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13.12.2025
1 Minute
"Der Bau der Dreieinigkeitskirche in der Altstadt von Regensburg
wurde 1627 mitten während des Drei�?igjährigen Krieges als einer
der ersten evangelisch-lutherischen Kirchenneubauten in Bayern
begonnen. Unter dem damaligen Namen Kirche zur Heiligen
Dreifaltigkeit konnte sie bereits 1631 kurz vor der Einnahme
Regensburgs durch die Schweden abgeschlossen werden. Der Bau war
finanziell möglich geworden, nachdem die Evangelische Kirche die
vom Rat der Stadt beschlossene, gemeinsame Nutzung der
Dominikanerkirche St. Blasius mit den Dominikanern beenden
konnte. Au�?erdem hatte sich die evangelische Gemeinde sehr stark
vergrö�?ert, weil viele aus Böhmen und �?sterreich vertriebene
Protestanten in Regensburg Zuflucht gefunden hatten. Auch diese
Exulanten unterstützten den Bau der Kirche mit erheblichen
Mitteln.
Der Nürnberger Architekt Hanns Carl errichtete die Kirche als
säulenlosen Saalbau mit umlaufenden Holzemporen, deren Dachstuhl,
Gestühl und Inneneinrichtung noch heute im Originalzustand
erhalten ist. Die Sakristei stammt aus dem Jahr 1755. Die Orgel
wurde 1758 vom Regensburger Orgelbauer Franz Jakob Späth
eingebaut. Ende des 17. Jahrhunderts entstand noch ein
abgeschlossenes Oratorium, von dem aus die Fürstin Therese von
Thurn und Taxis dem Gottesdienst folgen konnte. Sie stammte aus
dem Fürstenhaus Mecklenburg-Strelitz und war nach ihrer Heirat
protestantisch geblieben.
�?stlich und südlich der Kirche befindet sich der kleine,
idyllische sogenannte Gesandtenfriedhof, auf dem ausschlie�?lich
adelige, protestantische Gesandte zum Immerwährenden Reichstag zu
Regensburg und ihre Familienangehörigen begraben wurden, die
während ihres Aufenthaltes in Regensburg gestorben sind. Für den
Zeitraum 1640 bis 1790 sind fast hundert Begräbnisse namentlich
nachweisbar. Die barocken Grabmäler und Inschriften einiger
besonders berühmter und reicher Gesandter sind erhalten bzw.
dokumentiert.
Der Turm der Kirche ist im Sommer als einziger Kirchturm im
Stadtgebiet von Regensburg begehbar. Von ihm aus hat man einen
prächtigen Rundblick über die Dachlandschaft von Regensburg und
zu den Donauhängen bis hin zur Walhalla.
Gottesdienste werden Sonntags um 10 Uhr gefeiert, mit Ausnahmen
an besonderen kirchlichen Feiertagen. Kindergottesdienste finden
parallel zu den Hauptgottesdiensten statt.
Die �?ffnungszeiten zur Turmbesteigung sind, von Ostern bis
Erntedank, Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt
beträgt 1,50 Euro, mit Ermä�?igungen. Ausserhalb dieser Zeiten
und während des Winterhalbjahres gibt es Zugang zum Turm nur in
Führungen, für Gruppen und nach Anmeldung."
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13.12.2025
1 Minute
"Der Goldene Turm in der Wahlenstra�?e 16 der Altstadt ist ein
sogenannter Geschlechterturm. Die reichen Patrizierfamilien
bauten im Mittelalter diese Türme als Statussymbol. Je
bedeutender die Familie war umso höher wurde der Turm erbaut. Der
neunstöckige und 50 Meter hohe Goldene Turm, der zum Haymo- oder
Wallerhaus, einer vierflügeligen Stadtburg, gehörte, ist der
höchste Wohnturm in Regensburg und nördlich der Alpen überhaupt.
Er wurde um 1260 in zwei Bauphasen errichtet. Der Turm diente
auch als Wachtturm der Stadt und wurde daher als einziger Turm
der Altstadt auch in den oberen Geschossen ausgebaut. Im 16.
