Il Vittoriale degli Italiani. Italian Secrets in DNEWS24

Il Vittoriale degli Italiani. Italian Secrets in DNEWS24

14 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

#ItalianSecrets #ElkeHeselmeyer #Gardasee #GabrieledAnnunzio
#Risotto #DNEWS24 Heute möchte ich Sie wieder einmal mitnehmen an
den Gardasee. Wir begeben uns nach Gardone Riviera oder, besser
gesagt, in die Nähe dieses Ortes am Westufer vom Gardasee.
Nördlich des Ortes und oberhalb vom See befindet sich ein sehr
großes Anwesen mit Parks, Museen, Bibliotheken etc. Wir sprechen
vom „Vittoriale degli Italiani“.Erworben hat dieses Anwesen einst
der italienische Dichter Gabriele d’Annunzio, der in Deutschland
so gut wie keine Bedeutung hat.


Zunächst, Anfang 1921, hat d’Annunzio allerdings die ehemalige
Villa des Kunsthistorikers Henry Thode nur gemietet. Nach zwei
Monaten empfing er dort erstmals den italienischen Politiker und
späteren faschistischen Diktator Benito Mussolini. Ende Oktober
desselben Jahres erwarb er dann das Anwesen - einschließlich
Inventar: unter anderem gehörte eine 6000 Bände umfassende
Bibliothek dazu. Nach dem Erwerb beauftragte d’Annunzio den
Architekten Giancarlo Maroni mit dem Umbau der Villa.Der Villa
gab er den Namen Prioria und den Teil des Gartens, in dem vorher
eine Reihe von Gedenksäulen aufgestellt wurden, nannte er Il
Vittoriale, eine Bezeichnung, die später für den gesamten Komplex
Verwendung fand. Am 22. Dezember 1923 vermachte er den Vittoriale
in einer Schenkungsurkunde dem „italienischen Volk“.


In den Jahren 1924 und 1925 trafen einige größere militärische
Ausstellungsstücke ein: Das Flugzeug, mit dem d’Annunzio gegen
Ende des Ersten Weltkrieges am Flug über Wien teilnahm, ein
Torpedoboot, das Vorschiff des Panzerkreuzers Puglia und ein
Wasserflugzeug. D’Annunzio erwarb die in der Nähe der Prioria
gelegene Villa Mirabella sowie das ehemalige Hotel Washington.
Das Gelände wurde um ein kleines Hafenbecken mit dazugehörendem
Turm sowie die Anlage Portico del Parente erweitert.Bis zu seinem
Tod im Jahr 1938 entwickelte D’Annunzio gemeinsam mit seinem
Architekten Maroni weitere Pläne, die zum Teil erst nach seinem
Tod realisiert wurden. Das Freilichttheater beispielsweise wurde
erst 1953 fertiggestellt, das Mausoleum im Jahre 1955 und das
Kriegsmuseum im Juni 2000.Auch wenn ich mit Kriegsgeschehen und
dergleichen nichts am Hut habe, so muß ich doch zugeben, dass das
gesamte Anwesen, die gesamte Anlage äußerst beeindruckend ist.
Faszinierend fand ich damals einen Teil der Bibliothek: Ganz
besonders wertvolle „Schätze“ waren in einem gesonderten Raum
untergebracht, der dem „normalen“ Publikum eigentlich nicht
zugänglich ist. Wir waren dort, bevor die eigentliche Saison
startete und so hat uns ein freundlicher Bediensteter die Tür zum
Heiligtum aufgeschlossen, und wir durften ganz kurz diese
Räumlichkeiten betreten. Ich denke, das ist heute nicht mehr
denkbar.


Auch sehr interessant: das auf dem Anwesen befindliche
Freilufttheater, welches ca. 1500 Personen Platz bietet. Hier
finden jährlich zahlreiche Aufführungen der unterschiedlichsten
Art statt, die von Ballett über Klassikkonzerte bis zu Jazz- und
Rockkonzerten reichen.


Ansonsten ist die gesamte Anlage wie ein riesengroßer Park
angelegt, durch den es sich herrlich flanieren läßt. Und die Lage
– oberhalb vom Gardasee – hat natürlich auch etwas ganz
Besonderes und Faszinierendes.


DNEWS24 Italian Secrets mit Elke Heselmeyer – überall, wo es gute
Podcasts zu hören gibt. #ItalianSecrets

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