen da“

Das Europaparlament soll im September entscheiden ob und welche antibiotischen Wirkstoffe "dem Menschen vorbehalten", also für Tiere verboten werden. mensch:tierarzt fragt bei zwei Fachtierärzten nach: Was passiert mit Pute und Huhn,
33 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Das Europaparlament soll im September entscheiden ob und welche
antibiotischen Wirkstoffe "dem Menschen vorbehalten", also für
Tiere verboten werden. mensch:tierarzt fragt bei zwei
Fachtierärzten nach: Was passiert mit Pute und Huhn, mit Hund und
Hamster, wenn eine Behandlung mit diesen Antibiotika tatsächlich
nicht mehr möglich wäre? Dass Tierärzte sich in ihren Praxen direkt
mit einer Unterschriftenkampgane an Tierbesitzer wenden und diese
bitten, gegen eine mögliche EU-Entscheidung zu protestieren, ist
ein Novum. Im Format "Rolf ruft" fragt Rolf Nathaus gleich zwei
Tierärzte – den Geflügel-und Schweinfachtierarzt Dr. Erwin
Sieverding und dem Heimtierspezialisten Dr. Thomas Göbel – welche
Konsequenzen sie bei einem drohende Antibiotikaverbot persönlich
befürchten. Mehr zum politischen und europarechtlichen Hintergrund
der Verbotsdebatte sowie der Tierarztkampagne finden Sie hier in
den Shownotes zum Podcast. Darüber werden Sie was hören –
Zeitstempel 00:40Intro: Antibiotikaverbot der EU – Worum es in
diesem Podcast geht "Bestandsbehandlungen sind bei bestimmten
Erkrankungen zwingend nötig"Dr. Erwin Sieverding (Lohne) Dr. Erwin
Sieverding 02:00Beginn des Gespräches mit dem Schweine- und
Geflügelfachtierarzt Dr. Erwin Sieverding 03:48Warum Antibiotika
auch für die Gesundheit von Nutztieren wichtig sind 04:42Streng
geregelt – Rahmenbedingungen für den Antibiotikaeinsatz beim
Nutztieren 06:02Schuldfrage – Die Verantwortung der Tiermedizin für
humanmedizinische Resistenzen? 07:59Warum brauchen Nutztiere eine
Gruppenbehandlung? – „Dominosteine am Fallen hindern“ und so die
Übertragung von Tier zu Tier unterbinden 10:33Sonderfall Colistin –
Die Bedeutung dieses 'Reserveantibiotikums' für Geflügel (geringe
Wartezeiten – große Erfolgschancen) 14:14Zweiklassengesellschaft
der Kreaturen – Der Pute verweigern, was man dem Meerschwein
zugestehen will? 15:30Das hohe Gut der Wartezeit –
Antibiotikabehandlung beim Nutztier bedeutet nicht Antibiotika im
Fleisch 16:45Tierärzte: Steigbügelhalter der Massentierhaltung oder
Gesundheitsanwalt der Tiere? "Wir stünden bei der Hälfte der
Patienten mit völlig leeren Händen da“Privatdozent Dr. Thomas Göbel
(Berlin) Privatdozent Dr. Thomas Göbel 18:10Beginn des Gesprächs
mit dem Kleintierspezialisten Privatdozent Dr. Thomas Göbel
(Berlin) über die Bedeutung von Antibiotika für Kleintiere,
Heimtiere und Exoten 19:13Antibiogramme bei Heimtieren – Wie
erkennt man Erreger und Resistenzen? 21:05Bezahlen Tierbsitzer
Antibiotikaresistenztests beim Kaninchen? – „Man muss es den Leuten
erklären, dann akzeptieren sie es“ 25:13Drohendes Verbot von
Fluorchinolonen (Enrofloxacin) – „Eine absolute Katastrophe für
Heimtiere. Wir stünden bei der Hälfte der Patienten mit völlig
leeren Händen da“ 28:00‚Reserveantibiotikaverbot' ist nicht zu
verstehen – "Die Kollegen setzen Antibiotika mit Verstand ein"
29:40EU-Verbotsantrag – "Die Tierbesitzer sind extrem erschrocken"
Das Fazit: Sorge und Unverständnis 30:52Fazit: Sorge und
Unverständnis, das ist Reaktion beider Gesprächspartner auf ein
mögliches Verbot von weiteren Antibiotikaklassen für die
Tiermedizin – auch weil die geltenden Vorgaben für Tierärzte
bereits verschärft wurden und auf fachlich soliden Erkenntnissen
basieren. Hintergründe und weiterführende Links: Neues
EU-Tierarzneimittelrechtrecht ab Januar 2022 Im Januar 2022 tritt
nach zwei Jahren Übergangszeit das 2019 verabschiedete, neue
Europäische Tierarzneimittelrecht (EU-Verordnung 2019/6 –
PDF-Download) in Kraft. Es regelt in Artikel 107, wann ein
antibiotischer Wirkstoff bei Tieren (nicht) angewendet werden darf
und in Artikel 37(3-6) auch, wann ein antibiotischer Wirkstoff
nicht mehr für Tiere zugelassen und dem Menschen vorbehalten sein
soll.Dazu war die EU-Kommission aufgefordert, in einem "Delegierten
Rechtsakt" (PDF Download) die entsprechenden Kriterien auf
wissenschaftlicher Basis genauer zu de...

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