Podcaster
Episoden
04.12.2025
1 Minute
Steht die Folge 13 für eine Unglückszahl? Muss nicht sein, meint
Chat GPT. Im Gespräch mit Professor Michael Schwertel, Experte
für digitales Marketing und KI, geht es um die ebenso spannende
wie zwiespältige Rolle von KI im Journalismus, mit besonderem
Augenmerk auf die Öffentlich-rechtlichen. Die drei wichtigsten
Faktoren, die Journalisten im Umgang mit KI beachten müssen, sind
für Michael Schwertel „Glaubwürdigkeit, Glaubwürdigkeit und
Glaubwürdigkeit“ – auch und gerade in einem sich rasant
verändernden Mediensystem, das zunehmend von KI durchdrungen
wird.
Dass KI als Werkzeug zur Informationsbeschaffung fungieren und
bei der Organisation und Klassifikation von Daten helfen kann,
ist die eine Seite. Aber die rasanten technologischen
Veränderungen brächten nicht nur moderate Effizienzgewinne mit
sich, warnt Michael Schwertel, sondern auch die reale Gefahr von
Desinformation und Manipulation. Die Fähigkeit, kritisch mit den
von unterschiedlichen KI-Modellen generierten Inhalten umzugehen,
sei deswegen essenziell. Ob Deep Seek, Gemini, Open AI oder
Mistral – jedes KI-Modell hat seine Eigenheiten, die man kennen
muss, um sie optimal nutzen und die Ergebnisse richtig einordnen
zu können.
Ein zentrales Thema der Diskussion war die ethische
Verantwortung: Für Michael Schwertel ist das Publikum transparent
darüber zu informieren, wenn KI bei der Erstellung von Inhalten
beteiligt war. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sieht er dabei
besonders in der Pflicht, quasi als Fels in der digitalen
Brandung aus Fake News und "alternativen Fakten" durch hohe
ethische und journalistische Standards die Qualität und
Vertrauenswürdigkeit in der Berichterstattung auch in Zukunft zu
gewährleisten.
Buchtipps von Prof. Michael Schwertel:
Ray Kurzweil: KI. Das Zeitalter der künstlichen
Intelligenz. Hanser, München Wien 1993, ISBN 3-446-17375-7
(englisch: The Age of Intelligent Machines, 1990.).
Ray Kurzweil: Homo S@piens. Econ Tb., 1999,
ISBN 3-462-02741-7 (englisch: The Age of Spiritual
Machines.).
Marshall McLuhan Understanding Media: The
Extensions of Man; 1st Ed. McGraw Hill, NY, 1964; reissued
MIT Press, 1994, with introduction by Lewis H. Lapham;
reissued by Gingko Press, 2003, ISBN 1-58423-073-8.
Marshall McLuhan The Medium is the Massage:
An Inventory of Effects with Quentin Fiore, produced by
Jerome Agel; 1st Ed.: Random House, 1967; reissued by Gingko
Press, 2001, ISBN 1-58423-070-3.
Zu Kellyanne Conways Erfindung der „Alternativen Fakten“ siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Alternative_Fakten
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30.08.2025
42 Minuten
In dieser Episode von DJV Klartext sprechen wir mit Heiko Hilker,
vom DJV entsandtes Mitglied im MDR-Rundfunkrat. Heiko kritisiert,
dass die von der Politik eingeforderten Reformen im ÖRR die
wichtigen strukturellen Herausforderungen kaum anpacken und die
langfristige Perspektive des Rundfunks sogar gefährden. Er
befürchtet, dass zwar viel Programm - vor allem im Hörfunk -
eingespart werden wird, aber die Spareffekte sehr überschaubar
seien. Im Gespräch mit Host Christian Arndt fordert er eine
umfassende, faire Reformdebatte unter Einbeziehung der
Mitarbeitenden, um Vielfalt und Qualität der Medienlandschaft in
Deutschland zu sichern.
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05.03.2025
51 Minuten
Harald Freiling, Jahrgang 1951, gehörte 23 Jahre lang dem
Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks an. Aus dem notorischen
"Aktenfresser" und selbsternannten "Wadenbeißer" seiner Frühzeit
wurde ein gelassener, aber äußerst tatkräftiger Vorsitzender. Ab
2023 läutete er eine regelrechte "Zeitenwende" ein, unter seiner
Ägide verordnete sich das Gremium mehr Transparenz über die
eigene Arbeit und einen intensiveren Dialog mit
Programmschaffenden und anderen Stakeholdern.
Der pensionierte Lehrer und Gewerkschafter bekennt sich voll zum
digitalen Wandel im Programm und bei dessen Verbreitung, aber
seine Lieblingssendung "Der Tag" im Programm von hr2 und hr INFO
möchte er auch in Zukunft nicht missen.
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15.09.2024
36 Minuten
In dieser Episode des DJV Klartext-Podcasts spreche ich mit
Katharina Wilhelm, die nach fünf Jahren im ARD-Hörfunkstudio Los
Angeles kürzlich zurück nach Frankfurt gezogen ist. Sie erzählt
über ihr Interview mit Lady Gaga während der COVID-Pandemie, wir
sprechen über NPR, vorbildhaften Journalismus und über die
Polarisierung der Medienlandschaft in den USA und stellen fest:
Radiobleibt auch im digitalen Zeitalter relevant. Wir fragen uns:
Was machen wir mit KI im Journalismus (und was macht sie mit
uns?) und diskutieren über Veränderungsdruck im
öffentlich-rechtlichen Rundfunk hierzulande. Das Gespräch wurde
am 30.08.2024 aufgezeichnet.
