Auftrag annehmen oder ablehnen? Drei Kriterien als Entscheidungshilfe

Auftrag annehmen oder ablehnen? Drei Kriterien als Entscheidungshilfe

11 Minuten
Podcast
Podcaster
Julian Heck | Personal-Branding-Coach | Positionierung & Selbstmarketing für Unternehmer / Solopreneure / Freelancer

Beschreibung

vor 6 Jahren

Neulich hat mich eine Bekannte von mir gefragt, ob sie einen
Auftrag annehmen soll oder nicht. Um was es dabei genau ging,
spielt an dieser Stelle keine Rolle. Meine Bekannte ist
Journalistin bzw. Texterin und steht noch recht am Anfang ihrer
Selbstständigkeit. Das Problem in ihrer Branche – ich kenne sie
schließlich auch sehr gut – ist: Texter werden sehr schlecht
bezahlt, besonders zu Beginn. Die Preise sind teilweise
unterirdisch. Aber das ist natürlich auch in einigen anderen
Dienstleister-Branchen der Fall, ich weiß.


Sie hat mich jedenfalls fragt, weil sie sich sehr unsicher ist.
Einerseits braucht sie natürlich das Geld und möchte deshalb
nicht nein sagen. Andererseits will sie natürlich nicht für einen
Billig-Preis arbeiten und sich nicht unter Wert verkaufen. Das
ist auch total verständlich und gut. Eine äußerst schwierige
Situation also.


Du willst jetzt sicherlich wissen, was ich ihr empfohlen habe.
Die Antwort scheint erstmal unbefriedigend, ist aber eine
Antwort, die ich mir auch immer gebe, wenn ich vor dieser Frage
stehe.
Drei Kriterien als Entscheidungshilfe

Ich habe drei verschiedene Kriterien, die ich heranziehe, wenn
ich eine Anfrage für einen neuen Auftrag erhalte. Ich möchte dir
diese drei Kriterien vorstellen, weil ich glaube, dass sie auch
dir helfen könnten, wenn du wieder in einer solchen Situation
bist.
Kriterium 1: Finanzen. Das wichtigste Kriterium ist, dass der
Auftrag gutes Geld bringen muss. Das hat oberste Priorität. Wir
wollen schließlich unsere Brötchen mit unserer Arbeit verdienen.
Aufträge sollen also gut bezahlt sein und wir sollten uns nicht
unter Wert verkaufen. Aber das Thema wäre nochmal eine eigene
Episode wert. Kriterium 2: Referenz. Es gibt Aufträge, die sind
sinnbildlich gut für den Lebenslauf. Wenn wir diese Auftraggeber
als Testimonial aufführen können oder als Referenz auf der Website,
dann macht das einfach etwas her. Ein Beispiel dafür ist ein
Lehrauftrag an einer Hochschule. Ich hatte einen solchen mal zwei
Jahre lang an der Hochschule Darmstadt im Studiengang
Online-Journalismus. Lehraufträge werden in der Regel schlecht
bezahlt. Sie sind aber dennoch interessant, weil sie eine gute
Referenz darstellen. Das kann also auch mal ein Argument dafür
sein, einen Auftrag anzunehmen. Allerdings darf das nicht zu häufig
vorkommen. Kriterium 3: Spaß. Ja, es gibt auch manchmal Aufträge,
die machen einfach nur Freude, auch wenn das Honorar nicht wirklich
stimmt. Ich habe mal einen Workshop für eine Jugendorganisation
gehalten, obwohl er nicht sehr gut finanziell honoriert wurde. Ich
habe ihn aber trotzdem angenommen, weil mir die Arbeit mit
Jugendlichen viel Spaß macht. Ein anderes Beispiel sind Aufträge
mit einem guten Zweck für irgendwelche Vereine zum Beispiel. Wenn
wir dabei Spaß haben und mal etwas Gutes tun, dann ist das auch mal
in Ordnung. Aber auch das darf nicht zu häufig vorkommen. Bei jeder
Anfrage gut abwägen

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