Podcaster
Episoden
04.11.2025
57 Minuten
Sie will ihn, doch er verweigert sich – so könnte man die kurze
Geschichte, die im Buch Genesis über Potifars Frau und Josef
erzählt wird, zusammenfassen. Vieles bleibt dabei offen. Warum
verteidigt Josef sich nicht gegen die unberechtigten Vorwürfe von
Potifars Frau? Warum wirft sein Herr ihn nur ins Gefängnis und
rettet so sein Leben? Diese wenigen Verse wurden in der jüdischen
und muslimischen Tradition immer weiter ausgeschmückt und Thomas
Mann widmete ihnen in seiner Trilogie „Joseph und seine Brüder“
gar 200 Seiten. Vieles bleibt in diesem Bibeltext unausgesprochen
und es bieten sich viele Leerstellen, um gar neue Perspektiven
auf diesen altbekannten Text zu werfen.
Deshalb betrachten Werner Kleine und Till Magnus Steiner in
dieser Folge diesen Bibeltext neu und eröffnen durch ihre
Neuerzählungen ganz neue Verstehensmöglichkeiten.
Die beiden neuen Bibelerzählungen könnt Ihr auch auf unserer
Homepage nachlesen:
„Im Haus der vier Blicke“, von Till Magnus Steiner
„Krumme Traumpfade“, von Werner Kleine
…und in der Bibel findet Ihr die Erzählung im Buch Genesis,
Kapitel 39, Verse 1-23 (=Gen 39,1-23).
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gar eine eigene Geschichte schicken wollte, dann schreibt uns
gerne eine Mail an
info@die-schrifterzaehler.de
In der nächsten Folge der vierten Staffel erzählen wir Euch dann
die Geschichte von der Frau am Jakobsbrunnen und ihrer Begegnung
mit Jesus.
––––––––––––––
Weiterführende Links:
Auch im Koran, in der 12. Sure, findet Ihr die Geschichte von
Josef und der Frau des Potifar – doch sehr anders erzählt.
Eine ähnliche Geschichte wie die Erzählung in Gen 39,1-23
findet sich bereits ca. 13. Jahrhundert v. Chr. in Ägypten im
sogenannten Zweibrudermärchen.
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28.10.2025
1 Stunde 12 Minuten
Marta und Maria, die beiden Schwestern von Betanien, haben einige
Berühmtheit erlangt. Marta gilt als die Fleißige und Dienstbare,
Marta als die Lernbereite und Hörende. Ihre Rollen in der
Erzählung, die im Lukasevangelium nur wenige Verse umfasst,
wurden schnell spiritualisiert: Marta steht für die Aktion, Maria
für die Kontemplation. Weil es in älteren Übersetzungen aus dem
Munde Jesu heißt, Maria habe den besseren Teil erwählt, wurde
daraus eine Bevorzugung des Kontemplativen. Tatsächlich aber
heißt es im Text, dass Maria das gute Teil erwählt habe. Marta
aber steht nicht nur für die Umsetzung des Wortes Jesu aus der
Brotvermehrung, den Menschen Essen zu geben. Auch zeigt die
Erzählung der Auferweckung des Lazarus im Johannesevangelium,
dass Maria längst nicht so glaubensfest ist, wie Marta, die fest
im Glauben steht. Es ist also komplizierter, als es auf den
ersten Blick erscheint.
Werner Kleine und Till Magnus Steiner werfen deshalb einen neuen
Blick auf diesen Bibeltext und eröffnen durch ihre Neuerzählungen
ganz neue Perspektiven.
Diese Folge wurde am 17. Oktober live im Eiscafé Giannone
aufgenommen. Den Mitschnitt könnt ihr hier sehen.
Die beiden neuen Bibelerzählungen könnt Ihr auch auf unserer
Homepage nachlesen:
„Ziemlich gute Freunde“, von Werner Kleine
„Nicht vom Wort allein“, von Till Magnus Steiner
…und in der Bibel findet Ihr die Erzählung im Evangelium
nach Lukas, Kapitel 10, Verse 38-42 (=Lk
10,38-42).
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In der nächsten Folge der vierten Staffel erzählen wir Euch dann
die Geschichte von Joseph und der Frau des Potifar – seid
gespannt!
––––––––––––––
Weiterführende Links:
Werner nimmt in seiner Erzählung Bezug auf eine frühere Folge
des Podcasts „Die Schrifterzähler“ und zwar auf Folge 7 der
ersten Staffel „Die Auferweckung des Lazarus“.
