Podcaster
Episoden
02.11.2025
1 Stunde 1 Minute
Jetzt ist ja Herbst, und während du dir langsam eine Decke
zurechtruckelst, und dir von Marlene ein Liebesgedicht von Joe
Ringelnatz vorlesen lässt, wird dir auf einmal ganz leicht
zumute.
Alles wird vorstellbar: Eben noch ein paar Drohbriefe schreiben
und eine Wiederaufnahme erzwingen, oder mal entschlossen die
Voraussetzungen benennen, die es braucht, um Genuss zu empfinden.
Etwas nachwirken lassen, ohne dass es eine*n gleich wieder in
eine Orga versinken lässt, beginnen, auf das Kommende sich zu
freuen, und sich zu sagen: Ich bin mit Zuversicht erfüllt.
Marlene und Hannes führen ein ruhiges Gespräch und gehen langsam
an einigen Fragen entlang, jetzt nicht direkt auf der Suche nach
Antworten, die sich dann aber doch dort irgendwo herumtreiben,
auf der Probebühne, auf der Stage am Abend, am Staubsauger in der
Nacht.
Ist es jetzt etwa schon Genuss, wenn man in Ruhe isst?
Wie bitte?
Ja, doch, auch die Pause, die Mahlzeit, die nötigen, sind Genuss.
Spazieren einfach so, nicht, weil es dem Muskelaufbau dient, für
den Boxfilm, den man dreht.
Was passiert, wenn wer (im Arbeitskontext) etwas will, aber nicht
kann, aus Mangel und Not, und es trotzdem tut, aus Not und
Mangel? Wie oft kann ich meine Möglichkeiten ignorieren und vor
lauter Plänen ohne ordentliche Mittagspause mit Ratatouille und
Nudeln im Bauch verklebt losrennen?
Man gönnt sich selbst nicht, nicht im Stress zu sein, gesteht es
sich nicht zu. Gleichzeitig kann hat man Lust auf vieles.
Man steht im Leben unter der Herrschaft der heiligen Trinität von
MÖGEN, WOLLEN, KÖNNEN.
Wollen kann Können sein, wenn die Zukunft in Gegenwart verwandelt
wird durch Begeisterung.
Oder Können und Wollen werden eins im Nicht von Nicht-mehr-Können
und Nichts-mehr-Wollen.
Will ich jetzt hier sitzen hmmm
Nein
Will ich nach Hause gehen hmmm
Nein
Und dann?
Wie machen es denn jetzt die anderen Leute?
Ah, ok, dann geht der jetzt spazieren, aha, da geht der spazieren
Wäre das was für mich?
Nach der Show, um runterzukommen, eskalieren (H. P. Baxxter)
Ich aber komme nicht in die Ruhe
Erstmal für sich abchecken
Was hat heute gut getan, vielleicht mache ich das mal morgen
wieder so
ENTLASTUNG UND BELASTUNG
Marlene probt mit dem Ensemble Moderne
Was passiert, wenn ich mit dem spiele, was da ist?
Was, wenn eine Person aus dem Publikum während der Vorstellung
geht, gerade wenn ich im Begriff bin zu meinem Solo zu schreiten?
Anpampen und bloßstellen, entehren und enterben und entlassen?
Oder doch eher eine musikalische Pause setzen?
Es ist gut, wenn man jeden Tag verschiedene Genüsse hat
Wir reden über Nacktheit auf der Bühne (die eigene und die der
anderen)
Wir suchen einen Umgang mit der Macht der Blicke
Theater: Es kommt darauf an, wie wir uns im Publikum verhalten,
selbst wenn wir im Dunkeln sitzen, und vielleicht gar nichts
gesagt haben
Und dann?
Dann gehe ich mit den Kolleg*innen eine Runde, lege einen
Ortswechsel hin und gehe ins Kino, zusammen oder allein
Und dann?
„Dann hatte ich eine Idee, und die hat nicht gestimmt, aber jetzt
habe ich etwas anderes erfahren“ (MSH)
Und da
Da wär’s gewesen
Genuss on a daily Basis
Genuss normalisiert
„Ich habe dich so lieb“ (Joachim Ringelnatz)
--
Jeden Monat eine neue Folge ZEMENT GIESSEN zu machen, ist uns ein
Genuss und eine Freude!
