Episoden

Pogo in der Kirche | Ostdeutschland erzählt #12
05.07.2020
28 Minuten
Gib dem Akustikwerk und "The Future Is Now" von Jan Schilling Deine Stimme: www.originalsgesucht.com Selbstgemachte Musik – unabhängige Bands in der DDR von der Kompaktkassette ins Radio 
Mit Lutz Schramm, dem Radiomoderator der Sendung „Parocktikum“ aus dem DDR-Jugendradios DT64 spreche ich über Kassetten als DIY-Medium der Independant-Musikszene zur Wendezeit. Er erzählt wie Panker und Pastoren zusammenfanden, von seiner Erfahrung als Teil einer sogenannten Einstufungs-Komission, über seine Radiosendung am Rande der (Selbst-)Zensur, und Pressefreiheit. Dazu gibt es Einspieler von Sounds aus dem Parocktikum-Archiv zu hören. (Aus dem Cyberspace zurück vom digitalisierten Magnetband der original Kassetten: tapeattack.blogspot.com). Garantiert GEMA-freies Material von Hard Pop (Katjuscha), DAM (Komm wir malen eine Sonne), Der Expander Des Fortschritts (der fremde Freund), Müllstation (Punk Rock König), Kein Talent+Namenlos (Hass), Ich fühle mich in Grenzen wohl, Cadavre Exquis (Moonmania), Schleimkeim (Untergrund ist Strategie), ZERBROCHENE iGEL (Worm in my Brain) Autor: Fabian Werfel __________________________ Musik: Christian Björklund Idee, Konzept und Produktion von Jan Schilling Ein Podcast frisch aus dem Akustikwerk 2020 diary@akustikwerk.de www.akustikwerk.de @akustikwerk @akustikwerk
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Wege aus der DDR | Ostdeutschland erzählt #11
11.06.2020
29 Minuten
Flucht in die Ehe Es mag keine spektakuläre Fluchtgeschichte sein und doch hat sie mindestens ein Leben nachhaltig verändert. Weil er vom Osten bereits alles gesehen hatte, aber von der Welt noch nicht genug, entschloss sich der 29-Jährige DDR-Bürger Bodo seine Heimat zu verlassen.Die deutsch-deutsche Familienzusammenführung ermöglichte ihm auf ungewöhnliche Art und Weise die Ausreise in den Westen und somit ein neues Leben. Kurzvita von Bodo Bodo (geb. 1959 in Berlin) wuchs im Berliner Stadtteil Pankow als zweites Kind einer Arbeiterfamilie auf. Da er aufgrund persönlicher Einstellungen eine Offizierslaufbahn ablehnte, wurde ihm der Zugang zu einer Berufsausbildung mit Abitur verweigert. Nach dem Abschluss der zehnten Klasse absolvierte er daher eine Lehre als Maschinen- und Anlagenmonteur im VEB Bergmann-Borsig. Auf die Grundausbildung bei der Armee folgte eine Anstellung als Kraftfahrer bei dem Elektrifizierungs- und Ingenieurbaubetrieb der Reichsbahn. Da Bodo durch viele Auslandsaufenthalte bald an das Ende der Reisemöglichkeiten für DDR-Bürger stieß und ihm außerdem aufgrund von Unangepasstheit der Zugang zur Universität verweigert wurde, beschloss er seine Ausreise aus der DDR. Mithilfe von Freunden, die teilweise bereits in die BRD übergesiedelt waren, konnte er eine Westdeutsche ehelichen und so im Februar 1989 legal ausreisen. Den Studiumsplänen kam eine Festanstellung bei den Berliner Verkehrsbetrieben zuvor, bei denen Bodo bis heute angestellt ist. Seine neugewonnene Reisefreiheit nutzte er ausgiebig bei Urlauben in den Vereinigten Staaten und ganz Europa. Autorin: Anne Kutz __________________________ Musik: Christian Björklund Idee, Konzept und Produktion von an Schilling Ein Podcast frisch aus dem Akustikwerk 2020 diary@akustikwerk.de www.akustikwerk.de @akustikwerk @akustikwerk
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Wir waren Staatsfeinde in der DDR | Ostdeutschland erzählt #10
21.05.2020
26 Minuten
Gelähmte Hoffnung - An einem Sonntag im August Im Gespräch mit Pfarrer Menthel wird deutlich, dass sich viele Fragen zur Kirchenpolitik in der DDR nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten lassen. Oft gibt es eben mehr als nur schwarz oder weiß. Der 21. August 1968 jedoch war ein pechschwarzer Tag. Noch heute kann man die gelähmte Hoffnung in seiner Stimme hören, wenn er von der Niederschlagung des Prager Frühlings erzählt. Wir erfahren, weshalb der Sozialismus für Menthel nicht per se schlecht war und warum es seiner Meinung nach für wirksamen Protest keine Selbstverbrennungen braucht. Gegen Ende des Gesprächs wird die zuvor präsente Schwere von neuen Hoffnungen abgelöst. Die zurückgewonnene Leichtigkeit in seiner Stimme ist nicht zuletzt der Fridays for future Bewegung zuzuschreiben. Aber hören Sie selbst! Autorin: Carla Gumbrecht __________________________ Musik: Christian Björklund Idee, Konzept und Produktion von an Schilling Ein Podcast frisch aus dem Akustikwerk 2020 diary@akustikwerk.de www.akustikwerk.de @akustikwerk @akustikwerk
