Podcaster
Episoden
08.02.2022
2 Minuten
Alles verändert sich, auch diese Seite. 2010 ist sie als
Plattform für ein P-Seminar der Uffenheimer Bomhardschule
entstanden. In diesem Seminar haben Schüler sich mit dem Thema
Kirche und Medien auseinandergesetzt und als selbst
Radioandachten produziert. Einige Jahre später habe ich die Seite
neu aufgesetzt und mit meinen Andachten bestückt, die
hauptsächlich für 98,6 Charivari und Radio 8 entstanden sind.
Später bin ich zum Podcast-Format gewechselt, so dass sie auch
ohne Nutzung der Homepage gehört werden konnten. So haben sich
402 einzelne Andachten aus der Zeit von 2015 bis 2021 gesammelt.
Mit 2022 gab es nun Veränderungen: Die Andachten für 98,6
Charivari, die meine Kollegen und ich produzieren, werden neben
der Verwendung „on Air“ nun auch über die Plattform PodYou
vertrieben. Die dazugehörige App wird vom Funkhaus zur Verfügung
gestellt. Außerdem laufen die Andachten unter dem Titel
„kurz&gut“ auf nahezu allen
Podcast-Portalen. (Beispiel: Spotify-Link)
Darum macht „Radioandachtenwelt“ als parallele Podcast-Plattform
nur wenig Sinn und doch viel Arbeit. Die Seite werde ich
allerdings im Netz belassen. Es kann ja sein, dass mancher hier
die eine oder andere Anregung findet.
Hier der Link zur App: Hier gehts zur Seite der App und zur
Download-Möglichkeit.
Und das ist der Player mit der jeweils aktuellen Andacht zum Tag:
Es war mir ein Vergügen euch mit regelmäßigen Andachten zu
versorgen und ich wünsche euch alles Gute!
Der Beitrag Die Radioandachtenwelt hat ihre Schuldigkeit getan…
erschien zuerst auf Radioandachtenwelt.
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20.12.2021
79 Sekunden
Da erklärt mir eine neuzigjährige Frau: “Den Leuten geht es
einfach zu gut! In den schlechten Jahren waren die Kirchen voll,
aber jetzt, wo keiner eine Not hat, glauben die Leute, dass sie
Gott nicht brauchen.”
Ich mag der Dame mit ihrer langen Lebenserfahrung eigentlich
nicht widersprechen. Aber bloß weil der Kühlschrank voll ist, ist
mein Leben ja nicht sorgenfrei. Krisen aller Art können mich
beuteln. Da brauche ich keine Nachkriegszeit.
Manchmal reicht ein Telefonanruf, um ein Leben auf den Kopf zu
stellen. Plötzlich ziehts dir den Boden unter den Füßen weg, und
du fragst dich, was dir jetzt noch Halt geben kann. Und dann
sitzt du auf dem Boden deiner Wohnung, die Knie angewinkelt, die
Arme um die Beine geschlungen. Klein zusammengefaltet in dieser
Welt, die gerade dein Feind ist.
Wenn die Hände, die sich an den Knöcheln treffen, sich mal
falten, und du spürst, wie gut es tut, einem unsichtbaren Gott
den ganzen Mist mal anzuvertrauen und ein bisschen Hoffnung zu
schöpfen. Ja, dann kann ich die Erfahrung der Neunzigjährigen
endlich mal selbst verstehen.
Der Beitrag Der Wert von Krisenerfahrungen: Andacht zum 21.
Dezember 2021 erschien zuerst auf Radioandachtenwelt.
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17.12.2021
83 Sekunden
Zuerst habe ich ja gedacht, das ist ein Witz: Dass Leute sich auf
speziellen Online-Portalen anmelden, um anderen Menschen dabei
zuzuschauen, wie die ein Computer-Spiel spielen. Also beim
Spielen zugucken, statt selber zu spielen.
Das ist ja so, als würde ich verzichten, selber Fußball zu
spielen und stattdessen im Fernsehen anderen dabei zuschauen.
Achso,hm, das gibts ja tatsächlich schon flächendeckend. Ist
anscheinend eine lohnende Geschäftsidee. Andere spielen lassen,
statt selbst zu spielen und dann noch zu sagen: Sport ist mein
Hobby.
Es gibt ja Untersuchungen, die ergeben haben, dass es vielen
Menschen sehr wichtig ist, dass an jedem Sonntag in ihrer Nähe
ein Gottesdienst stattfindet, aber sie gehen eigentlich nie hin.