Du kannst uns sehr gerne mit einem kleinen monatlichen Betrag auf
STEADY unterstützen:
https://steady.page/en/zement-giessen-podcast/about
oder uns was über Paypal SPENDEN
oder uns eine E-MAIL schreiben
und für beides ist diese ADRESSE da:
zementgiessen_loves_you@freenet.de
xx
Mehr
18.09.2025
1 Stunde 8 Minuten
Es gibt auch Emotionen, die man nicht mit einem tö
öh
tötitör
tö
Es gibt auch Emotionen, die man nicht
törö
mit einem Tötchen
Es gibt auch Emotionen, die man nicht mit einem
TÖRTCHEN
weg
vergenusszwergeln kann
Und über diese Emotionen sprechen wir, obwohl es nicht leicht
ist.
Was folgt
ist Trost
und ABLENKUNG
Für alle
Und?
Lena Hilsdorf widerlegt die Spontanerzeugung und beantwortet die
Frage: Wie wird Milch haltbar gemacht? (ab 42:24)
Und!
Danke an den phänomenalen Andi für das leckere Jingle für Lena
& The Phenomenons!
Und Dank, Dank, Dank an Louisa Beck seit 30 Folgen für Sound,
Musik, Intro, Outro, Geduld und genaue Ohren!
--
Alice Schwarzer bei Alfredissimo (1995)
https://youtu.be/N06ZLdjVddw?feature=shared
--
ZEMENT GIESSEN – „das schmeckt uns“
Du kannst uns sehr gerne mit einem kleinen monatlichen Betrag auf
STEADY unterstützen:
https://steady.page/en/zement-giessen-podcast/about
oder uns was über Paypal SPENDEN
oder uns eine E-MAIL schreiben
und für beides ist diese ADRESSE da:
zementgiessen_loves_you@freenet.de
xxx
Mehr
07.08.2025
51 Minuten
Endlich reden wir über ELFRIEDE JELINEK. Dafür ist diese Folge
da. Und was folgt daraus? Wo kommen wir denn da hin? Und wie
kommen wir da wieder raus?
Wir fahren sofort los mit dem Deutschlandticket. Das dauert
tagelang. Wir warten schon so lange. Ich war vor dieser Dame da
„Ich schüchtern Reh, das jahrelang die Kugel sucht, und dann bloß
an jemand andern weiterschickt“
Assoziationen, Wortspiele, Querbezüge bestimmen die Form der
Texte von Elfriede Jelinek
Brüche werden bewirkt, Richtungswechsel erfolgen, und eine große
Sensibilität erfüllt die Texte Elfriede Jelineks, dass sie
erfüllen und trösten unser Herz
Es wird total toll und lecker und süß und witzig. Dann folgt ein
Bruch. Veuve Clicquot fliegt in den Grill, oder auch in den Grill
von jemanden. Dann folgt ein Bruch. Gebackene Emotionanen mit
Patille-Eis werden gereicht.
Reicht uns das?
Nein!
Wir sind nicht reich. Uns reichts!
„Ich bin keine SAU, sondern sauer“
sagt die Sau
„Ich bin kein SCHWEIN, ich wein“
sagt das Schwein
„Aber auch das REH fand ich jetzt für unsere Zeit passend“
Heftige Themen und gewaltvolle Sprache werden in den Texten
Elfriede Jelineks
zu Befreiung und Veränderung genutzt
Es gibt keine FIGUREN, darum kommt es auf die Schauspielerin
selber an
Was sollen wir machen? Wir stehen weinend vor dem Kreis der
Lebenden. Oder wir drängen uns frech in ihn ein
Die Toten kehren zurück
Wir hassen die Stadt
Finde ich das auch? Vielleicht, ja, nein, mal sehen, muss ich
erstmal noch mit wem anderes drüber reden, und was findest du?
„Ich gehör nur mir selbst allein“
sagt der kleine Rudolf
„Ich bin so allein“
sagen Terry Better, Robert und Julien
In Stücken, in denen es Figuren gibt
sagt die Figur
sie ist allein
dabei
sind wir zusammen da
Wir fahren los und schauen nach
Danke Melina, Andi, Linda, Lara, Rahel für Stimmen und Gedanken
und Herzen und Gehirn!
