Podcaster
Episoden
22.11.2025
33 Minuten
In dieser Episode beschäftigen wir uns mit der kaum erzählten
Geschichte von Rosemary Kennedy und ihrer Bedeutung für Fragen zu
Macht, Normierung und Familienpolitik.
Geschlechterrollen in politischen Familien
Frauen sollten repräsentieren, nicht agieren. Rosemarys Leben
zeigt die engen Grenzen für Frauen in politisch ambitionierten
Familien.
Behinderung und gesellschaftliche Normen
Behinderung wurde nicht akzeptiert. Rosemarys
Entwicklungsverzögerung wurde politisch als „Risiko“
interpretiert.
Gedächtnis und historische Unsichtbarkeit
Politische Familien wie die Kennedys kuratieren ihre Erinnerung.
Rosemary wurde aktiv aus der öffentlichen Darstellung entfernt.
Gesellschaftliche Normen und politische Strukturen prägten die
Sichtbarkeit von Rosemary, ihre Geschichte wurde von der Familie
und der Geschichte selbst ausgeblendet.
Die Enten der Folge waren die Mandarinente und das neue
Quackobiner-Logo.
Quellen:
Gender Studies
Judith Butler: „Gender Trouble: Feminism and the Subversion of
Identity“
Joan W. Scott: „Gender: A Useful Category of Historical Analysis“
Simone de Beauvoir: „Das andere Geschlecht“
Disability Studies
Lennard J. Davis: „Enforcing Normalcy: Disability, Deafness, and
the Body“
Rosemarie Garland-Thomson: „Extraordinary Bodies: Figuring
Physical Disability in American Culture and Literature“
Michel Foucault: „Überwachen und Strafen“
Gedächtnisforschung
Jan Assmann: „Das kulturelle Gedächtnis Schrift, Erinnerung und
politische Identität in frühen Hochkulturen.“
Pierre Nora: „Les Lieux de mémoire“
Geschichte der Kennedy-Familie
David Nasaw: „The Patriarch: The Remarkable Life and Turbulent
Times of Joseph P. Kennedy“
Laurence Leamer: „The Kennedy Women: The Saga of an American
Family“
Michael O'Brien: „John F. Kennedy: A Biography“
Historischer Kontext: Lobotomie und Psychiatrie
Jack El-Hai: „The Lobotomist: A Maverick Medical Genius and His
Tragic Quest to Rid the World of Mental Illness“
Jack D. Pressman: Last Resort: Psychosurgery and the Limits of
Medicine
Intersektionalität:
Kimberlé W. Crenshaw: „Demarginalizing the Intersection of Race
and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination
Doctrine, Feminist Theory and Antiracist Politics“
Jennifer C. Nash: „Black Feminism Reimagined“
Ihr erreicht uns für Fragen, Kommentare etc. unter
quackobiner[at]gmail.com.
Titelbild: Angus McBean, Public domain, via Wikimedia Commons
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05.10.2025
32 Minuten
Holt eure Würfel aus dem Schrank, denn heute sprechen wirüber
historische Brettspiele. Und zwar nicht irgendwelche alten
Spiele, sondern solche, die einen politischen Bildungsanspruch an
sich selbst haben.
Wir blicken auf:
Das Revolutionsspiel von 1791Suffragetto (1908)The Landlord’s
Game (1904)
Die weiteren in der Folge erwähnten (modernen) Spiele waren:
Friedrich Ebert – Der Weg zur Demokratie (von PlayingHistory)
The Darkest Files (von Paintbucket Games)
Die Enten der Folge waren die Entnazifizierung und die
Barbarie-Ente.
Quellen:
Der Erklärband im „Revolutionsspiel von 1791“
Fabian Mauruschat: Wenn Frauen Polizisten verprügeln
Mary Pilon: Lizzie Magie invented Monopoly, so why haven’twe
heard of her?
Nico Eisbrenner: Mangel erkannt, Mangel gebannt? ZurDarstellung
von Nahrungsknappheit im Revolutionsspiel von 1791
Stefan Ancuta, Alexander Preisinger: Analoge Spiele für
diepolitische Bildung
Christian Beiersdorf: Brettspielend demokratiefähig werden. Über
die Potenziale unserer analogen Spielkultur
️Titelbild:
The Landlord’s Game: Lucius Kwok - Eigenes Werk, CC BY 2.5,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=489641
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10.09.2025
23 Minuten
Wir sprechen über Amanirenas, die antike Herrscherin, die sich
römischen Expansionsplänen in Nord-Ostafrika entgegenstellte und
eine Statue des römischen Kaisers Augustus enthaupten ließ, um
deren Kopf unter einer Treppe zu vergraben.