Das ist fast das gleiche: Beten und glauben lassen, statt selber
die Kirche von innen zu erleben.
Beim Fußball kennen wir das: Ein Spiel am Fernseher anzuschauen –
oder im Stadion mit dabei zu sein: Das liegen Welten
dazwischen.
Und beim Glauben ist es eigentlich das Gleiche: Glauben, hoffen,
lieben: Das kann man nur in echt, das können niemals andere für
mich erledigen.
Der Beitrag Kirchen-Twitch! Andacht zum 18. Dezember 2021
erschien zuerst auf Radioandachtenwelt.
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10.12.2021
87 Sekunden
Schon seit 2 Stunden fahren wir durch diesen nebligen Morgen in
Richtung Süden. Mit Freunden sind wir zum Wandern in den Bergen
verabredet. Aber in dieser trüben Nebelsuppe kommt da keine
rechte Vorfreude auf. Trotz Sitzheizung fröstelt einem beim Blick
durch die Autoscheibe. Wenn wir das nicht fest mit den Freunden
ausgemacht hätten, ich glaube, ich wäre schon längst auf dem
Rückweg ins fränkische Wohnzimmer.
Aber dann passiert es: Von jetzt auf gleich! Völlig ohne
Vorwarnung endet die Nebelwand und plötzlich sehen wir wieder
Farben statt nur grau. Die Sonne strahlt, und der Blick reicht
bis zum Horizont mit leicht bezuckerten Gipfeln der Ammergauer
Alpen.
Hammer! Als hätte jemand einen Hebel innerhalb von drei Sekunden
umgelegt, und wir fahren durch eine ganz andere Welt.
Manchmal reden wir ja vom “Licht am Ende des Tunnels”, das so
langsam näher kommt. Ich habe jetzt gelernt: Manchmal ist
vom Licht im Tunnel überhaupt noch nichts zu sehen – und man
fragt sich, ob denn das alles wirklich einen Sinn hat. Aber dann
kommt er doch: Dieser Moment, wo sich das ganze Dunkel und Grau
von jetzt auf gleich auflöst – dir kommt es vor wie ein Wunder –
plötzlich ist wieder Farbe im Leben – die Sonne strahlt, und der
Blick weitet sich bis zum Horizont.
Der Beitrag Plötzlich alles in Farbe! Andacht zum 11. Dezember
2021 erschien zuerst auf Radioandachtenwelt.
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06.12.2021
83 Sekunden
Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich wie so ein Corona-Virus:
Übersät mit so Knubbeln, an denen Leute oder Situationen passend
andocken können, und bei mir alles Mögliche auslösen können.
Fred zum Beispiel: Wenn der mir gegenübersteht und so ein
komisches Gesicht zieht, kann erwischt er voll den “Mist, was
habe ich denn jetzt falsch gemacht”-Knubbel. Und ich grüble, was
ich wohl verbockt habe – ohne dass Fred auch nur ein Wort gesagt
hat.
Manchmal reicht schon ein Blick in den hinteren Teil meines
Arbeitszimmers, und ein anderer Knubbel gibt Alarm: “Oh Mann,
bist du ein inorganisierter Chaot”.
Mich ärgert es, dass diese Knubbel so super sensibel und schnell
reagieren. In nullkommanichts lösen die in mir so ein negatives
Gefühl aus.
Ich habe ja auch andere Knubbel: “Hey, das hast du gut
gemacht!”. Oder “Diese knifflige Aufgabe wartet auf einen
kreativen Menschen wie dich”. Oder “Dich muss man einfach lieb
haben!”.
Aber die klemmen manchmal ein bisschen. Da muss jemand ganz feste
drücken, dass die auch etwas in mir auslösen. Ich denke, ich
werde diese Knubbel ein bisschen ölen müssen – ein genauer darauf
achten, wo so positive Botschaften kommen – damit ich sie auch
wirklich genießen kann.
Der Beitrag Die richtigen Knöpfe drücken: Andacht zum 7. Dezember
2021 erschien zuerst auf Radioandachtenwelt.
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Über diesen Podcast
60 Sekunden – ein Gedanke! Die Andacht im Minutentakt. Wöchentliche
Andachten von Pfarrer Alexander Seidel aus Wilhelmsdorf in
Mittelfranken. Auch zu hören auf Charivari 98,6 in Nürnberg und
Radio 8 in Ansbach.
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