Episoden

Natalie Brunner über "Memoiren eines Riesen" von Skero (Tontraeger Recods, 2009)
30.11.2025
1 Stunde 12 Minuten
Endlich wieder eine Rap-Platte! Natalie Brunner, Moderatorin und Redakteurin bei FM4 (u.a. „HipHop Lesekreis“), spricht mit uns über „Memoiren eines Riesen“ von Skero. Für den Wiener Rapper war das Solo-Debüt nach sechs Studioalben als Mitglied der Linzer Crew Texta ein Ausbruch aus gewohnten Bahnen. Das Album ist 2009 erschienen – nach einer längeren Phase des Experimentierens mit diversen Produzenten und Sounds. So ergibt sich eine bunte Mischung aus Styles. Diese geht weit über den aus Brasilien stammende Hit „Kabinenparty“ und die Wienerlied- und Reggae-Einflüsse bei „Künstler“ hinaus. Die 17 Tracks sind eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Skero befasst sich mit vielen Themen, die einen Bezug zu seiner Heimatstadt Wien haben. Inklusive einigen persönlichen Bezugspunkten für Natalie Brunner. Das Album weckt Nostalgie in ihr und versetzt sie in eine Zeit, in der sich vieles in dieser Stadt noch anders angefühlt hat, der Vibe ein anderer war. Zumindest aus ihrer Perspektive.
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Herbie Molin über "Astaron" von Astaron (Ton um Ton, 1987)
12.10.2025
1 Stunde 5 Minuten
Die Geschichte dieses Albums ist untrennbar mit einem Lokal im 7. Wiener Gemeindebezirk verbunden: Der legendären Blue Box in der Richtergasse. Das Musiklokal war insbesondere in den 1980ern ein Ausgeh- und Szenetreffpunkt. Während Falco hin und wieder auf einen Frascati Spumante einkehrte, formte sich ein kreativer Pool, ein künstlerisches Sammelbecken von Punk, New Wave und Gothic. Heute kann der Mitbegründer und langjährige Betreiber Herbert „Herbie“ Molin auf eine bewegte Zeit zurückblicken. Zentral daran beteiligt waren zwei schwarz gekleidete Kellnerinnen. 1984 haben Angie A.L. Mörth und Martina Aichhorn in der Blue Box das Duo Astaron gegründet, ein paar Jahre später ist ihr selbstbetiteltes Debütalbum erschienen. Die beiden beherrschten keine Instrumente – das brauchten sie auch nicht. Eines spielen zu lernen wäre mit ihrer Antihaltung wohl weniger vereinbar gewesen als sich an Vierspur-Sequencern zu probieren. Ihre Liveshows waren eher aktionistisch, mehr Theater als Konzert und mit Fokus auf Stimmungen statt auf perfekten Gesang. In ihrem Selbstverständnis waren Astaron mehr Kunst- als Bandprojekt. Doch es wäre ein Fehler, die Strahlkraft des Albums zu unterschätzen. „Astaron“ wird bis heute international als Darkwave-Geheimtipp gehandelt – 2020 ist das Album erstmals auf Vinyl erschienen. Mit Herbie Molin besprechen wir die Platte und die prägende Zeit in der Blue Box.
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Stefan Redelsteiner über "Down in Albern" von Der Nino aus Wien (Problembär Records, 2009)
13.09.2025
1 Stunde 12 Minuten
Am Rande von Wien setzt sich ab den späten 00er-Jahren langsam eine neue österreichische Popwelle in Bewegung. Ein Vorbote entsteht am Alberner Hafen. Dort nimmt Der Nino aus Wien sein zweites Album „Down in Albern“ auf, das HipHop-Heads vor allem dank des Urbs-Adoptivmixes "Immer no Oasch" ein Begriff sein dürfte. Mittendrin: Stefan Redelsteiner, kurz nach der Gründung seines Labels Problembär Records. Kurz davor haben sich die Wege auf Myspace gekreuzt. In weiterer Folge begleitet Redelsteiner jahrelang Nino als Labelbetreiber und Manager. Etwas später folgen Wanda und Voodoo Jürgens auf Nino, der Wahnsinn nimmt seinen Lauf. Ganz unbeteiligt war Stefan Redelsteiner also nicht an seiner persönlichen Wödscheim. Wir lassen ihm die Wahl durchgehen und werden in dieser Episode mit interessanten Einblicken aus der Anfangszeit von Nino als Künstler und Redelsteiner als Musikmanager belohnt. Der Schritt in diese Welt war definitiv keine Fehlentscheidung – positiver Nebeneffekt: Er murkst seither nicht mehr an Instrumenten herum.
