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Episoden
07.07.2018
10 Minuten
Die Zahl Acht hatte in der frühen Christenheit eine zentrale
Bedeutung. Der achte Tag ist der Tag der Auferstehung und der neuen
Schöpfung. Eines der ältesten Kirchengebäude hatte einen
achteckigen Grundriss. Im Rahmen der deutschen Sprache bekommt
damit das Verb "achten" einen völlig neuen Klang. Jemanden zu
achten bedeutet, ihn oder sie mit den Augen Christi sehen.
Achtsamkeit bedeutet dann, im Licht des kommenden Reiches Gottes zu
leben. Was für eine Schönheit und Tiefe in der deutschen Sprache!
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30.06.2018
13 Minuten
Was folgt aus all den Überlegungen zum Scham-Annahme-Muster? Was
bedeutet es für die Gestalt von Kirche und für den Weg, wie
Menschen zum Glauben an Jesus finden? Klar ist: Alle Bereiche
müssen beziehungsorientierter gedacht und gelebt werden. Die
Betonung liegt auf kleinen, alltagsbezogenen Tischgemeinschaften.
Und die Schritte des Integrationsweges kehren sich im Vergleich zum
Schuld-Vergebung-Muster um: Erst suchen Menschen nach
Zugehörigkeit, dann beginnt sich ihr Verhalten zu ändern und erst
ganz zum Schluss sind sie bereit, sich öffentlich zu Jesus zu
bekennen.
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23.06.2018
15 Minuten
Der Begriff "Opfer" ist ähnlich mehrdeutig, wie "Gericht". Immer
wieder wird dadurch das Missverständnis genährt, dass ein zorniger
Gott besänftigt werden müsste. Franz Rosenzweig und Martin Buber
betonen in ihrer Verdeutschung des Alten Testaments: Die hebräische
Bedeutung hat nichts mit der allgemein religiösen Opfervorstellung
zu tun. Als Übersetzung verwenden sie deswegen die Wortschöpfung
"Darnahung". Damit soll zu Ausdruck gebracht werden, dass es um die
Wiederherstellung einer zerbrochenen Beziehung geht.
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16.06.2018
14 Minuten
Bei der Lehre vom Endgericht haben wir es nicht mit einer
abstrakten Theorie über das Ende der Welt zu tun. Vielmehr strahlt
die jeweilige Vorstellung - Waage oder Sonne - unmittelbar auf
unser Bild von Gott und unser jetziges Glaubensleben aus. Wäre es
nicht großartig, sich wieder auf die Wiederkunft Jesu und das
jüngste Gericht freuen zu können? Passend dazu fragte der Theologe
Jürgen Moltmann 2007 in einem Fachvortrag: "Was ist eigentlich
christlich an unseren traditionellen Gerichtsvorstellungen? Wird es
nicht höchste Zeit, die Vorstellungen vom jüngsten Gericht zu
christianisieren...?"
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09.06.2018
13 Minuten
Beim Jüngsten Gericht geht es um die Vernichtung des Bösen am Ende
der Zeit. Üblicherweise wird dieses Endgericht als Strafgericht
gelehrt. Wir finden solche Vorstellungen im altägyptischen
Totengericht und im römischen Verständnis von Gerechtigkeit als
Waage. Ganz anders ist der babylonische Einfluss. Dort wird
Gerechtigkeit mit einer Sonne verglichen. Diese Art von Gericht ist
ein Aufrichten und Zurecht-Bringen, damit die kosmische Ordnung
wieder hergestellt wird. Welcher der beiden Linien wird in der
Bibel der Vorrang gegeben?
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oder: Was ist das Gute an der Guten Nachricht?
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