Horchpost DDR

Horchpost DDR

Horchpost DDR - aus der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt

Episoden

Trans* 1976. Transition zwischen Kontrolle und Selbstbehauptung in der DDR
17.07.2024
52 Minuten
In dieser Podcast-Episode tauchen wir in die oft übersehene Geschichte von trans*Menschen in der DDR ein. Zentral für diese ist die sogenannte ›Verfügung zur Geschlechtsumwandlung‹, welche die DDR bereits 1976 und damit im internationalen Vergleich ungewöhnlich früh einführte. Damit hatten trans*Personen in der DDR rechtlich die Möglichkeit auf eine Personenstandsänderung und auf geschlechtsangleichende Operationen – fünf Jahre, bevor in der BRD das sogenannte Transsexuellengesetz in Kraft trat. Das klingt erstmal überraschend progressiv – die DDR also als eine Art ›queeres Eldorado‹? Nun, nicht wirklich, ist das Plädoyer der Wissenschaftlerin Dr. Ulrike Klöppel, mit der wir die rechtlichen und medizinischen Möglichkeiten, die trans*Personen damals für eine Geschlechtsangleichung zur Verfügung standen beleuchten. Außerdem werfen wir einen Blick auf Eingaben, die trans*Menschen an Ministerien richteten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und Veränderungen zu bewirken. Content Note Im Podcast sprechen wir über die Perspektive von trans*Menschen anhand von sogenannten Eingaben. Darüber hinaus schauen wir, wie der SED-Staat auf queere und trans*Personen mit Methoden der staatlichen Kontrolle und Repression reagierte. Die Quellenlage zur Geschichte von trans* Menschen ist schwierig; Repression, Diskriminierung und Gewalt als historische Ursachen sind Teil davon. Im Podcast wird Geschichte anhand von Archivquellen rekonstruiert, die primär aus medizinischen und d.h. auch aus pathologisierenden Kontexten stammen. Deshalb tauchen an einigen Stellen auch zeitgenössische Begriffe auf, die wir heute nicht nutzen würden. Wir kontextualisieren diese Begriffe und die Quellen und möchten diese Umstände an dieser Stelle offenlegen.   Timecode zum Thema Suizidgedanken : 00:22:30-00:23:00   Danke! an Dr. Ulrike Klöppel und Jonathan Mürmann, die ihr im Podcast hören könnt. an die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung für queere Bewegung für die Förderung und an die Thüringer Landesmedienanstalt für die Möglichkeit zur Aufnahme. Außerdem an TIAM (Trans-Inter-Aktiv-Mitteldeutschland) für die inhaltlichen Impulse. An die Gesellschaft für Zeitgeschichte e.V., die von Anfang an, an diesem spannenden und wichtigen Thema der Zeitgeschichte überzeugt war und mit uns dieses Kooperationsprojekt gestartet hat.
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Horchpost DDR: Lesbische Frauen in der DDR
13.09.2022
42 Minuten
Gleichgeschlechtliche Liebe war auch in der DDR lange ein Tabu. Gegeben hat es sie natürlich trotzdem. In dieser Folge hört ihr, wie es lesbischen Frauen in der DDR erging. Wir sprechen mit Barbara Wallbraun, Regisseurin des Films »Uferfrauen - Lesbisches L(i)eben in der DDR«. Dabei soll es nicht nur um ihre eigene Biografie, sondern auch um die gesellschaftliche Akzeptanz, das Wissen der eigenen Identität und um die Wege gehen, die sich Lesben innerhalb des SED-Regimes für ihr Leben gesucht haben. Und wir fragen sie, was wir heute aus den Biografien von ostdeutschen Lesben lernen können.
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Horchpost DDR: Frauen in der DDR
09.08.2022
57 Minuten
Auf dem Papier waren Frauen in der DDR gleichberechtigt. Aber wie stellte die SED sich Gleichberechtigung vor – und wie wurde sie letztendlich in den Familien und in der Arbeitswelt gelebt? Wie veränderte sich das Selbstbild der Frauen durch die SED-Politik und was sollte diese Politik eigentlich erreichen? In dieser Folge hört ihr, wie (gleichberechtigt) der Alltag von Frauen in der DDR aussah. Dafür sprechen wir auch mit zwei Frauen, nämlich mit Dr. Sabine Bergmann-Pohl, ehemalige Präsidentin der frei gewählten Volkskammer, und Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
