Vom Ende der Geschichte
Die letzte DDR-Regierung. Oder: Der Interview-Podcast darüber, wie man sein Land abschafft
Podcaster
Episoden
13.10.2020
1 Stunde 8 Minuten
Der letzte Kulturminister der DDR wurde am Tag nach der Einheit
1990 arbeitslos. Zuvor gelang es ihm noch, DDR-Theater und -Kunst
zu retten. Herbert Schirmer über Außerirdische in Bonn,
vorauseilenden Gehorsam als oberstes Prinzip, die Denunziation von
DDR-Künstlern, und warum er sein Land auf der Titanic
verabschiedete.
Mehr
02.10.2020
1 Stunde 22 Minuten
Der mehrfache DDR-Meister im Kühemelken und letzte
DDR-Innenminister löste 1990 die Staatssicherheit auf, vertritt als
Anwalt heute noch unter Stasiverdacht geratene Ostdeutsche: "Jeder
helle Kopf wurde mit Stasi-Vorwürfen plattgemacht", und spricht
über strafrechtlich relevante sexuelle Praktiken des
Ex-Bundespräsidenten.
Mehr
25.09.2020
1 Stunde 2 Minuten
Rainer Eppelmann war Maurer und Pfarrer, bis er 1990 Verteidigungs-
und Abrüstungsminister der letzten DDR-Regierung wurde. Im
interview erzählt er, warum er die NVA trotzdem nicht abschaffen
wollte, warum die Soldaten bei der großen Demonstration in Leipzig
nicht schossen und warum er beim Pilzsammeln eine Pistole trug.
Mehr
18.09.2020
1 Stunde 4 Minuten
Günther Krause verhandelte und unterschrieb 1990 den
deutsch-deutschen Einigungsvertrag, aber zur großen Einheitsfeier
am 3. Oktober ist er nicht eingeladen. Ein Gespräch über eine
Champignonzucht im Keller, schwierige Verhandlungen mit Wolfgang
Schäuble und Helmut Kohls Wutanfälle.
Mehr
11.09.2020
53 Minuten
In der zweiten Folge sprechen wir mit Sabine-Bergmann-Pohl. Sie war
eine der führenden Lungenfachärzte der DDR und wurde 1990 von einem
Tag auf den anderen Chefin eines untergehenden Staates. Im
Interview zeigt sie uns erst einmal Fotos von früher, erzählt dann
von politischer Konkurrenz und persönlichen Demütigungen, von einem
Hausfrauenbesuch im Westen und warum sie bei einer Staatsparade in
Israel eine Papageienbluse trug.
Mehr
Über diesen Podcast
Ein Pfarrer wird Verteidigungsminister, eine Ärztin
Staatsoberhaupt, ein Anwalt Regierungschef, ein Ingenieur aus Halle
verhandelt den Einigungsvertrag. Die letzte DDR-Regierung, im März
1990 gewählt, im Oktober abgetreten. Ihr Auftrag: den Staat
abzuschaffen und damit auch sich selbst. Aber wie geht das? Das
wissen die, die ran müssen, auch nicht. Weil sie in einer
beispiellosen Lage sind und von Politik keine Ahnung haben. Also
improvisieren sie. Schlaf gibt es wenig, dafür umso mehr Zigaretten
und Kaffee. 30 Jahre danach besuchen wir jene Menschen, die für
sechs Monate Geschichte geschrieben haben, wollen von ihnen wissen,
was im Einheitsjubel unterging, wie sie war, diese einzigartige
Zeit voller Widersprüche, Energie, Druck und Intrigen. Ein Podcast
der Berliner Zeitung von Anja Reich, Sabine Rennefanz und Jenni
Roth.
Kommentare (0)