Podcaster
Episoden
18.03.2019
3 Minuten
Wer steht heute vor der Tür und sagt: „Schaue nach vorn, mein
Bruder, meine Schwester, ich bin hier. Hier bin ich und stehe
dafür, dass Du nach vorne schauen kannst. Hier bin ich und stehe
dafür, dass Du sicher beten kannst, sicher leben kannst. Hier bin
ich und stehe mit Dir, gegen den Hass, gegen diese Niedertracht,
hier direkt vor der Tür, damit Du nicht nach hinten blicken musst.
Vertraue mir, und schaue nach vorn.”
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01.03.2019
7 Minuten
Die Frage „Woher kommst Du?“ bewegt unser Land seit einigen Tagen.
In dieser Frage und in den Diskussionen, die sie auslöst, spiegelt
sich die Seele unserer Gesellschaft. In den lebendigen und
teilweise scharfen Debatten, die wir miteinander und viel zu oft
gegeneinander führen, verkörpert sich der Zustand unseres
gesellschaftlichen Zusammenlebens. Wir leben und reden zunehmend
mit dem Anspruch auf Widerspruchslosigkeit. Die Infragestellung
unserer Argumente und Ansichten empfinden wir immer häufiger als
Infragestellung unseres Selbst. Im Disput legen wir es immer
intensiver nicht nur darauf an, die Meinung des Anderen zu
widerlegen. Wir streben danach, den Anderen selbst zu widerlegen,
ihm seine Berechtigung, anders zu sein, abzusprechen.
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22.02.2019
4 Minuten
Die Jugend stellt eine besondere Phase unseres Lebens dar. Zwischen
Kindheit und Erwachsenensein erlebt der junge Mensch große
körperliche und seelische Veränderungen, was sowohl von den Eltern
als auch von den Jugendlichen meistens als schwierig empfunden
wird. Junge Menschen nabeln sich von den Eltern ab und begeben sich
auf Identitätssuche. Die Erfahrungen, die sie dabei machen, decken
sich meistens nicht mit den Vorstellungen der Eltern, was die
Eltern-Kind Beziehung auf eine harte Bewährungsprobe stellt. Viele
Eltern sind in dieser Zeit verzweifelt, weil sie den Zugang zu
ihren Kindern verlieren. Die Kommunikation mit ihnen wird immer
schwieriger, weil sie sich einer anderen Sprache bedienen. Nicht
nur die Sprache verändert sich, auch der Kleidungsstil oder das
Auftreten und all die anerzogenen „guten“ Verhaltensregeln scheinen
verschwunden zu sein.
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15.02.2019
4 Minuten
Die Menschen sind unterschiedlich. Das ist ein Gemeinplatz, würde
man meinen. Wenn wir allerdings einmal um uns schauen, dann werden
wir schnell eines Besseren belehrt. Viele – ja, mitunter auch wir
selbst – tun sich nämlich nach wie vor sehr schwer mit dieser
scheinbaren Selbstverständlichkeit. Menschen, die in irgendeiner
Weise anders sind als wir, werden stereotypisiert, sie werden in
Schubladen gesteckt, mit Klischees und Vorurteilen belegt. Immer
häufiger begegnet man ihnen mit Argwohn, Ablehnung und sogar Hass.
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08.02.2019
4 Minuten
Wir hören in diesen Tagen immer lauter die Schreie der Erde, die
uns zu mahnen versuchen, doch wir lassen sie nicht zu uns
durchdringen. Zu beschäftigt sind wir im Alltag, um uns mit Themen
wie Umweltschutz und Konsumverhalten zu befassen, und als Einzelner
können wir doch eh nichts bewirken, so denken wir. Wir schwimmen im
Strom der Zeit, bevorzugen die Bequemlichkeit von Plastiktüten und
waschen unsere Töpfe dreifach, bevor wir sie in den Geschirrspüler
räumen. Gleiches gilt für die gesegneten Abende des Ramadan, in
denen wir mit Familie und Bekanntschaft zusammenkommen, um zwanzig
Minuten später mit unnötig vollgestopftem Bauch das Gebet zu
verrichten.
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Über diesen Podcast
Die Freitagsworte wollen regelmäßig wöchentlich, jeweils
freitagsmorgens erscheinen. Als Beiträge von Muslimen für Muslime
und Nicht-Muslime. Mit den Beiträgen dieses Blogs versuchen wir
Möglichkeiten zu finden, die Gedanken und Gefühle von Muslimen in
Bezug auf ihren Glauben direkt, ohne das Werkzeug der Übersetzung
und damit ohne den Verschleiß von Inhalt und Kraft des Gesagten, zu
artikulieren. Wir möchten damit Muslime erreichen, die vor der
Schwierigkeit stehen, dass die von ihnen angewandte, gelebte
Alltagssprache oft nicht mehr jene ist, in der ihnen ihre Religion
vermittelt wurde und noch wird. Wir möchten auch ein
nichtmuslimisches Publikum erreichen und nicht nur sichtbar,
sondern auch spürbar machen, wie sich der Islam in deutscher
Sprache anfühlt. Denn auch der Ton, das durch Sprache
transformierte Gefühl, trägt wesentlich zum Verständnis von
Glaubensinhalten bei.
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