Podcaster
Episoden
25.09.2024
24 Minuten
Sie war religiös und glaubte an geschlechterspezifische
Charakterzüge von Männern und Frauen – dennoch wurde Clara Ragaz
zu einer wichtigen Feministin der Schweizer Geschichte. Sie
organisierte die Frauen-Friedenskonferenz 1919 in Zürich, nahm an
verschiedenen internationalen Treffen der Internationalen
Frauenliga für Frieden und Freiheit (WILPF) teil und schrieb
Forderungen an den damaligen US-Präsidenten Woodrow Wilson.
Gleichzeitig verband sie diesen Kampf gegen den Krieg mit jenem
für die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Frau
und Mann.
Dieses Jahr wäre Clara Ragaz’ 150. Geburtstag. Dass wir in dieser
Folge über gesicherte Informationen zu ihrem Leben verfügen, ist
nicht selbstverständlich. Denn Quellen zu Frauen sind in den
Archiven oft kaum zu finden. Nathalie Grunder verfasst an der
Universität Bern eine Dissertation zur schweizerischen
Frauenfriedensbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Sie hat die Quellen zu Clara Ragaz im Staatsarchiv untersucht und
weiss, mit welchen Tricks sich die Geschichte von Frauen trotz
der schwierigen Quellensuche erforschen lässt.
Redaktion: Nathalie Grunder, Florian Niedermann
Host: Florian Niedermann
Produzent: Michael Plisch
Links:
Boesch, Ina; Brassel, Ruedi; Epple, Ruedi; Weishaupt, Peter
(Hg.): Haus Gartenhof in Zürich : Raum für vernetzte
Friedensarbeit. Zürich 2019.
Spieler, Willy: Für die Freiheit des Wortes : neue Wege
durch ein Jahrhundert im Spiegel der Zeitschrift des religiösen
Sozialismus. Zürich 2009.
Benz, Sibylle: Frauenfriedensarbeit in der Schweiz zur Zeit
des Ersten Weltkrieges. Basel 1988.
Grunder, Nathalie: «Die Frau ist mir eine grosse Enttäuschung
gewesen». In: Neue Wege 1.24. hoffen.kämpfen.lieben. 150 Jahre
Clara Ragaz (2024).
Fragen und Anregungen gerne an: staatsarchivzh@ji.zh.ch
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28.08.2024
28 Minuten
Wenn Daten aus historischen Quellen zu Wissensnetzen verbunden
werden, ergeben sich spannende neue Möglichkeiten, um sie
auszuwerten. Rebekka Plüss vom Staatsarchiv Zürich hat die
Eheregister des 16. - 18. Jahrhunderts als sogenannte «Linked
Open Data» aufbereitet und online zur Verfügung gestellt. Bei
ihren Auswertungen stiess sie auf interessante Muster bei den
Eheschliessungen und auf die Frage, warum in den beiden Städten
Winterthur und Zürich hauptsächlich am Montag und auf dem Land
hauptsächlich am Dienstag geheiratet wurde.
Unterstützt hat sie bei der Erstellung des Wissensnetzes Laure
Stadler, Leitung «Open Government Data» und Host des Podcasts
«Statistisch gesehen» beim Statistischen Amt. In dieser Folge
zeigen die beiden Fachpersonen auf, welche Chancen verlinkte
Daten für die Nutzung von offenen Behördendaten bieten und warum
derzeit dennoch längst nicht alle Datensätze des Kantons verlinkt
werden.
Redaktion: Rebekka Plüss, Laure Stadler, Florian Niedermann
Host: Florian Niedermann
Produktion: Michael Plisch
Links:
Artikel zum Projekt: Wissensnetz der Zürcher Ehedaten des
16.–18. Jahrhunderts: Eine Anwendung von
Semantic-Web-Technologien im Archiv (degruyter.com)
OGD-Datensatz: Datenkatalog| Kanton Zürich (zh.ch)
Github-Repository des Projekts: stazh/sw-ehedaten(github.com)
Datenmodell und Beispielabfragen: sw-ehedaten/ontology/elodzh at
main · stazh/sw-ehedaten (github.com)
Podcast des Statistischen Amts:
https://statistisch-gesehen.captivate.fm/
Fragen und Anregungen gerne an: staatsarchivzh@ji.zh.ch
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31.07.2024
25 Minuten
Im Spätherbst 1524 übergibt Katharina von Zimmern die
Fraumünsterabtei der Stadt Zürich. Sie ist so als letzte Äbtissin
des Stiftes in die Geschichte eingegangen. Ihre Entscheidung ist
aber auch für die Geschichte des Kantons und der Hoheitsgebiete
weit darüber hinaus von Bedeutung – Katharina von Zimmern
verhindert damit nämlich einen drohenden Bürgerkrieg: Infolge der
Übergabe lief die Reformation in Zürich unter Huldrych Zwingli
nicht zuletzt dank ihrer mutigen Tat praktisch ohne
Blutvergiessen ab.