In Werners Erzählung finden sich in der Schilderung der
Ereignisse in Sepphoris (teilweise paraphrasierte) Textteile des
Romans „Das Evangelium nach Biff. Die wilden Jugendjahre von
Jesus, erzählt von seinem besten Freund“ von Christopher Moore
(München 2002). Auch „Maggie“ ist in diesem Werk zu finden.
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21.10.2025
56 Minuten
Der zornige Prophet versteht die Barmherzigkeit Gottes nicht – so
endet das Buch Jona. Mit einer offenen Frage lässt Gott den
Propheten und uns allein zurück. Ging Jona danach zurück nach
Israel oder blieb er in Ninive? Versöhnte er sich mit Gott oder
zerbrach er?
Werner Kleine und Till Magnus Steiner werfen einen neuen Blick
auf das Endes des Buches Jona, erzählen es weiter und eröffnen
durch ihre Neuerzählung ganz neue Perspektiven.
Die beiden neuen Bibelerzählungen könnt Ihr auch auf unserer
Homepage nachlesen:
„Gottes langer Atem“, von Till Magnus Steiner
„Die Enkel des Propheten“, von Werner Kleine
…und in der Bibel findet Ihr das Ende des Buches Jona, in dessen
4. Kapitel (= Jona 4).
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In der nächsten Folge dieser Staffel erzählen wir Euch dann die
Geschichte der Jüngerinnen Marta und Maria neu – seid
gespannt!
––––––––––––––
Weiterführende Links zu dieser Jona-Folge:
– Till hat das Buch Jona für das Bibelprojekt „In Principio“
vollständig kommentiert : „Das Buch Jona: Gegen Gott“
– In der Folge verweisen wir auf die kurze Nacherzählung der
Geschichte Jonas im Koran – zu finden in der Sure 37,139–148,
nachzulesen in der wissenschaftlich verantworteten guten
Übersetzung des Korans ins Deutsche durch Rudi Paret.
– Noch mehr Informationen zur Prophet-Jona-Moschee in Mosul und
ihrer Archäologie findet Ihr in diesem Wikipedia-Eintrag.
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14.10.2025
55 Minuten
Kann man auf dem Wasser gehen? Jesus scheint es zu können. Seine
Jünger sind außer sich, als sie ihn auf dem See Genesareth kommen
sehen. Sie sitzen im Boot und glauben, eine Erscheinung zu haben.
Petrus, der Mann der großen Worte, will ihm entgegen gehen. Und
er kann es. Er kann auf dem Wasser gehen. Aber Petrus, der Mann
mit dem kleinen Herzen, verzagt auch schnell und geht unter.
„Herr, rette mich!“ kann er noch rufen, bevor die Hand Jesu ihn
ergreift. Hätte er doch nur mehr auf sich vertraut - wer weiß: Er
hätte auf dem Wasser zu Jesus gehen können.
Werner Kleine und Till Magnus Steiner werfen einen neuen Blick
auf diesen Bibeltext und eröffnen durch ihre Neuerzählung ganz
neue Perspektiven.
Die beiden neuen Bibelerzählungen könnt Ihr auch auf unserer
Homepage nachlesen:
„Hat man je einen Papst über das Wasser laufen sehen“, von
Werner Kleine
„Petri Albtraum“, von Till Magnus Steiner
…und in der Bibel findet Ihr die Erzählung im Evangelium nach
Matthäus, Kapitel 14, Verse 22-33 (=Mt 14,22-33).
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In der nächsten Folge der vierten Staffel erzählen wir Euch dann,
wie die Geschichte des Propheten Jona weiterging – seid
gespannt!
…und falls Ihr am 17. Oktober 2025 um 18:oo Uhr dabei sein wollt,
wie wir eine Folge der Schrifterzähler live vor Publikum
aufnehmen, kommt nach Wuppertal ins Eiscafé Giannone in die
Kaiserstraße 122. Gemeinsam mit Euch werden wir erzählerisch ganz
neue Perspektiven auf Jesu Jüngerinnen Martha und Maria eröffnen
und mit Euch über Lukas 10,38-42 diskutieren.
