Podcaster
Episoden
23.12.2025
29 Minuten
Am Fernsehen, im Internet und auf Social Media ist die Begeisterung
fürs Kochen allgegenwärtig. Sendungen boomen, wenn darin gebraten,
gebrutzelt und gebacken wird. Der Herd sei heute ein Ort der
Selbstinszenierung, sagt Kulturhistoriker Rudolf Trefzer im Talk
mit Host Felix Münger. Sendungen zu Kochinhalten gab es schon in
früheren Jahrzehnten. Der heutige Boom ist Ausdruck des enormen
Wohlstandszuwachses in der westlichen Welt. Befördernd wirkt die
Globalisierung, welche praktisch alle Produkte verfügbar macht und
auch in unseren Breitengraden immer exotischere Gerichte
ermöglicht. Die Kochbegeisterung ist jedoch zweischneidig:
Möglicherweise schauen deshalb so viele anderen gerne beim Kochen
zu, weil sie selbst kaum mehr kochen – und deshalb mehr Zeit haben.
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22.12.2025
27 Minuten
Dass heute der Maler Friedrich Dürrenmatt und der Autor Friedrich
Dürrenmatt im Centre Dürrenmatt Neuenburg gleichberechtigt Raum
einnehmen, ist der Direktorin Madeleine Betschart zu verdanken.
Bevor sie Ende 2025 in Pension geht, schaut sie im Kulturplatz Talk
auf ihre zehn Jahre am Centre zurück. Das Centre Dürrenmatt
Neuenburg ist in dem Haus beheimatet, in dem der Emmentaler
Pfarrersohn zum Autor von Weltrang reifte. Heute bietet es
vielfältige Möglichkeiten sich dem Werk, dem Leben und dem Menschen
Friedrich Dürrenmatt (1921 –1990) anzunähern. So sind seine
Zeichnungen und Gemälde in einer Dauerausstellung präsentiert. In
deren unmittelbaren Nähe gibt es aktuell Arbeiten von
Kunstschaffenden zu entdecken, die in Auseinandersetzung mit dem
grossen Autor, Dramatiker und Maler vor Ort entstanden sind. Auf
diese Art der Verbindung des Dürrenmatt’schen Kosmos mit der
Gegenwart, hat die nun abtretende Direktorin Madeleine Betschart
immer besonderen Wert gelegt. Zum Abschluss ihrer zehnjährigen
Direktionszeit blickt sie im Kulturplatz Talk bei Barbara B. Peter
zurück auf die Öffnung des Centres für die Jugend, die Wissenschaft
und das zeitgenössische Kunstschaffen.
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19.12.2025
30 Minuten
Der 70-jährige Italiener Ludovico Einaudi zählt zu den
erfolgreichsten Musikern der so genannten «Neoklassik». Seine
Melodien erreichen Millionen – im Film, auf Konzerten, als Stream.
Host Felix Münger ergründet mit Musikredaktorin Gabrielle Weber das
«Phänomen Einaudi». Ludovico Einaudis Konzerte sind regelmässig
binnen Minuten ausverkauft. In Filmen, Serien und Playlists ist
seine Musik allgegenwärtig. Seine Streamingzahlen sind
atemberaubend - vergleichbar mit denjenigen grosser Popstars.
Einaudi macht mit wenigen Tönen und einfachen Melodien ganze Welten
auf – und spielt sich damit in die Herzen des Publikums. Innerhalb
der Musikbranche hat der Erfolgskünstler allerdings auch Gegenwind:
Seine Musik sei zu schlicht und formelhaft, zu wenig komplex und
deshalb von nur geringem künstlerischem Wert.
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18.12.2025
29 Minuten
Im menschlichen Körper hausen zahllose mikroskopisch kleine
Lebewesen, ohne die wir nicht überleben könnten. Der Körper bildet
mit den Mikroben eigentliche Ökosysteme: Leben bestehe darin, mit
anderen Lebewesen zu kooperieren, sagt der Philosoph Yves Bossart
im Gespräch mit Host Felix Münger. Sie sind auf unserer Haut, auf
der Zunge, und natürlich im Darm - kleinste Bakterien, Viren und
Pilze. Sie sorgen für lebenswichtige Prozesse im Körper.
Darmbakterien etwa wirken auch auf die menschliche Psyche. Neuere
Forschungen zum Thema zeigen: Das Geheimnis des Lebens besteht
unter anderem in der ständigen Symbiose mit den Mikroben. Der
menschliche Körper braucht das «Fremde», um überleben zu können.
Diese Erkenntnis kann auch ein Vorbild sein für das Zusammenleben
in menschlichen Gesellschaften. Buchhinweise: · James Bridle: Die
unfassbare Vielfalt des Seins jenseits menschlicher Intelligenz.
432 Seiten. 3. Aufl., C.H.Beck 2023. · Giulia Enders: Darm mit
Charme. Alles über ein unterschätztes Organ. 304 Seiten.
Aktualisierte Neuauflage, Ullstein 2017. · Merlyn Sheldrake:
Verwobenes Leben. Wie Pilze unsere Welt formen und unsere Zukunft
beeinflussen. 448 Seiten. Ullstein TB 2021.
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17.12.2025
23 Minuten
Jodeln ist eine feste Grösse in der Schweizer Kultur. Dabei gibt es
DAS Jodeln in der Schweiz gar nicht. Die Traditionen und Formen
unterscheiden sich von Region zu Region. Der Kulturplatz Talk mit
der Musikethnologin Lea Hagmann widmet sich diesem Reichtum und den
Chancen, die damit verbunden sind. Jetzt ist es offiziell, die
schweizerischen Formen des Jodelns gehören zum immateriellen UNESCO
Weltkulturerbe. Was bedeutet das für ein derart vielfältiges
Kulturgut? Was macht das mit einer Ausdrucksform, die sich in ihrer
Geschichte immer weiterentwickelt hat – und gleichzeitig für das
Urschweizerische steht? Wie vertragen sich lang gepflegte
Traditionen mit modernen Formen des Jodelns? Liegen die Differenzen
zwischen Stadt und Land wie man erwarten würde? Oder zwischen den
Generationen? Diesen Fragen geht der Kulturplatz Talk nach. Zu Gast
ist Lea Hagmann, SRF-Musikredaktorin und Musikethnologin der
Universität Bern. Sie hat sich eingehend mit den verschiedensten
Formen des Jodelns und seiner Bedeutung in der Schweiz befasst.
Zusammen mit Gastgeberin Barbara B. Peter wagt sie ausserdem einen
Blick auf andere Kulturen, die ebenfalls jodeln. Hinweis: Die
Sternstunde Musik wiederholt «Beyond Tradition» von Lea Hagmann und
Rahel von Gunten am Samstag, 20. Dezember, um 10:00 Uhr auf SRF 1,
anschliessend ist der Film auf Play SRF verfügbar.
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Über diesen Podcast
Relevant, aktuell, vielseitig: Der «Kulturplatz Talk» ist das
Gesprächsformat rund um Gesellschafts- und Kulturthemen.
«Kulturplatz Talk» will für Kultur begeistern und behält dabei die
wichtigsten Akteure und Ereignisse des Kulturbetriebes im Blick.
Hier kommen Stimmen aus Literatur, Musik, Kunst und Gesellschaft zu
Wort. Persönlich, pointiert und nah an der Gegenwart – der
«Kulturplatz Talk» sucht den Dialog mitten im Leben und bringt
Kultur ins Gespräch. Montag bis Freitag auf Radio SRF 2 Kultur.
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