Jahrhundert war der Turm mit Fresken, die Landsknechtsfiguren und
das Stadtwappen zeigten, bemalt. Der Name Goldener Turm leitet
sich von einer Gaststätte her, die dort im 17. Jahrhundert
ansässig war. Im Hof sind noch die Reste von Renaissancearkaden
zu sehen. Seit der Sanierung 1985 ist heute in dem Turm ein
Studentenwohnheim untergebracht. Tagsüber ist der Innenhof aus
der Wahlenstra�?e sowie der Oberen Bachgasse frei zugänglich.
Audioguide Regensburg, Goldener Turm, Version 1 vom 18. Juli
2008."
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13.12.2025
1 Minute
"Als Porta praetoria bezeichneten die Römer in ihren
Militärlagern das Haupttor. Es diente als Ausfalltor und befand
sich im Normalfall auf der dem Feind zugewandten Seite des
Lagers.
In Regensburg können Teile der porta praetoria heute noch
besichtigt werden. Unter Kaiser Marc Aurel wurde an der
Regenmündung als Reaktion auf die Markomannenkriege das
Legionslager Castra Regina gegründet und die 3. Italische Legion
hier stationiert. Nach vermutlich 5 Jahren Bauzeit wurde das
Lager 179 vollendet. Wie alle römischen Legionslager dieser
Grö�?e verfügte es über 4 Tore. Das Haupttor, die porta
praetoria, war gen Norden zur Donau hin ausgerichtet.
Aus dem Legionslager entstand die Stadt Regensburg. Im Jahre 932
war dieses Tor unter dem Namen Porta Aquarum bekannt. Als im
hohen Mittelalter die via praetoria überbaut wurde, verschwand
das Tor aus dem Bewusstsein. Beim Bau des bischöflichen
Brauhauses wurde das Tor einbezogen, wobei allerdings auch Teile
der Toranlage zerstört wurden.
1885 wurde die Anlage wiederentdeckt und 1887 der jetzt sichtbare
Zustand hergestellt.
Audioguide Regensburg, Porta Praetoria, Version 1 vom 31. Juli
2008."
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13.12.2025
1 Minute
"Die Neupfarrkirche ist eine evangelische Pfarrkirche und einzige
Kirche am Platz. An der Stelle des heutigen Neupfarrplatzes
befand sich bis zu seiner Zerstörung durch die Pogrome im Februar
1519 das Regensburger Judenghetto und die Synagoge. Beim Abbruch
der Synagoge verunglückte ein Steinmetz. Als dieser jedoch wider
Erwarten nicht starb, glaubte man an ein Wunder, woraufhin 1519
eine Holzkirche errichtet wurde und sich die �??Wallfahrt zur
Schönen Maria�?? innerhalb von drei Jahren mit 25.000 gelesenen
Messen zu einer der meistbesuchten Wallfahrten Europas
entwickelte, die jedoch nach wenigen Jahren wieder verebbte. 1540
wurde eine neue Wallfahrtskirche nach Plänen des Architekten Hans
Hieber geweiht, die jedoch aufgrund der zurückgehenden
Opfergelder aus Geldmangel unvollendet blieb. Türme und
westliches Schiff blieben ein Fragment. Ein Holzmodell von Hans
Hieber, wie die ursprünglich viel grö�?er geplante Kirche
aussehen sollte, befindet sich im Historischen Museum der Stadt.
Erst 1860 wurde sie vom Münchner Architekten Ludwig Foltz durch
Aufstockung des Südturms und den Bau des abschlie�?enden
Westchores endgültig fertiggestellt. 1542 trat Regensburg zur
evangelisch-lutherischen Konfession über, woraufhin die Kirche
zur ersten neuen evangelischen Pfarrkirche, kurz
�??Neupfarrkirche�?? wurde. Zahlreiche Gemeindemitglieder wirkten
auch in den evangelischen Gemeinden �?sterreichs und
Südosteuropas. Die Kirche ist auch die evangelische
Universitätskirche von Regensburg.
Der auf einem Terassensockel errichtete Kirchenbau ist ein
einschiffiger Renaissancebau mit spätgotischen Elementen mit zwei
Jochen und einer fünfseitigen Apsis und zwei Türmen. Der
ursprüngliche Altar von 1555 von Michael Ostendorfer befindet
sich heute im Historischen Museum. Der heutige Altar stammt aus
dem Jahr 1617. Im Rückteil ist eine Ausstellung zum Judenghetto
am Neupfarrplatz und zur Reformation zu sehen.
Audioguide Regensburg, Neupfarrkirche, Version 1 vom 31. Juli
2008."
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