––––––––––––––
Weiterführende Links:
– Werner hat sich mit der Erzählung schon einmal im biblischen
Weblog „Dei Verbum“ beschäftigt: Werner Kleine, Hat man je einen
Papst übers Wasser laufen sehen?. Wenn große Hoffnungen auf
kleinen Glauben treffen, Dei Verbum, 29. Oktober 2019
– Über „Petrus, den Fels“ hat die Katholische Citykirche
Wuppertal ein Video verfasst, dass die „Namensgebung“ Jesu an
Petrus in verschiedenen Kontexten zeigt - ein Video mit einer
Prise Humor: „Verlorene Botschaften – Petrus, Du Fels!“, Youtube,
27.11.2023
– Die in der Folge auch kurz erzählte Geschichte über einen
Schüler Buddhas, der auch über das Wasser gehen konnte, findet
Ihr in folgenden Buch: Johannes, B. Aufhauser, Buddha und Jesus
in Paralleltexten, Bonn 1926, S. 12 – das Buch ist online unter
folgendem Link verfügbar:
https://ia803404.us.archive.org/9/items/buddhaundjesusin0000aufh/buddhaundjesusin0000aufh.pdf
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29.07.2025
59 Minuten
„Nie hat es einen Tag gegeben wie diesen, an dem der HERR auf die
Stimme eines Menschen gehört hätte“ – dieser Satz fasst das
Unglaublich zusammen, was über die Schlacht zu Gibeon erzählt
wird. Israel verteidigt ein Volk, das es eigentlich bei der
Landnahme vernichten soll, gegen ein anderes Volk – und dann
bleiben Sonne und Mond am Himmel stillstehen. Moment mal, kann
das überhaupt sein? Physikalisch ist es sicherlich nicht
erklärbar, aber theologisch ist dies und die ganze Erzählung
höchst spannend!
Werner Kleine und Till Magnus Steiner werfen einen neuen Blick
auf diesen Bibeltext und eröffnen durch ihre Neuerzählung ganz
neue Perspektiven.
Die beiden neuen Bibelerzählungen könnt Ihr auch auf unserer
Homepage nachlesen:
„Gottes Schweigen“, von Till Magnus Steiner
„Das Auge der Welt“, von Werner Kleine
…und in der Bibel findet Ihr die Erzählung im Buch Josua, Kapitel
10, Verse 1-15 (=Josua 10,1-15).
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Mit dieser Folge endet sie dritte Staffel und wir freuen uns
schon auf die vierte Staffel! Bis bald!
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Weiterführende Links:
- in dem sehr guten WibiLex-Artikel zu Gibeon findet Ihr auch
eine Karte, anhand der Ihr nachvollziehen könnt, wo die
Geschichte spielt.
- und Geschichten unserer Hörerinnen und Hörer, als Text oder
Audio findet ihr in unsere neue Rubrik „Hörergeschichten“
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Über diesen Podcast
Die Leidenschaft zu erzählen Im Anfang erschuf Gott Himmel und
Erde, und alles war gut – und ein Kapitel später im Buch Genesis
wird die Schaffung der Welt nochmal neu erzählt und es ist nicht
mehr alles gut. Bereits in den ersten Versen der Bibel wird
deutlich, dass die biblischen Erzähler Freude an Widersprüchen,
Leerstellen und am Neuerzählen haben. So verwundert es auch nicht,
dass im Neuen Testament nicht nur eine Jesu-Erzählung vorliegt,
sondern das Evangelium Jesu von vier Autoren aus ihren
verschiedenen Perspektiven erzählt wird. In der Geschichte des
Christentums gab es viele Versuche aus dieser Verweigerung der
Synthese eine einzige ‚harmonische‘ Erzählung werden zu lassen.
Doch die Vielfalt hat sich gegen die Eindimensionalität
durchgesetzt. Stattdessen setzten im frühen Christentum Theologen
immer wieder neu an, um die Geschichte Jesu zu erzählen und noch
viele apokryphe Evangelien entstanden. Die apokryphen Evangelien
sind Zeugen einer lebendigen Dynamik des Weitererzählens der
Jesusüberlieferungen und nehmen, wie die biblischen Texte, Fragen
und Diskussionen ihrer Zeit auf. Doch in der Geschichte des
Christentums verschob sich zunehmend der Fokus vom Erzählen der
biblischen Geschichten hin zu ihrer Kommentierung, Auslegung und
Predigt. Inmitten unserer heutigen Welt, die von Erzählungen
geprägt ist – von Netflix bis zu Fake News – wollen wir mit unserem
Projekt „Die Schrifterzähler“ die biblische Tradition des
dynamischen Erzählens wiederbeleben; und d.h. unsere Fragen an die
biblischen Texte heranzutragen – nicht, um Antworten in Stein zu
meißeln, sondern um zu erzählen und dadurch neue Fragen, die zurück
zu den biblischen Texten führen, aufzuwerfen. Wir wollen
Leerstellen ernstnehmen, neue Perspektiven einbringen, Ideen
aufnehmen und uns die radikale Frage stellen: „Wie würde ich selbst
diese oder jene biblische Geschichte erzählen?“.
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