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Mauer gefalllen-Stopp-Telegramme und die Wende-Stopp | Ostdeutschland erzählt #9
30.04.2020
24 Minuten
Mauer gefalllen-Stopp-Telegramme und die Wende-Stopp | Ostdeutschland erzählt #9 Mirko Bahro war jung als er die Leitung der Zentraltelegrafenstelle in Ostberlin übernommen hatte. Telegramme hatten in der DDR einen größeren Stellenwert als in der BRD, auch weil es weniger Telefone gab. Was sich staubig und trocken anhört, war so langweilig nicht. Vor allem als er erfuhr, dass neue Reiseregelungen kommen werden: die Telegrafenleitungen glühten heiß - drei Tage sollte Bahro im Dienst bleiben. Im Podcast erzählt er, wie er den Tag des Falls der Berliner Mauer erlebt hat und was sich bei seiner Arbeit nach dem Fall der Mauer geändert hat. Er erzählt auch, wie er das Leben in der DDR heute beurteilt. Autor: Abdulah Al Samman __________________________ Musik: Christian Björklund Idea, Concept and producing by Jan Schilling A Podcast brought to you by Akustikwerk diary@akustikwerk.de www.akustikwerk.de @akustikwerk @akustikwerk
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Als Trans*frau in der DDR - wie Jayne-Ann zu sich selbst fand | Ostdeutschland erzählt #8
09.04.2020
17 Minuten
Als Trans*frau in der DDR - wie Jayne-Ann sich zu sich selbst fand Wer trans, queer, inter ist bzw. war, fällt fast immer unter den Tisch, wenn wir Geschichte – selbst Sozialgeschichte – schreiben oder Erlebtes erzählen. Dieses Interview porträtiert ein Leben zwischen den Stühlen, jenseits der Geschlechterrollenerwartungen in einer streng geregelten Gesellschaft. Es zeigt aber auch, dass die DDR vielfältiger war, als vielleicht vermutet. Viel Spaß beim Anhören! Hintergrund Heteronormativität und konservative Geschlechtsstereotype scheinen im Alltag der DDR fest verankert gewesen zu sein, transsexuelle Personen waren öffentlich in keiner Weise sichtbar. So war es Jayne-An Igel beinahe unmöglich (kompetente) Ansprechpartner*innen zu finden, bzw. überhaupt zu lernen, über ihre Identität zu sprechen. Bis 1989 alles anders wurde. Dabei wurde – sogar vier Jahre vor dem bundesdeutschen „Transsexuellengesetz“ von 1980 – in der DDR 1976 eine „Verfügung zur Geschlechtsumwandlung von Transsexualisten“ erlassen. Diese Verfügung blieb allerdings unveröffentlicht und war nur in Fachkreisen bekannt. Jayne-An Igel konnte sich so in der DDR auch in den später 1970er Jahren kaum über den Weg eines Geschlechtswechsels informieren. Erst mit dem Fall der Mauer wurde der Austausch über Transsexualität leichter und Jayne-Ann konnte ihr Leben als Frau aufnehmen. Biografie Jayne-Ann Igel wurde 1954 geboren und wuchs am Stadtrand von Leipzig in einer kleinen Siedlung mit Dienstwohnungen für Angestellte des Strafvollzugs auf. Ihr Vater arbeitete in der Haftanstalt gleich nebenan, die sie aus dem Zimmerfenster heraus sehen konnte, denn nur ein Bach und eine Mauer trennten Anstalt und Wohnviertel. Diese Umgebung wirkt aus heutiger Sicht merkwürdig normiert: Im Viertel wohnten nur Familien, deren Mütter und/oder Väter im Strafvollzug arbeiteten, alle waren aus der Kirche ausgetreten ... Igels Vater war ihr und ihrem älteren Bruder immer misstrauisch gegenüber eingestellt – „Der sah einen dann schon gleich im Strafvollzug.“ Zu Hause wurde viel klassische Musik gehört und gelesen „mehr als ‚der Kultur und Fortschritt’ damals veröffentlichte.“ Auch später hielt Igel sich in künstlerischen Kreisen auf und war politisch interessiert. Die lebensverändernde Information fiel ihr aber erst 1989 in die Hände. __________________________ Musik: Christian Björklund Idea, Concept and producing by Jan Schilling A Podcast brought to you by Akustikwerk diary@akustikwerk.de www.akustikwerk.de @akustikwerk @akustikwerk
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Über diesen Podcast

OSTDEUTSCHLAND ERZÄHLT ist ein Interviewpodcast, der ostdeutsche Biografien online verfügbar macht und damit die aktuelle Debatte akustisch und visuell flankiert. So entsteht ein Archiv ostdeutscher Biografien und Erzählungen. Ziel ist es, jenen das Wort zu erteilen, über die gesprochen wird: OSTDEUTSCHLAND ERZÄHLT – DDR Geschichte für unterwegs.

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