Es war aber nicht ihre politische Weitsicht allein, welche die
von Zimmern zu dieser Entscheidung brachte. Ob sie insgeheim eine
Reformationsanhängerin war, ob eventuell ein uneheliches Kind und
ihre Liebe zu einem süddeutschen Söldnerherrn eine Rolle gespielt
haben könnten, oder ob da vielleicht noch andere Motive im Raum
standen – diese Fragen wollen wir in dieser Folge von «Die
Festplatte» klären.
Antworten darauf weiss die Historikerin Christine Christ-von
Wedel, die ein Werk zu Katharina von Zimmern geschrieben hat, das
für eine aktuelle Publikation zum 500-jährigen Jubiläum der
Übergabe der Abtei grundlegend ist.
Redaktion: Christine Christ-von Wedel, Florian Niedermann
Host: Florian Niedermann
Produktion: Michael Plisch, Florian Niedermann
Link: Katharina von Zimmern - Katharina von Zimmern
(katharina2024.ch)
Feedback zur Folge gerne an: staatsarchivzh@ji.zh.ch
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26.06.2024
28 Minuten
Die Messerattacke eines Jugendlichen auf einen orthodoxen Juden
in Zürich vom März 2024 schockierte die Öffentlichkeit. Wer sich
allerdings die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Zürich
genauer anschaut, stellt fest, dass diese immer auch von
judenfeindlichen und teils gewaltsamen Übergriffen geprägt war.
Die religiösen jüdischen Gemeinschaften waren nur so lange
geduldet, wie die Eliten auf sie angewiesen waren. Die gleichen
Rechte wie andere Bürgerinnen und Bürger blieben ihnen jedoch
jahrhundertelang verwehrt. Und dies, obwohl Zürcher Jüdinnen und
Juden viel für die Stadt und den Kanton geleistet haben und damit
teilweise auch berühmt geworden sind.
Wir werfen in dieser Folge der «Festplatte» mit Karin Huser,
Historikerin und Mitarbeiterin des Staatsarchivs, einen Blick auf
das jüdische Leben in Zürich, von der Zeit der Pest im 14.
Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Redaktion: Karin Huser, Florian Niedermann
Host: Florian Niedermann
Produzent: Michael Plisch
Links:
Museum «Schauplatz Brunngasse»
Home | SchauplatzBrunngasse (schauplatz-brunngasse.ch)
Feedback zur Folge gerne an:
staatsarchivzh@ji.zh.ch
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29.05.2024
32 Minuten
In dieser Folge wollen wir anhand von Quellen aus dem
Staatsarchiv nachvollziehen, ab wann im Kanton Zürich Sport
betrieben wurde und wie sich die Rolle des Sports oder einzelner
Sportarten im Lauf der Zeit verändert hat. Wir gehen
beispielsweise der Frage nach, warum Schwingen lange ein Sport
der urbanen Bevölkerung war, warum die Turner die aufkommenden
Fussballklubs verachteten und wie der erste Weltkrieg den Frauen
dazu verhalf, sich im Sport – zumindest vorübergehend – zu
emanzipieren.
Experten in diesem Bereich sind Michael Jucker, Sporthistoriker
an der Uni Luzern und Co-Leiter des FCZ-Museums, und Fabiano De
Pasquale, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Abteilung
Aktenerschliessung des Zürcher Staatsarchivs.
Redaktion: Florian Niedermann, Michael Jucker, Fabiano De
Pasquale
Host: Florian Niedermann
Produzent: Michael Plisch
Link:
Portal Schweizer Sportgeschichte www.sportshistory.ch
Fragen und Anregungen: staatsarchivzh@ji.zh.ch
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Über diesen Podcast
Das Staatsarchiv ist wie eine riesige «Festplatte» des Kantons
Zürich. In diesem Podcast schauen wir Mitarbeitenden des Archivs
bei ihrer Arbeit über die Schulter. Zudem nehmen uns Forscherinnen
und Forscher mit auf Zeitreisen in Zürichs spannende Vergangenheit.
Ihr, liebe Hörer:innen, erhaltet so Einblicke in eine Welt, die nur
wenige kennen. Denn das Staatsarchiv hütet die Datenbestände von
Behörden, Verwaltung und Anstalten des Kantons Zürich sowie die
Akten des Alten Stadtstaats Zürich, die zurückgehen bis ins
Frühmittelalter. Die Speicherung all dieser Daten hat einen
Hauptzweck: Sie sollen so rasch wie möglich öffentlich zugänglich
werden. Host des Formats ist Florian Niedermann.
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