SG #115: Redewendungen

SG #115: Redewendungen

RedewendungenShow Podcast Information Es ist höchste Zeit für Redewendungen! Redewendungen sind kurze Sätze, die eine andere Bedeutung haben als das, was sie wörtlich aussagen. Sie sind für Sprachenlerner schwer zu verstehen.
5 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.

Beschreibung

vor 8 Jahren
RedewendungenShow Podcast Information Es ist höchste Zeit für
Redewendungen! Redewendungen sind kurze Sätze, die eine andere
Bedeutung haben als das, was sie wörtlich aussagen. Sie sind für
Sprachenlerner schwer zu verstehen. Ich habe einige Redewendungen
und umgangssprachliche Aussprüche für Euch gesammelt.Wenn jemand
sagt „Das ist der Hammer!“, dann hat das selten etwas mit Werkzeug
zu tun. Es ist vielmehr ein Ausdruck des Erstaunens. Ich höre, dass
es auf der Welt geschätzt 100.000 verschiedene Spinnenarten gibt.
Also sage ich: „Das ist der Hammer!“ Wenn ich dann zum Bahnhof
laufe und mein Zug fährt mir vor der Nase weg, ärgere ich mich. „Er
fährt mir vor der Nase weg“ heißt, dass es sehr knapp war, dass ich
den Zug beinahe noch erwischt hätte, er dann aber wegfuhr. Wenn ich
den Zug erwische, dann habe ich Schwein gehabt. Das Schwein ist in
Deutschland ein Symbol für Glück – wir schenken uns an Silvester
kleine Schweine aus Marzipan. „Schwein gehabt!“ heißt also das
gleiche wie „Glück gehabt!“. Wenn ich merke, dass mein Magen
knurrt, habe ich Hunger. Wenn ich großen Hunger habe kann ich auch
umgangssprachlich sagen: Ich habe Kohldampf. Kohl ist so etwas
ähnliches wie ein kräftiger Salat, und Dampf ist eigentlich das,
was aus dem Topf kommt, wenn Wasser beim Kochen verdunstet.
Kohldampf. Ich bestelle mir dann eine große Portion im Restaurant,
um den Hunger zu stillen. Und als die riesige Portion kommt, sagt
mein Gegenüber: „Da waren aber die Augen größer als der Magen!“.
Das bedeutet: Vor lauter Hunger haben die Augen die Portion falsch
eingeschätzt, man hat sich zu viel bestellt. Wenn im Restaurant
dann die Rechnung kommt und ich merke, dass ich nicht genug Geld
dabei habe, kann ich zu meinem Freund sagen: Ich bin knapp bei
Kasse. Das heißt: Ich habe nicht viel Geld. Wenn ich gerade mit
einem scharfen Messer in der Hand durch die Gegend laufe, kann
jemand zu mir sagen: „Pass auf, das kann ins Auge gehen!“ Damit
meint er gar nicht, dass ich mir das Messer ins Auge stechen
könnte. Sondern generell: Es könnte schief gehen. Es könnte etwas
passieren. Wenn jemand mich sieht und denkt: Sie ist aber dick
geworden! Dann wird mir dieser Mensch das wahrscheinlich nicht
direkt sagen. Er wird es mir indirekt sagen. Dafür gibt es eine
Redewendung: Er sagt es mir durch die Blume. Wenn wir eine Reise
machen und uns wundern, dass in einer Gegend nichts los ist, dann
sagen wir: Hier werden nachts die Gehsteige hochgeklappt. Das ist
natürlich Unsinn, alle Gehsteige bleiben, wo sie sind. Da aber so
wenige Menschen unterwegs sind, könnte man sie entfernen, ohne dass
es jemanden stören würde. Wenn ich mit jemandem verabredet bin und
er taucht nicht auf, dann sage ich: Er hat mich versetzt. Er hat
mich einfach dort stehengelassen und ist nicht gekommen. Vielleicht
verstehe ich dann, dass er kein guter Mensch ist – und ich sage:
Mir geht ein Licht auf! Das bedeutet einfach: Ich verstehe! Also:
Geht Euch jetzt ein Licht auf? Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg115kurz.pdf

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