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Matthias Domaschk
12.04.2021
1 Stunde 40 Minuten
Gemeinsam mit dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte »Matthias Domaschk« erinnern wir mit dieser Folge an den 40. Todestag von Matthias Domaschk. Er kam am 12. April 1981 der in der Untersuchungshaft des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Gera unter nicht vollständig geklärten Umständen ums Leben. Er war Freund, junger Vater und politisch aktiv – der 23jährige Matthias Domaschk suchte für sich ein Leben in Selbstbestimmung und kritischer Auseinandersetzung mit der DDR. Die Moderatoren nähern sich dem Leben und Wirken des Jenaer Unangepassten, der sich bereits als Schüler öffentlich gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns positionierte. Gemeinsam mit dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow und dem Autor und Journalisten Peter Wensierski sprechen sie über die Erinnerung an Matthias Domaschk. Sie fragen, was die Biografie von Matthias Domaschk uns heute über die DDR erzählen kann. Am 10. April 1981 wurde Matthias Domaschk auf dem Weg nach Berlin in Jüterbog aus dem Zug heraus festgenommen und am nächsten Morgen der Kreisdienststelle Gera des MfS überstellt. Zwei Tage später, am 12.04.1981, kam er unter bis heute nicht geklärten Um-ständen in der Untersuchungshaftanstalt des MfS in Gera ums Leben. Das MfS teilte mit, er habe sich mit dem eigenen Hemd erhängt. Die Lider aus der Folge können hier nachgehört werden: https://losbanditos666.bandcamp.com/album/matthias-domaschk-ein-soundtrack Kleine Korrektur zum Podcast: Die Plastik von Michael Blumhagen wurde bereits 1982 durch das MfS vom Friedhof entfernt.
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HP006 Der 4. Dezember 1989
07.05.2020
1 Stunde 18 Minuten
Folge 6 der »Horchpost DDR« beschäftigt sich mit dem 4. Dezember 1989, dem Tag an dem in Erfurt die erste Stasi-Zentrale von mutigen Bürger*innen besetzt wurde. Wer mehr zum 4. Dezember 1989 erfahren will, kann sich online unsere Scroll-Dokumenation zum Thema anschauen, welche Zeitzeug*inneninterviews, Akten, Fotos, historisches Filmmaterial und audiovisuelle Eindrücke zu einer komplexen Chronologie des Tages kombiniert. Unter www.andreasstraße.de können die User*innen in die spannenden Stunden der Besetzung eintauchen.
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Über diesen Podcast

Ihr hört den Podcast Horchpost DDR aus der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt. In der Andreasstraße in Erfurt existierte bis 1989 eine Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit, heute befindet sich hier eine Gedenkstätte. Dieser Ort vereint Repression und Revolution, da die Bezirksverwaltung der Staatssicherheit nebenan am 4. Dezember 1989 von couragierten Menschen besetzt wurde. Dieser Podcast soll ein Funkturm der Freiheit sein und will Fragen stellen: Was bedeutet Unterdrückung? Was bedeutet Freiheit? Wie kam das System der DDR bei den Bürger*innen an und wie gingen die einzelnen Menschen damit um? In den kommenden Folgen möchten wir über diese und weitere Themen sprechen und euch an den Erinnerungen verschiedener Zeitzeug*innen teilhaben lassen. Moderatoren: Max Zarnojanczyk, Christian Hermann und weitere Projektteam: Magdalena Dokter, Christian Hermann, Maria Kleinschmidt, Steven Lange, Malina Weichert, Danielle Weisheit, Max Zarnojanczyk

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