Mehr
27.06.2025
55 Minuten
Mina Hagen und Henrik Boll vertreten uns in dieser sommerlichen
Themenfolge und diskutieren über die Schönheit von Gerechtigkeit
und Recht.
Allerdings können sie der Versuchung nicht widerstehen, zuerst
über ihre Weltkarrieren zu reden. Die beiden Stars sprechen über
die deutschsprachigen Hits, mit denen sie bis heute assoziiert
werden, ihre zahlreichen Versuche, sich neu zu erfinden
(erfolgreiche, aber auch erfolglose), und tun dann das, was
Marlene und Hannes immer versuchen zu vermeiden: Namedropping und
Zitate bringen, ohne zu sagen, woher sie kommen.
Auf dem Weg ins Prinzenbad kommt ihnen MSH entgegen, die soeben
von der Veranstaltung „Streitraum“ mit Carolin Emcke unter dem
Titel Quo vadis, Amerika? zurückkommt. Beflügelt von der klugen
und beeindruckenden Gesprächsführung Emckes, bringt MSH Klarheit
und Perspektive in das Gespräch von Mina und Henrik. Während die
beiden an der Pommesbude vor dem Schwimmbad zwei Green Matcha
Latte bestellen, diskutieren sie nun auf Anregung von MSH über
dieses Zitat von Heinrich Böll:
„Ein Bereich der Ästhetik, den wir noch nicht entdeckt haben, ist
die Schönheit des Rechts; über die Schönheit der Künste, eines
Menschen, der Natur können wir uns halbwegs einigen. Aber – Recht
und Gerechtigkeit sind auch schön, und sie haben ihre Poesie,
wenn sie vollzogen werden.“
Die Menge der Wartenden teilt sich. Die Autorin, Publizistin,
Moderatorin und Trägerin des Friedenspreises des deutschen
Buchhandels Carolin Emcke überwindet das Drehkreuz des
Schwimmbads, indem sie auf einem Skateboard einen zwei Meter
hohen Ollie ausführt. Hier wird erklärt wie.
Am Ende gibt es noch eine neue Folge von „Lena and the
Phenomenons“. Lena Hilsdorf beantwortet diesmal die Frage: WARUM
GÄHNEN WIR?
Während Mina Hagen und Henrik Boll Lena zuhören, trinken die
beiden Weltstars ihr leckeres Getränk, die Sonne durchbricht die
Wolken, ein einzelner Socken treibt im glitzernden Wasser des
Beckens, Becker und Haagen sind zurück, völlig von der Rolle, und
merken: Sie haben den Sunscreen gegessen.
Wir fordern eine Rücknahme der Kürzungen im Kulturbereich.
--
Wir brauchen mehr Geld.
Du kannst uns sehr gerne mit einem kleinen monatlichen Betrag auf
STEADY unterstützen:
https://steady.page/en/zement-giessen-podcast/about
oder uns was über Paypal SPENDEN
oder uns eine E-MAIL schreiben
und für beides ist diese ADRESSE da:
zementgiessen_loves_you@freenet.de
xxx
Mehr
30.05.2025
39 Minuten
Hannes Becker, das bin ich, und Marlene Haagen, das bin ich, sind
ein bisschen aus der Übung, nicht ganz in der Spur, der Druck der
Situation erzeugt Stress beim Sprechen. Über die erste
Verlegenheit hinweg hilft ein neues Musikinstrument, das Marlene
mitgebracht hat und das gleich zu Beginn zu hören ist.
Und dann reden sie wieder, als wäre nichts gewesen, über
Schenkelsüppchen, Mainz ist besser als Wiesbaden, und dann ist da
auf einmal, als käme sie aus dem Nichts, die Frage:
Ist der Podcast das „Rohr der Übertragung“?
Na?
Nein.
Marlene hat einen Workshop zum öffentlichen Sprechen gegeben und
hat Tipps verraten, was beim öffentlichen Reden hilft:
Bellen, Gibberisch. Ein Vortrag zum Thema BODEN, ein Vortrag zum
Thema BLAU. Schwätzen, Boxen und Kitzeln. Tanzen, Singen,
Spielen.
