Podcaster
Episoden
22.12.2023
45 Minuten
Was ist Bedrohungsmanagement überhaupt? In diesem Podcast erklärt
Manuel Heinamann, was Bedrohungsmanagement ist und was es nicht ist
und warum Bedrohungsmanagement nicht nur Betroffene von Bedrohungen
etwas angeht, sondern vor allem Institutionen und Arbeitgeber.
Außerdem erläutert Manuel Heinemann, wo aus seiner Sicht deutlicher
Verbesserungsbedarf in Deutschland besteht, sowohl bei der
Zusammenarbeit von Polizei und anderen Behörden als auch bei der
Aufklärung der Bevölkerung. Gerade im Bereich #GewaltgegenFrauen
lässt da einiges zu wünschen übrig. Die vorgeschlagenen
Verbesserungen würden gleichermaßen bei individuellen Fällen wie
auch bei der Verhinderung von Terrorismus helfen. Manuel Heinemann
ist Unternehmer, Deeskalationstrainer, Präventionsmanager für
Extremismus und Radikalisierung, Professional im Bereich
Bedrohungsmanagement. Zu diesen Themen berät er Institutionen,
Organisationen und Unternehmen. Dabei verbindet er die Erkenntnisse
und Erfahrungen aus verschiedenen Disziplinen, um für kritische
Situationen praktikable und nachhaltige Lösungsansätze zu
entwickeln. Manuel Heinemann studierte soziale Arbeit mit
Schwerpunkt Resozialisierung. Er arbeitete für den Freistaat Bayern
als Bewährungshelfer und spezialisierte sich allmählich auf den
Bereich der öffentlichen Sicherheit. Seitdem berät er Behörden,
Kommunen und Unternehmen zu kritischen Situationen und Konzepten
zur Gefahrenabwehr. Bis 2020 war er Mitglied des Vorstandes der
Arbeitsgemeinschaft bayerische Bewährungshelfer und
Bewährungshelferinnen e.V. Manuel Heinemann ist Lehrbeauftragter an
der Technischen Hochschule Nürnberg und der Bayerischen
Verwaltungsschule und lehrt dort Gefahren- und Konfliktmanagement.
2019 gründete er gemeinsam mit Florian Sammet die
„Gefahrenmanagement Heinemann & Sammet GbR“. Regelmäßig wird er
von Unternehmen verschiedener Größe angefragt. Gemeinsam mit Inge
Bell ist Manuel Heinemann ehrenamtlich für Frauen in
Drucksituationen tätig, berät diese in Gefahrensituationen und
erarbeitet Exit-Strategien. Sein interdisziplinäres Wissen
erweitert er berufsbegleitend an der Ruhr-Universität Bochum im
renommierten Masterstudiengang Kriminologie und
Polizeiwissenschaften im Bereich Kriminalistik.
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06.12.2022
53 Minuten
In dieser Folge spricht Rebecca Schönenbach mit der Tochter des
enführten Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd über die Geschichte
ihres Vater, das Ziel von Geiselnahmen durch Diktaturen wie das
islamistische Regime im Iran, die Folgen von „Geiseldiplomatie“ auf
uns alle und die Auswirkungen der #IranRevolution2022. Gazelle
Sharmahd ist die Tochter des politischen Aktivisten, Journalisten
und Diplom-Ingenieurs Jamshid Sharmahd, der im July 2020 vom
Geheimdienst des Islamischen Regimes in den Iran entführt wurde und
dort seit 2020 gefoltert wird. Jamshid Sharmahd hat eine Website
(tondar.org) für Freiheitskämpfer und Oppositionelle im Iran
entwickelt, auf der diese unzensiert und direkt News berichten,
frei ihre Meinungen äußern und das wahre Gesicht des Terrorregimes
im Iran an die Öffentlichkeit bringen konnten. Herr Sharmahd war
auch Manager des Satelliten-Radiosenders Radio Tondar. Durch den
Sender und die Website hat Jamshid Sharmahd den unterdrückten
Menschen im Iran 14 Jahre lang eine Stimme gegeben. 2002 hat das
Islamische Regime ihn zum Staatsfeind erklärt, 2009 wurde ein
geplantes Attentat von Regimeagenten auf Sharmahd vereitelt. 2020
wurde der Journalist in Dubai entführt und in den Iran verschleppt,
wo der Deutsch-Iraner seitdem als Geisel gefangen gehalten wird.
Gazelle Sharmahd lebt in den USA, ist Krankenschwester mit
Schwerpunkt in coronary care, intensive care and Covid care, Mutter
und Vollzeit-Leiterin der #SaveSharmahd-Kampagne. Sie setzt sich
zudem für politische Gefangene im Iran ein.
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19.04.2022
51 Minuten
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat im März einen umfassenden
Aktionsplan gegen Rechtsextremismus in Deutschland vorgestellt.
Frankreich dagegen hat sich letztes Jahr für ein Konzept
entschieden, das jeden Extremismus gleichermaßen bekämpfen soll.