Es wird im Podcast aber auch ein bisschen meta und wir reden
darüber, warum wohl die meisten von uns noch nie von ihr oder
ihrem Sieg über Rom gehört haben.
Außerdem kommt mit Strabon nach Herodot ein weiterer antiker
griechischer Geschichtsschreiber auf Claudias Liste der nicht
zwingend zuverlässigen Chronisten.
Die Enten der Folge waren thematisch unpassend, da beides keine
Enten sind: Die Radaugänse sowie bereits mit einer zweiten
Erwähnung, die Nilgans.
Quellen:
Strabon – „Geographika“ (Buch 17)
Römische Quelle, kritisch zu lesen – liefert aber die wichtigsten
(wenn auch eurozentristisch verzerrten) Informationen über
Amanirenas’ Krieg gegen Rom.
Török, László (1997): The Kingdom of Kush: Handbook of the
Napatan-Meroitic Civilization
Sehr umfassend, behandelt auch den politischen und kulturellen
Kontext rund um Amanirenas.
Rilly, Claude & de Voogt, Alex (2012): The Meroitic Language
and Writing System
Sprache und Schrift der Kuschiten – wichtig zur
Entkolonialisierung des historischen Blicks.
Morkot, Robert (2000): The Black Pharaohs: Egypt's Nubian Rulers
Gute Einführung in die Geschichte Nubiens inklusive weiblicher
Herrscherfiguren.
Pierce, Rachel (2020): Queens of Kush: Reclaiming the Legacy of
Kandakes
Eine modernere, feministische Perspektive – für Aktivismus und
Bildung gleichermaßen interessant.
️ Amanirenas: Chapman & Dunham (1952), Public domain
️ Augustus: Following
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=93823777
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12.08.2025
26 Minuten
Politische Gewalt war in der Weimarer Republik über lange
Strecken an der Tagesordnung.
Parteien sicherten ihre Kundgebungen daher oftmals mit eigenen
oder ihnen nahestehenden Wehrverbänden ab.
Eine Besonderheit unter diesen stellte das Reichsbanner
Schwarz-Rot-Gold dar, dass sich nicht als Verteidiger einer
politischen Partei, sondern der Republik und der Demokratie
insgesamt verstand.
In der aktuellen Folge schauen wir uns die Geschichte des
Reichsbanners von der Weimarer Republik bis heute (ja, wirklich)
an.
Die von Claudia empfohlene Buchreihe ist: Klaus Kordon: „Die
roten Matrosen“
️ Der genannte Film zu Fritz Bauer ist: „Der Staat gegen Fritz
Bauer“
Die Enten der Folge waren: Das Entenverkehrsschild & die
Wachtelente.
Quellen:
Internetseite des heutigen Reichsbanners
Informationen zur Geschichte des Reichsbanners
Deutsches Historisches Museum. Sebastian Elsbach: „Das
Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“
Spiegel.de „Wenn Gewalt die Demokratie bedroht Die Weimarer
Republik hätte gerettet werden können“
RND.de „Organisation Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Die Hüter der
deutschen Farben“
Wikipedia
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13.07.2025
26 Minuten
Es geht um Margarete Maultasch, historische Herrscherin und
Mythengestalt in einer Person.
Ähnlich angedichtet wie ihr Beiname „Maultasch“ sind
auchzahlreiche Sagen und angebliche Geistererscheinungen, von
denen sogar die Brüder Grimm berichteten.
Wer die reale Margarete war und weshalb sie in den
fiktivenGeschichten über sie nicht so wirklich gut wegkommt, das
finden wir in dieser Folge heraus.
Die Enten der Folge waren die Trauerente und die weißeMaulente.
Quellen:
Das Zitat zu Beginn: Jacob und Wilhelm Grimm: „Deutsche
Sagen. Zwei Bände in einem Band.“ 1965. S. 480-481.
Fembio.org: „Margarete von Tirol“
Der in der Folge erwähnte Radiobeitrag: WDR Zeitzeichen:
„Margarete von Tirol“. 2014.
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Über diesen Podcast
Der Quackobiner ist ein Podcast über Demokratie, Geschichte und
Enten. Den Quackobiner gibt es auch auf Instagram:
https://www.instagram.com/derquackobiner_podcast/ Kontakt:
quackobiner@gmail.com
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