Marlene kennt fünf Fußballerinnen:
Michael Balack, Philipp Lahm, Toni Kroos, Lukas Podolski, Bastian
Schweinsteiger. Außerdem gibt es noch Robin Gosens, weil Hannes
ihn im Gespräch mit Paula Hartmann gehört hat.
Auffällig war dabei, dass die Sängerin und der Fußballer nach
Gemeinsamkeiten gesucht haben, dabei vor allem aber Unterschiede
in den Anforderungen festgestellt haben, die ihre Berufe an sie
stellen.
Die Unterschiede festzustellen, hat sie verbunden.
Und alle finden etwas anderes normal, je nachdem, was sie für
einen Beruf haben.
In Schauspielkreisen ist es peinlicher, wenn die anderen merken,
dass man vor einem Auftritt die Stimme aufwärmt, als wenn sie nur
glauben, dass man halt bellt wie ein Hund.
Das ist sehr langweilig, interessiert uns aber sehr, unerträglich
wie es ist, erzählen wir uns alles davon. Das ist nicht viel, so
dass wir gleich weiterkönnen zum Thema:
Was bedeutet es wenn Menschen außerhalb ihres beruflichen Umfelds
wie Tiere sprechen?
Wir reden drüber, was man im Frühling machen kann. Einfach so,
weil wir es können. Und dann gehen wir rüber zu den
Filmfestspielen nach CANNES
Bericht
vom Roten Rettich
Premiere DIE SCHLAUE MAUS
Laura Tonke
Mascha Schilinski
Lisa Hagmeister
Fatih Akın
Es sei schwer, sagt irgendwer
auf der Croisette
das ist der
große Boulevard in Cannes, eine Person zu finden, mit der man
„seine Auster teilen“ kann...
Jetzt mal piano
Hannes erzählt von einem Traum von einem Wiedersehen mit einer
Person, in die er früher verliebt war, in Boston, Massachusetts,
zu dem es nicht kam
Dafür waren Snacks da, Teeküchen, und nice alte Leute , die zu
Hannes sagten:
Hey, junger Mann, Sie sind voll im Stress
Jetzt mal piano
Da muss ich ja niemanden von überzeugen, weil ich selbst davon
eigentlich so überzeugt bin
Deswegen fordern wir eine Rücknahme der Kürzungen im
Kulturbereich
Wir reden über Petitionen, und was sie bewirken
Wir haben einen neuen Bundeskanzler
Über eine seiner schlechten Entscheidungen reden wir
Ich liebe ja Volkshochschulen, richtig geile Institutionen
Deswegen fordern wir eine Rücknahme der Kürzungen im
Kulturbereich
Wie soll man sich hier eine Auster leisten?
Sich die Welt erschließen, was über sich selbst erfahren und dann
macht es auch noch Spaß anscheinend
Mich hast du überzeugt
Das genieße ich jetzt mal kurz für einen Moment
--
Du kannst uns sehr gerne mit einem kleinen monatlichen Betrag auf
STEADY unterstützen:
https://steadyhq.com/en/zement-giessen-podcast/about
oder uns was über Paypal SPENDEN
oder uns eine E-MAIL schreiben
und für beides ist diese ADRESSE da:
zementgiessen_loves_you@freenet.de
xxx
Mehr
Über diesen Podcast
Marlene Haagen und Hannes Becker hören einander zu, während sie
selber reden. Im ZEMENT GIESSEN PODCAST sprechen die beiden
Freundis über die Arbeit am Theater, das Schreiben von Texten, und
das Leben in der Gegenwart. Und dabei – typisch gegenwärtiges Leben
- platzt immer wieder die Frage „Und was macht man dann?“ in die
schönste plüschige Unterhaltung hinein. Ja, was macht man dann? -
Wenn aus Versehen Kaffeebohnen statt Kaffeepulver gekauft wurden,
man das Theaterstück nicht verstanden hat und/oder das
ok-cupid-Date nicht gehen will? Aber nur keine Sorge! Sie haben
nützliche Tipps mitgebracht, und immer wenn eine*r nicht mehr
weiter weiß, weist die andere den Weg. Niemand im Theater ist faul.
Wie kommt das Tier in den Text? Im Alltag gibt es kein Zurück.
Jeden Monat schöner Ohrentalk und befreundetes Gespräch! #Faultier
#Zement Sound und Musik: Louisa Beck
Kommentare (0)