Dafür wurde unter anderem im Juli 2021 „La loi confortant le
respect des principes de la République“ verabschiedet, ein Gesetz
zum Erhalt der Prinzipien der Verfassung. Zur gleichen Zeit werden
aber auch Strukturen aufgebaut, um mit islamischen Verbänden
zusammenzuarbeiten. Da sich Frankreich in der heißen Phase des
Wahlkampfs vor der Präsidentschaftswahl Ende April befindet, werden
alle Maßnahmen in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Rebecca
Schönenbach nimmt an Beratungen über Maßnahmen gegen Islamismus in
verschiedenen Ländern teil. Dabei liegt ihr Fokus stets auf der
Umsetzbarkeit der jeweiligen Bestimmungen. In der dritten Folge
unserer Reihe „Bestandsaufnahme – Strategien gegen Islamismus“ geht
es um das Vorgehen in Frankreich und dessen Grenzen. Wie kann ein
Konzept funktionieren, dass Rechtsextremismus, Islamismus und
Linksextremismus gleichermaßen bekämpfen soll? Trotz der
unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen können
Empfehlungen für ein Gesamtkonzept gegen Extremismus auch in
Deutschland abgeleitet werden. Die Diplom-Volkswirtin Rebecca
Schönenbach hat eine Scharia-Ausbildung im Bereich Islamic Finance
absolviert, arbeitet in der Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung
und berät zur Bekämpfung von Islamismus und Terrorismus. Als
Vorsitzende von Veto! arbeitet sie daran, einen Austausch zwischen
Praktikern der Extremismusbekämpfung und Entscheidungsträgern zu
ermöglichen. In diesem Vortrag wird die Vorgeschichte der Maßnahmen
abgedeckt, die Anzahl der Radikalisierten und wegen Terrorismus
verurteilten sowie das auf drei Sparten – staatliche Maßnahmen,
soziale Maßnahmen und Zusammenarbeit mit islamischen Organisationen
und fünf Säulen beruhende Konzept gegen jeden Separatismus.
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12.04.2022
55 Minuten
Die Finanzierung von Extremismus zu unterbinden, ist entscheidend
für die Prävention von Extremismus. Dennoch wird dieses Thema
stiefmütterlich behandelt, die meisten Empfehlungen beschränken
sich auf Begrenzungen von ausländischen Geldflüssen an Vereine und
Stiftungen. Dabei ist längst bekannt, dass international
organisierte Extremisten sich über ein Netz aus legalen und
illegalen Aktivitäten finanzieren, bei dem auch staatliche Akteure
wie das iranische Regime eine Rolle spielen. Um diese Geldflüsse zu
kontrollieren, reicht eine Begrenzung von Spenden nicht aus. Der
Ex-Investmentbanker Andreas Frank konzentriert sich seit den 90er
Jahren auf die Bekämpfung von Geldwäsche (AML) und die Bekämpfung
der Finanzierung von Terrorismus (CFT). Durch seine Eingaben wurden
unter anderem Vertragsverletzungsverfahren durch die EU-Kommission
gegen Deutschland eingeleitet. In dem zweiten Gespräch unserer
Reihe „Bestandsaufnahme – Strategien gegen Islamismus“ geht es um
Möglichkeiten, Organisationen wie Hisbollah und den Taliban die
Geschäftsgrundlage zu entziehen, aber auch Autokraten das Handwerk
zu legen. Wie kann sichergestellt werden, dass Verträge mit Katar
oder dem iranischen Regime nicht weiter zur Finanzierung von
Islamismus in Europa führen? Das Thema Sanktionen ist gerade in
Bezug auf Russland in aller Munde, aber weit vor Sanktionen können
bereits konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Als AML/CFT-Experte
berät Andreas Frank den Bundestag, den Europarat und den
PANA-Ausschuss des Europäischen Parlaments (Untersuchungsausschuss
zur Untersuchung angeblicher Verstöße und Missstände bei der
Anwendung des Unionsrechts in Bezug auf Geldwäsche,
Steuervermeidung und Steuerhinterziehung) sowie den TAX3-Ausschuss
des Europäischen Parlaments (Sonderausschuss für
Finanzkriminalität, Steuerhinterziehung und Steuervermeidung),
außerdem international Gremien, zuletzt in Guatemala. Das Interview
führt Rebecca Schönenbach, Vorsitzende von Veto!
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11.04.2022
40 Minuten
Trotz zahlreicher Studien über das Phänomen der Foreign Fighters
gibt es kaum Forschung, die die Aussagen und Werdegänge dieser
Frauen und Männer direkt auswertet. Dabei sind diese Angaben
essenziell, um Maßnahmen zur Deradikalisierung und Reintegration
sowie auch zur Prävention zukünftiger Radikalisierung zu
entwickeln. Björn Stritzel wurde als Reporter zum Chronisten der
Dschihadisten. Er verfolgte die Entwicklung einzelner Personen,
sprach mit den Gefangenen in kurdischen Camps, verhalf Personen aus
den Kriegsgebieten zur Flucht und sagte schließlich auch in
Prozessen gegen IS-Rückkehrer als Zeuge aus. Im ersten Gespräch
unserer Reihe „Bestandsaufnahme – Strategien gegen Islamismus“ geht
es um die Erfahrungen, die Björn Stritzel durch seine Arbeit über
Foreign Fighters gesammelt hat. Björn Stritzel arbeitet seit 2014
im Politikressort der BILD, seit 2019 als Chefkorrespondent für
Außen- und Sicherheitspolitik mit einem Fokus auf Nahost. Ein
Schwerpunkt seiner Berichterstattung sind Dschihadisten, die sich
aus Deutschland nach Syrien und in den Irak abgesetzt haben.
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Über diesen Podcast
Noch immer konzentriert sich die Bekämpfung von Islamismus auf
nationale Lösungen, die einer internationalen Strategie
entgegengesetzt werden. Um Islamismus wirksam entgegenzutreten,
müssen die internationalen Zusammenhänge berücksichtigt werden. In
dieser Podcast-Reihe kommen Praktiker zu Wort, die ihre Erfahrung
im Themenbereich Strategien gegen Islamismus weitergeben.
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