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Albi Dornauer über die "Arbeitsplatte 72/9" von der ORF-Big Band (1972)
28.06.2025
1 Stunde 15 Minuten
Rar und offiziell unverkäuflich sind die Arbeitsplatten der ORF-Big Band. Über 60 davon hat die Rundfunkband in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren mit kleinen Vinyl-Auflagen produziert. Das Interesse hat sich über ORF-Sphären hinaus ausgebreitet. So finden sich über den Globus verteilt Exemplare. Für Sammler wie Albi Dornauer ein Auftrag. Der Betreiber des derzeit nomadischen Wiener Plattenladens Boom Boom Records ist schon weit gekommen. Hier drei Platten aus Japan, dort eine aus Italien – und die Sammlung wird langsam komplettiert. Ein Highlights der Reihe ist die als Hintergrundmusik für Sendungen produzierte „Arbeitsplatte 72/9“. Unter der Leitung von Johannes Fehring sind die Tracks mit österreichischen und US-amerikanischen Musikgrößenwie Hans Salomon, Jimmy Woode, Burt Bacherach oder Art Farmer besetzt. Unbestrittenes Herzstück ist die von Salomon geschriebene Nummer „Rock ‚A Motion“ – inklusive sehenswertem Video. Eine Wödscheim, nicht nur für Albi.
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Hinterkopf über "Grenzenlos" von STS (Amadeo, 1985)
14.06.2025
1 Stunde 20 Minuten
Der Zufall bringt Hinterkopf Ende der 1990er-Jahre erstmalsmit österreichischer Popmusik in Berührung. Als Flüchtlingskind landet er in Traiskirchen, wo es neben Ballspielen wenig Ablenkung gibt – außer einer Austropop-Compilation-CD mit Klassikern von Wolfgang Ambros, Georg Danzer, Rainhard Fendrich, Maria Bill und Co. Als Hinterkopf nach Wien übersiedelt, bleibt die CD im Asylzentrum. Trotz anfänglicher Sprachbarriere hinterlässt die Musik bleibenden Eindruck bei ihm. Besonders beeindruckt haben Hinterkopf die energiegeladenen und emotionalen Tracks von STS. Vor 40 Jahren ist „Grenzenlos“, das erfolgreichste Album des steirischen Trios erschienen. Der Wiener spricht mit uns ausführlich über seine Wödscheim und ihren Einfluss auf seine Entwicklung als Musiker. Früher primär als Pianist und Rapper in Erscheinung getreten, singt Hinterkopf derzeit vermehrt auf Popliedern – teils im Dialekt.
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Über diesen Podcast

Mal ist es der Soundtrack der Kindheit, ein musikalischer Aha-Moment oder einfach die Einzigartigkeit eines Albums. In „Wödscheim“ bitten die Hosts Daniel Shaked, Geri Hollerer und Simon Nowak ihre Gäste ein Album mitzubringen, das ihnen besonders am Herzen liegt. Einzige Vorgaben: es muss eine österreichische Platte und man selber nicht darauf vertreten sein. Gemeinsam besprechen sie dann die verschiedene Facetten. So entstehen biografische, akustische Plattenbesprechungen heimischer Releases, die so nie stattgefunden haben. Produziert von The Message, Österreichs HipHop Magazin.

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