Episoden

Ralph Kunz, muss die reformierte Kirche wieder relevanter werden?
23.10.2025
37 Minuten
Relevanz kann man nicht von sich selbst behaupten – vielmehr werde sie einem zugesprochen, entstehe im Gespräch, im Echoraum zwischen Menschen. Dementsprechend kritisch betrachtet Ralph Kunz, Professor für Praktische Theologie an der Universität Zürich, Bemühungen von Kirchen, die eigene Relevanz immer wieder zu bekräftigen, obwohl ein immer grösserer Teil der Bevölkerung diese offenbar nicht mehr sehen. Was bedeutet es also, in der heutigen Zeit als Glaubensgemeinschaft wirklich relevant zu sein?  Ausgehend von einem Referat von Ralph Kunz an der Tagung «Die Zukunft der reformierten Kirche in der Schweiz» diskutieren in diesem Stammtisch er selbst, «reformiert.»-Redaktionsleiter Felix Reich und RefLab-Co-Leiterin Evelyne Baumberger. Was hat Relevanz mit Sprachfähigkeit zu tun, wenn Glaube doch ein Geschenk ist? Fehlt der reformierten Kirche in der Schweiz etwas – oder vielmehr den Mitgliedern, die sie nicht mehr als signifikant erfahren? Eine kontroverse Diskussion. 
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Seelsorge als Grenzerfahrung: Ein Gespräch mit Corinne Dobler
11.09.2025
37 Minuten
Das Theologiestudium finanzierte sich Corinne Dobler mit dem Militärdienst, in dem sie es bis in den Offiziersrang des Hauptmanns schaffte. Sie war für das Blaue Kreuz mit der alkoholfreien Bar unterwegs und testete im Auftrag der psychiatrischen Klinik Burghölzli das Zusammenspiel von Ecstasy und blutdrucksenkenden Mitteln, spielte Gitarre und Trompete, kaufte sich ein Motorrad, lernte Gleitschirmfliegen. Inzwischen ist die Pfarrerin der Kirchgemeinde Bremgarten-Mutschellen auch als Seelsorgerin beim Sozialwerk Pfarrer Sieber angestellt. Für die Zeitung reformiert. widmet sie sich in der Rubrik Lebensfragen Anliegen der Leserinnen und Lesern und sucht etwa eine Antwort darauf, wie man richtig betet und auf wen man sich wirklich verlassen kann. Zu Gast bei Felix Reich am Stammtisch erzählt sie, was sie antreibt und was sie in der Seelsorge und in der Gemeinschaft mit den unterschiedlichsten Menschen gelernt hat.
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Adrian Förster: Wie können wir den Menschen in Gaza helfen?
14.08.2025
31 Minuten
In Gaza herrscht eine humanitäre Krise. In den Medien, besonders auch auf Social Media, ist sie allpräsent. Immer verbunden mit dem Aufruf: «Tu was!» Doch wenn Hilfslieferungen blockiert werden und die diplomatischen Anstrengungen anderer Staaten erfolglos sind – was kann die Einzelne bewegen? Adrian Förster ist Geschäftsführer der Kinderrechts-Organisation «Save the Children» Schweiz. Diese Organisation unterhält nach wie vor auch Projekte in Gaza. Was er von seinen Mitarbeitenden vor Ort hört und wie Hilfe aktuell dort ankommt erzählt Adrian Förster im Stammtisch mit Evelyne Baumberger vom RefLab. Es geht aber auch um unseren Umgang mit Not auf der Welt: Wie wir unterscheiden können, wo wir tatsächlich etwas zu ihrer Linderung tun können. Und wie es gehen kann, trotz der vielen Krisen die Hoffnung nicht zu verlieren. Das können wir tun: • Spenden helfen trotzdem: Auch wenn im Gazakrieg Hilfslieferungen zurzeit fast unmöglich sind - viel Gesundheitspersonal und Helfer:innen kämpfen weiterhin im Gazastreifen um möglichst viele Leben zu retten. Mit Spenden können die Organisationen diese weiter beschäftigen und Vorbereitungen treffen für den Moment, wo die Blockade aufgehoben oder die Kampfhandlungen beendet werden. Unsere Solidarität ist dringend gefragt. • Infos kritisch hinterfragen: In einem Krieg geht es um Leben und Tod, da wird viel gelogen, jede Kriegspartei manipuliert bewusst mit Bildern und Geschichten. Wenn sich jemand nicht über Qualitätsmedien informiert, gilt ganz besonders: Recherchieren statt nur konsumieren. • Medienpausen einlegen – Am Wochenende oder ab einer gewissen