Podcaster
Episoden
16.03.2023
1 Stunde 34 Minuten
„Ist es ein Glück oder ein Unglück, dass es mich gibt?“ Das fragt
sich der ehemalige Zeitungsredakteur auf eine unfassbare Tat hin,
inzwischen zurückgezogen an einem fernen afrikanischen Grenzort, um
mit einem Bericht Rechenschaft abzulegen. Er erzählt von dem, was
ihm in den Wochen zuvor zugestoßen ist, nachdem er auf einer
Erinnerungsreise – um mit dem Verlust einer Liebe abzuschließen –
einer geflüchteten Afrikanerin begegnet, die, anders als er, noch
das Glück sucht. In der Begegnung mit ihr spürt er plötzlich:“Was
man am meisten liebt, liebt man schon in dem Gefühl einer Wehmut,
des unabwendbaren Endes – der Tag wird kommen, an dem wir uns aus
den Augen verlieren, an dem alles gewesen sein wird, von dem an nur
noch die Erinnerung zählt.“ Bodo Kirchhoff Geboren 1948, lebt er in
Frankfurt a.M. und am Gardasee. Nach seinen von Kritik und Publikum
gleichermaßen gefeierten Romanen „Die Liebe in groben Zügen“ (2012)
und „Verlangen und Melancholie“ (2014) wurde Bodo Kirchhoff für
seine Novelle „Widerfahrnis“ (2016), die in zahlreiche Sprachen
übersetzt wurde, mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
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28.04.2021
1 Stunde 28 Minuten
Nach dem Tod des Vaters beginnt der Autor Michael Kleeberg mit
einer Recherche über seinen Vater, der den Sohn stets zu etwas
Besserem machen wollte und zu dem der Sohn in ein
Hassliebeverhältnis geriet, das von Rivalität, Rachegelüsten aber
auch tiefster Zärtlichkeit geprägt war. Das Buch "Glücksritter" ist
eine schmerzhafte Selbstbefragung: Wie viel vom Vater steckt in
mir, wie viel der Einstellungen seiner Generationen prägten die
Republik? Michael Kleeberg, geboren 1959, studierte Politische
Wissenschaften und Geschichte. Nach Aufenthalten in Rom und
Amsterdam lebte er von 1986 bis 1999 in Paris. Heute arbeitet er
als freier Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. Für sein
literarisches Werk wurde er vielfach ausgezeichnet.
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04.02.2021
1 Stunde 50 Minuten
Im Gespräch mit dem Autor Burkhard Hose über sein Buch „Warum wir
aufhören sollten, die Kirche zu retten“ und Michael Dörnemann,
Leiter des Dezernats Pastoral und Bildung im Bistum Essen. "Obwohl
die Kirchen reformbedürftig sind, sind sie dennoch ein integraler
Bestandteil für ein menschliches Miteinander" – davon ist Burkhard
Hose überzeugt. Für ihn sind sie moralischer Kompass,
Hoffnungsträger und Zufluchtsort in unruhigen Zeiten. Praxisnah und
verständlich entwickelt der Studentenpfarrer daher eine Vision für
eine Kirche der Gegenwart, die nicht nur Institution ist, sondern
den Menschen dient und die nicht in der Vergangenheit lebt, sondern
die Sorgen der Menschen von heute ernst nimmt.
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13.10.2020
1 Stunde 21 Minuten
Sonntagabend, Flughafen Tegel: Im Café in der Abflughalle kommt sie
mit einem Mann ins Gespräch. Robert Sturm ist sechsunddreißig,
achtzehn Jahre jünger als sie. Er ist auf dem Weg nach Sibirien. Am
Ende ihrer und seiner Arbeitswoche wird er zurückkommen. Darauf
wartet sie… Als sie mit achtzehn 1981 nach Westberlin kam und
Medizin studierte, lernte sie Viktor kennen, der doppelt so alt war
wie sie. Er war die andere, die politische Generation und eröffnete
ihr die Welt. Er selbst jedoch blieb ihr verschlossen. Das Leben
mit Viktor war ein Abenteuer, aber eines, dessen Gefahren sie nicht
teilten. Mit sechsunddreißig - inzwischen in Neuro-biologie
promoviert – trifft sie zur Jahrtausendwende Johann. Er ist so alt
wie sie. Gemeinsam hangeln sie sich durch ihre Liebe; prekär sind
nicht nur ihre Arbeitsbiografien. Samstagvormittag, wieder
Flughafen Tegel: Sechs Tage lang haben ihr Alltag und ihre
Erinnerungen sich verwoben und einander zu erklären versucht. Warum
sind die Männer in ihrem Leben immer sechsunddreißig? Ist sie noch
die, an die sie sich erinnert? Oder ist sie, die sich in Sachen
Gehirn auskennt, eigentlich das, was sie vergessen hat?
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22.09.2020
1 Stunde 23 Minuten
Lesung und Gespräch mit der Journalistin und Autorin Christiane
Florin am 15. September 2020 in Essen. Die Kirche besteht nicht nur
aus Machtmissbrauch, sexueller Gewalt und Frauenverachtung, es gibt
darin so viele Menschen, die Gutes tun. Bei diesem Satz ist die
Geduld von Christiane Florin schnell am Ende. Ja, es gibt diese
Menschen, die Gutes tun. Aber auch sie haben viel zu lange zu
Machtmissbrauch, sexualisierter Gewalt und Frauenverachtung
geschwiegen. Vielleicht, weil sie sich ihre Heimatidylle nicht
kaputt machen lassen wollten. Denn Katholizität ist nicht nur ein
Glaube, es ist auch ein Heimatgefühl. Betroffene sexueller Gewalt,
Opfer lehramtlicher Strafaktionen und Analytiker des Machtapparats
stören im Gefühlsablauf. Aber: Damit machen sich die Gutgläubigen
zu Komplizen. Zu Komplizen, die sich nicht gegen ein autoritäres
System wehren, das Gläubige kleinhält. »Trotzdem! Warum ich
versuche, katholisch zu bleiben« ist Anklage, Selbstanklage und
Bekenntnis einer Sehnsucht. Zur Person Christiane Florin: Die
Journalistin (Deutschlandfunk) ist promovierte Politologin,
Feministin und Katholikin. Und auch wenn sie den Zusatz „bekennend“
nicht mag, spricht aus ihren Büchern und Beiträgen eine tiefe
Vertrautheit mit der Kirche, in der sie aufgewachsen ist.
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Über diesen Podcast
„Quergelesen“ ist ein Podcast des Medienforums des Bistums Essen.
Lesungen und spannende Diskussionen mit Autorinnen und Autoren, die
im Medienforum zu Gast sind, werden in sieben Folgen dieses
Podcasts zum Nachhören zusammengefasst. Interessierte Hörerinnen
und Hörer lernen so die Autorinnen und Autoren im Gespräch über
gesellschaftlich und innerkirchlich relevante Themen kennen und
erhalten nicht zuletzt interessante Tipps zu aktuellen und
lesenswerten Romanen und Sachbüchern.
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