Hannah Arendt – endlich verstehen
"Ich will verstehen". So einfach beschreibt Hannah Arendt ihr Schaffen. Aber ihr eigenes "Denken ohne Geländer" nachzuvollziehen, ist nicht so leicht – aphoristisch, widersprüchlich, streitlustig, wie sie nun mal war. Tina Heidborn und...
Podcaster
Episoden
13.09.2020
17 Minuten
"Und? Was haste jetzt gelernt?" Neun Monate der Annäherung an
Hannah Arendt - unter Pandemiebedingungen. Das war manchmal zum
Aufgeben anstrengend - aber auch die Chance, viel tiefer
einzusteigen in die Welt der Hannah A., als wir es je vor hatten.
Im Nachgespräch fragten wir, Tina Heidborn und Heide Oestreich,
uns, was nun wohl hängebleibt, in unseren Hirnen. Da kam eine Menge
zusammen. Denn ein Gefühl hat uns nicht verlassen in dieser ganzen
Zeit: Arendts offenes Denken, das ist nicht zu Ende. Mit der kommen
wir noch ein ganzes Stück weiter.
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13.09.2020
2 Minuten
"Ich will verstehen". So einfach beschreibt Hannah Arendt ihr
Schaffen. Aber ihr eigenes "Denken ohne Geländer" nachzuvollziehen,
ist nicht so leicht - aphoristisch, widersprüchlich, streitlustig,
wie sie nun mal war. Tina Heidborn und Heide Oestreich machen in
diesem Podcast sechs Tiefenbohrungen - mit Menschen, die Arendt bis
heute nicht losgelassen hat.
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13.09.2020
38 Minuten
Hannah Arendt sei ihre "Hausphilosophin", sagt die feministische
Soziologie-Professorin Sabine Hark, Leiterin des Zentrums für
Frauen- und Geschlechterforschung an der TU Berlin. Aber warum?
Klar, Hannah Arendt pflegte hingebungsvoll ihre Freundschaften mit
Frauen. Aber mit Feminismus hatte sie nichts am Hut. Aber ihre
politiktheoretischen Schriften sind eine fundamentale Kritik der
Männlichkeit, sagt Sabine Hark. Wie passt das zusammen? will Heide
Oestreich wissen. Literatur Hannah Arendt: Vita Activa || Sabine
Hark/Paula Irene Villa: Unterscheiden und Herrschen. Ein Essay zu
den ambivalenten Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und
Feminismus in der Gegenwart (2017) || Sabine Hark: Dissidente
Partizipation. Eine Diskursgeschichte des Feminismus (2005) ||
Sabine Hark: Deviante Subjekte. Die paradoxe Politik der Identität
(1999)
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13.09.2020
35 Minuten
Die NS-Zeit war auch ein gigantischer Raubzug: Die Nazis rafften
alles zusammen, was jüdische Bürger nicht rechtzeitig in Sicherheit
bringen konnten, darunter zahllose Kunstwerke und Kulturgüter.
Hannah Arendt kam vier Jahre nach Kriegsende zum ersten Mal wieder
nach Deutschland, und zwar als Geschäftsführerin der "Jewish
Cultural Reconstruction" - und wäre man ihren Plänen zur
Restitution gefolgt, dann wären die deutschen Museen heute nicht
mehr voll mit Raubkunst, meint Chana Schütz im Gespräch mit Tina
Heidborn. Die Kunsthistorikerin ist stellvertretende Leiterin der
Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum. Literatur Der
Briefwechsel Hannah Arendt - Gershom Scholem. Herausgegeben von
Marie Luise Knott. 2010. || Chana Schütz und Hermann Simon (Hrsg.):
Auf der Suche nach einer verlorenen Sammlung. Das Berliner Jüdische
Museum 1933-1938. 2011. || Chana Schütz: Max Liebermann.
Impressionistischer Maler, Gründer der Berliner Secession. 2004.
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13.09.2020
37 Minuten
Je abstrakter das Recht, desto weniger kümmert uns die Einhaltung.
Hannah Arendts Polemiken gegen die Menschenrechte wirken vor dem
Hintergrund der NS-Zeit verständlich – aber auch extrem. Doch sie
hat auch präzise die "Lebenslüge" der "Declaration of human rights"
benannt, sagt der Philosoph Heiner Bielefeldt, langjähriger Leiter
des Deutschen Instituts für Menschenrechte, im Gespräch mit Heide
Oestreich. Und diese Lüge beschäftigt die Asylpolitik bis heute.
Aber Arendt hat auch ein Menschenrecht neu erfunden, das heute – in
einer Zeit der "fake news" und "alternative facts" - von immenser
Bedeutung ist: Das Recht auf Wahrheit. Literatur Hannah Arendt:
Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft || Hannah Arendt:
Wahrheit und Lüge in der Politik || Heiner Bielefeldt:
Wiedergewinnung des Politischen. Eine Einführung in Hannah Arendts
politisches Denken (1993) || Heiner Bielefeldt: Philosophie der
Menschenrechte. Grundlage eines weltweiten Freiheitsethos (1998)
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Über diesen Podcast
"Ich will verstehen". So einfach beschreibt Hannah Arendt ihr
Schaffen. Aber ihr eigenes "Denken ohne Geländer" nachzuvollziehen,
ist nicht so leicht – aphoristisch, widersprüchlich, streitlustig,
wie sie nun mal war. Tina Heidborn und Heide Oestreich machen in
diesem Podcast sechs Tiefenbohrungen – mit Menschen, die Arendt bis
heute nicht losgelassen hat. Wie banal ist das Böse heute? Wie hat
Hannah Arendt den Feminismus beeinflusst? Wie die Debatte um Asyl
und Menschenrechte? Und was kann die Demokratie der Zukunft von
Hannah Arendt lernen? Sechs Folgen: mit der
Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan, der Philosophin Monika
Boll, dem Historiker Werner Renz, der Soziologin Sabine Hark, dem
Philosophen Heiner Bielefeldt, der Kunsthistorikerin Chana Schütz.
"Hannah Arendt – endlich verstehen."
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