Uhrzeit keine News mehr konsumieren (Als Geschäftsführer einer Hilfsorganisation versucht Adrian Förster am Feierabend bewusst die Arbeit "im Büro zu lassen"). Weniger ist manchmal mehr. • Politisch auf ein Ende des Krieges drängen: Durch Social Media, Leserbriefe oder direkten Kontakt zu Parlamentarier:innen die Schweizer Regierung auffordern, von allen Parteien die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu fordern. Bei Wahlen prüfen, wie sich Kandidat:innen zu Themen wie Entwicklungszusammenarbeit oder Kriegsmaterial-Exporten positionieren. Politik ist wichtig. • Unsere eigenen Grenzen akzeptieren: Fokus auf das, was wir bewirken können, nicht auf das, was wir nicht in der Hand haben. Sich nicht lähmen lassen: Nichts tun hilft niemanden. Weitere Podcastfolgen zu diesem Thema findest du im RefLab-Podcast «Draussen mit Claussen».
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Heidi, Helden, Heimatstolz – Wie viel Schweiz darf’s sein?
31.07.2025
42 Minuten
Der 1. August steht an, die Schweiz feiert sich selbst – und dieser Stammtisch fragt, wie viel Nationalstolz eigentlich okay ist, bevor’s peinlich oder problematisch wird. Manuel und Janna reden über Fussballjubel und Fremdenfeindlichkeit, deutsche Verlegenheiten und Schweizer Mythen. Während die Schweiz sich zum Nationalfeiertag in rot-weisse Festlaune wirft, setzen sich Janna und Manuel an den Stammtisch – und reden Tacheles über Heimatliebe, Nationalstolz und das manchmal angespannte Verhältnis zwischen Deutschen und Schweizern. Janna, als Hamburgerin seit vier Jahren in Zürich zu Hause, erzählt von Momenten der Zugehörigkeit – und von solchen, in denen ihre Herkunft zum Problem wurde. Und gemeinsam fragen sie: Wo verläuft die Grenze zwischen harmloser Verbundenheit und patriotischer Überheblichkeit? Die beiden nehmen Nationalnarrative und Feiertagsrituale unter die Lupe – und entdecken: Beim Fussball ist alles anders. Wenn die Nationalelf spielt, jubeln plötzlich auch die sonst Zurückhaltenden mit, ohne ideologische Bauchschmerzen. Doch reicht der Ausnahmezustand am Spielfeldrand – oder braucht es mehr? Am Ende steht die Frage, ob es aus christlicher Sicht so etwas wie einen „guten“ Nationalstolz geben kann: einen, der nicht spaltet, sondern verbindet. Eine Folge über Flaggen, Fussball, Fremdheit – und die Suche nach Zugehörigkeit jenseits von Nationalkitsch.
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Shirtai Holtz: Kicken für den religiösen Frieden
17.07.2025
39 Minuten
Fussball begeistert. Und Fussball verbindet. Felix Reich von reformiert. und Shirtai Holtz von der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich spielen gemeinsam im Team des FC Religionen, in dem der Imam dem Pfarrer einen Steilpass spielt. Am Stammtisch werden sie von Anouk Holthuizen gefragt, was sie am interreligiösen Zusammenspiel fasziniert und weshalb für sie der Rasen die geeignete Unterlage ist für den interreligiösen Dialog, der in Zeiten der Polarisierung besonders anspruchsvoll und dringend nötig ist. Zuletzt spielte der FC Religionen gegen den Zürcher Kantonsrat. In einer gemeinsamen Schweigeminute vor dem Anpfiff brachten die Spieler beider Teams gemeinsam ihre Sprachlosigkeit zum Ausdruck angesichts der unauflösbar scheinenden Konflikte und beteten in ihrer je eigenen Tradition für das, was über religiöse und weltanschauliche Grenzen hinweg verbindet: die Sehnsucht nach Frieden.
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Über diesen Podcast

Grosse Klappe und … ein Mikro davor! Der Podcast über Aktuelles und Ewiges. Bei dem man mitreden kann, auch wenn man es nicht so genau weiss. Immer am Freitag. Im Brustton der Überzeugung und mit Augenzwinkern. Und je nach dem wie das Weekend gelaufen ist, legen wir am Montagmorgen nach … mit viel Kaffee davor, während und den ganzen Tag lang!

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