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14.06.2024
26 Minuten
Zwei Tage vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft hat die
Programmdirektion des hr eine neue „Radiostrategie“ vorgestellt,
nach der im Jahr 2032 voraussichtlich nur noch drei statt sechs
Radiowellen übrig bleiben sollen.
Der DJV Hessen hat umgehend mit einer Pressemitteilung reagiert,
in dem der Landesvorsitzende Knud Zilian wie folgt zitiert wirst:
„Ich sorge mich um die glaubwürdige Erfüllung des gesetzlich
verbrieften Auftrags, die jetzt schon gefährdet ist und mit den
geplanten Maßnahmen zunehmend ausgehöhlt wird.“ Knud Zilian
erklärt, wie düster die Lage für die überwiegend freien
Mitarbeitenden im Programm ist und noch werden könnte...
In den Statements der Programmdirektion ist immer wieder die Rede
von der „Umschichtung ins Digitale“ ... weil man die Jungen und
die ganz Jungen mit Radio nicht mehr erreichen könne – wobei
allerdings auch jetzt wieder nebulös blieb, wie eine solche
umfassende Digitalstrategie aussehen könnte. Ich frage Knud, für
wie sinnvoll er die Vorgehensweise hält, mit großem Tamtam eine
Radio(kürzungs)strategie anzukündigen, ohne den Mitarbeitenden
gleichzeitig eine digitale Perspektive aufzuzeigen.
Knuds Aussage - „wie der Hessische Rundfunk nach Umsetzung dieser
„Strategie noch seinen gesetzlichen Auftrag erfüllen will, ist
mir schleierhaft“ - hat einigen Leuten gar nicht gefallen, wie
etwa Programmdirektorin Gaby Holzner, die seiner Kritik im
Deutschlandfunk „ziemlich energisch“ widersprochen hat, verbunden
mit der Aussage, man rede durchaus „über und mit den
Mitarbeitenden“...
Seit Mittwoch überschlagen sich die kritischen Äußerungen in
kleinen und größeren Runden von Mitarbeitenden, auch der
Redaktionsausschuss kritisiert wie der DJV die "mangelnde
inhaltliche Vorstellung von dem Auftrag gerecht werdenden
Angeboten“. Es fehle auch eine „ernstzunehmende Inititative
wirklich neue Formate zu entwickeln" sowie der "Ehrgeiz, diese
auch umzusetzen und nicht von außen einzukaufen.“ Der
Redaktionsausschuss drückt auch die Sorge aus, dass sich nicht
nur das junge Publikum, sondern auch die jüngeren Mitarbeitenden
enttäuscht vom hr abwenden könnten. Zilian schätzt ein, wie
desolat die Motivationslage bei den MA ist und noch werden könnte
und wie man eine solche Strategie besser gestalten und umsetzen
könnte, nämlich indem man die Mitarbeitenden "mitnimmt" und
vertrauensvoll einbezieht anstatt an der Belegschaft vorbei vorab
"im Hintergrund" mit der Presse zu kommunizieren.
Der Kollege Michael Hanfeld von der FAZ hat in einem Kommentar
indirekt den Gewerkschaften vorgeworfen, als
veränderungsunwillige „Besitzstandswahrer“ für die Misere
(mit)verantwortlich zu sein und nur an die Pensionskasse zu
denken. Knud Zilian rückt die Fakten gerade.
Als Hintergrund zum aktuellen Thema möchte ich euch die Folgen 7
(mit Dr. Henning Eichler) und 8 (mit dem DJV-Bundesvorsitzenden
Mika Beuster) noch einmal wärmstens ans Herz legen.
Last, but not least erklären wir als DJV im hr uns solidarisch
mit den Kolleginnen und Kollegen im SWR, die in dieser Woche mit
Warnstreiks um bessere Vergütung und Arbeitsbedingungen kämpfen.
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Über diesen Podcast
Innensicht trifft Außensicht. Im Gespräch mit DJV-Aktiven und
Gästen werden aktuelle Themen diskutiert, die vor allem, aber nicht
nur für Mitarbeitende des Hessischen Rundfunks und anderer
ARD-Anstalten von Belang sind. Das System der
öffentlich-rechtlichen Medien steht mehr denn je unter Beschuss.
Journalistinnen und Journalisten werden "draußen" hart angegangen
und brauchen "drinnen" den vollen Rückhalt, um jederzeit
interessante, überzeugende und substanzielle Programminhalte für
Rundfunk, Fernsehen, Online und Drittplattformen aller Art leisten
zu können. Der DJV tritt dabei konsequent für gute
Arbeitsbedingungen, faire Honorierung und ein sozialverträgliches
Miteinander ein. Zu den Gesprächspartnern gehören bekannte Größen
wie Werner Reinke und Investigativjournalist Daniel Drepper
(WDR/NDR/SZ) ebenso wie Sylvia Kuck (hr-iNFO Redakteurin und
hr-Personalrätin) und Knud Zilian, Mitglied des Personalrates und
1. Vorsitzender des DJV Landesverbandes Hessen, KI-Experte Jan
Eggers und Dr. Henning Eichler, Professor für Digitalen
Journalismus #djvhessen #wirfuereuch Kontakt: djhimhr@hr.de Host:
Christian Arndt (hr-Mitarbeiter, Personalrat und freier
Journalist). Bitte beachten: Dieser Podcast ist kein "Produkt" des
Hessischen Rundfunks. Inhaltlich und finanziell verantwortlich ist
der DJV Hessen e.V.
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