100 Songs - Geschichte wird gemacht

100 Songs - Geschichte wird gemacht

Episoden

"Griechischer Wein" - Udo Jürgens (Österreich, 1974)
03.12.2025
20 Minuten
In den 1960er Jahre erlebte die Wirtschaft in Mitteleuropa eine Hochkonjunktur; Arbeitskräfte wurden gesucht und sollten bald leichter aus dem Ausland für einige Saisonen angeworben werden können. 1962 vereinbarte Österreich ein erstes Abkommen mit Spanien, 1964 mit der Türkei und 1966 mit Jugoslawien. 1973 wurden die Abkommen - kurz nach der ersten Ölpreiskrise - weitgehend gestoppt, zehntausende Verträge wurden nicht verlängert. Eine Rückkehr in die Türkei ist für viele allerdings schwer, denn das Militär hatte geputscht und die Inflation war hoch. Udo Jürgens nahm sich solcher Schicksale 1974 im Song "Griechischer Wein" an. In einem Wirtshaus sitzen griechische Gastarbeiter zusammen, die sich irgendwann ein kleines Glück in ihrer alten Heimat aufbauen möchten. Diese Folge wurde in Ö1 am 01. 12. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1: Playlist und Literaturliste zum Podcast
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"American Idiot" - Green Day (USA, 2004)
03.12.2025
20 Minuten
Die Vereinigten Staaten von Amerika führten unter Präsident George W. Bush bald schon Kriege in Afghanistan und im Irak, während politische Gefangene ohne Prozess in ein Militärgefängnis auf Kuba verschleppt wurden. Medien wirkten insbesondere nach den Anschlägen vom 11. September gleichgeschaltet - das jedenfalls beobachtete die Pop-Punk-Band Green Day auf ihrem Album "American Idiot" von 2004. Diese Folge wurde in Ö1 am 03. 12. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1: Playlist und Literaturliste zum Podcast
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"Kelmti Horra" - Emel Mathlouthi (Tunesien, 2012)
03.12.2025
18 Minuten
Am 14. Jänner 2011 stand Emel Mathlouthi auf der Avenue Habib Bourguiba in Tunis und fing an zu singen. "Mein Wort ist frei", lautet eine Textzeile auf Arabisch, "Wir haben keine Angst" eine anderem oder "Für die, die aufbegehren, sind wir die Stimme". Die Sängerin war vor wenigen Jahren nach Frankreich gezogen, aber wegen einer seit Wochen anhaltenden Proteste gegen die Staatsführung war sie in ihr Heimatland gekommen. 2015 sang Emel Mathlouthi ihren Song dann bei der Zeremonie zur Verleihung des Friedensnobelpreises. Vier Personen aus Tunesien wurden dabei für ihren Einsatz für Dialog und Demokratie geehrt. Diese Folge wurde in Ö1 am 04. 12. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1: Playlist und Literaturliste zum Podcast
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"Mona Ki Ngi Xica" - Bonga (Angola, 1972)
12.11.2025
20 Minuten
Zu Beginn der 1970er Jahre war Afrika weitgehend entkolonisiert. Nur Portugal hielt noch an den sogenannten Übersee-Provinzen fest. Dazu zählte Angola in Südwestafrika. Der Leichtathlet José Adelino Barceló de Carvalho - der wegen seiner sportlichen Leistungen ungewöhnlich viel Reisefreiheit genoss - half in dieser Zeit dabei mit, die Unabhängigkeitsbewegungen im Ausland miteinander zu vernetzen. Er musste ins europäische Exil gehen und nahm dort sein erstes Album "Angola 72/74" in seiner Muttersprache Kimbundu auf - darunter auch den Song "Mona Ki Ngi Xica" über emotionale Entwurzelung. 1975 wurde Angola als Folge der portugiesischen Nelkenrevolution unabhängig, versank aber für mehrere Jahrzehnte im Bürgerkrieg. Diese Folge wurde in Ö1 am 10. 11. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1: Playlist und Literaturliste zum Podcast
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"London Calling" - The Clash (UK, 1979)
12.11.2025
20 Minuten
1978 erlebte Großbritannien einen ungewöhnlich kalten "Winter des Missvergnügens", dazu monatelange Streiks, eine Kernschmelze in einem US-amerikanischen Nuklearkraftwerk und die zweite Ölpreiskrise. Die britische Post-Punk-Band The Clash sah sich gezwungen, mit dem Song "London Calling" einen lauten, verzweifelten Notruf aus dem Herzen eines untergehenden Imperiums abzusetzen. Sänger Joe Strummer griff zu Galgenhumor, um sich und die Welt auf die konservative Gegenrevolution der 1980er Jahre einzustimmen. Denn mit der Wahl von Margaret Thatcher zur britischen Premierministerin waren Nachkriegskonsens und sozialer Ausgleich in sich zusammengebrochen. "London Calling" gilt heute trotz seines düsteren Inhalts als essentieller Protestsong. Diese Folge wurde in Ö1 am 11. 11. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1: Playlist und Literaturliste zum Podcast
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Über diesen Podcast

Stefan Niederwieser und Co-Host Robert Stadlober beleuchten hundert ikonische Songs und ihr Eigenleben: ein Abschiedslied aus Chile wird zur Hymne von Protestbewegungen rund um den Globus; ein Protestlied wird zur Hymne von Sportfans; oder ein Lied übers Tanzen wird zu einer feministischen Hymne, selbst über den eigenen Körper zu bestimmen. Expertinnen und Experten erzählen die Geschichte von Revolutionen, Riots und Reformen, von Unruhen und Umbrüchen, von Kämpfen, Krisen und Konflikten, vom Wandel, Wenden und Zeitenwenden. Weitere Infos: https://oe1.orf.at/100songs

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