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Episoden
16.04.2022
16 Minuten
Dieses 14. Kapitel ist auf eine gewisse Weise ein Nachtrag zur
Reihe über das Papsttum. Auch diese Überlegungen hier
stammen aus Heschmeyers „Pope Peter“ und der Überblick über
die Kirchenleitungsmodelle, den er bietet, scheint mir
hilfreich. Aber ich wusste nicht, wo ich sie am besten in
der Reihe einordnen soll. Darum habe ich sie nun einfach an
den Schluss gestellt. Die Prämisse ist: es gibt vier
grundsätzliche Organisationsmodelle der Kirchenleitung
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16.04.2022
22 Minuten
Nun gut. An diesem Punkt der Reihe hatte ich eigentlich
vorgehabt, halbwegs detailliert die umstrittensten Dinge
des aktuellen Pontifikats anzusprechen und irgendwie
einzuordnen. So oft in diesen Jahren hat mich der Frust
oder gar die Verzweiflung von Gläubigen erreicht und
Unverständnis über das Handeln von Papst Franziskus. Ich
begann eine Liste anzulegen, die immer länger wurde, von
Dingen, die man besprechen oder klären sollte. Aber
irgendwann schien es besser, einen allgemeinen Überblick
über das Papstum, seine Wichtigkeit, seinen Sinn und die
Grenzen in der Ausübung des Lehramts zu bieten. Dies ist
nun in 12 Folgen geschehen und ich hoffe, die Ausführungen
waren und sind hilfreich, um das Geschehen im Vatikan und
andereswo einzuordnen. Denn die theologische Antwort ist
damit im Grunde gegeben. Und so habe ich bis zuletzt
überlegt, die Reihe nach Folge 12 enden zu lassen. Ich
hatte ursprünglich ja ohnehin nur 9 Episoden geplant. Und
dann ist da, trotz allem was ich hier über die Fehlbarkeit
eines Papstes dargelegt habe, dieser unangenehme Umstand,
dass es so aussieht als würde ich als einfacher Priester,
mit dem Obersten Hirten ins Gericht ziehen. Ich bin kein
Kardinal, kein besorgter Mitbruder im Bischofsamt. Es ist nicht
meine Aufgabe den Berater oder gar den Richter des Papstes
zu spielen. Aber was als Priester zu meinen Aufgaben
gehört, ist die Sorgen, Ängste und Nöte der Gläubigen nicht
einfach abzutun, sondern anzuhören und ihnen zu vermitteln,
dass sie ernst genommen werden; dass sie nicht irre sind;
dass man in den Reihen des Klerus nicht einfach beschwichtigend
so tut, als wäre alles eitelwonne. Loyalität zu Papst und
Kirche bedeutet eben nicht, wie die Missbrauchskrise zeigt,
zu schweigen und zuzudecken. In diesem Sinn möchte ich
alsdann auch meine Worte hier verstanden wissen. Sie haben,
auch wenn sie den Finger in manche Wunden legen, ihren
Ursprung in der Loyalität die meine Grundhaltung gegenüber
der Kirche ist. Falls ich irgendwo ungerecht oder
vorschnell bin, und vielleicht selbst aus Verletzungen und
Frust heraus spreche, bitte ich dies nicht gegen die Kirche
und den Papst zu halten, sondern lediglich gegen mich
selbst. Papst Franziskus hat gefordert, dass die Hirten in
den Stall gehen sollen um den Geruch der Schafe anzunehmen.
So finde ich mich also wieder zwischen einer Menge von
Gerüchen. Es ist unmöglich, alle Sorgen und
Verunsicherungen der Gläubigen anzusprechen. Ich begnüge mich mit
ein paar wenigen Punkten, die oft stellvertretend für
weitere stehen. Sie fallen im Wesentlichen in 3 Kategorien:
Erstens, was Papst Franziskus sagt; Zweitens, was Papst
Franziskus macht; Drittens, was Papst Franziskus lehrt.
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16.04.2022
16 Minuten
Nach all dem, was wir in den vorangegangenen Episoden gesagt
haben, sollte deutlich sein, warum es den Papst in der
Kirche braucht und auch, was vor dem biblischen Hintergrund
seine eigentliche Aufgabe ist. Kanon 218 des Kirchenrechts
hat die Definition des Ersten Vatikanischen Konzils
übernommen. Dort steht: „Als Nachfolger des hl. Petrus im Primat
hat der Bischof von Rom nicht nur einen Ehrenprimat,
sondern auch die höchste und vollständige
Jurisdiktionsgewalt über die ganze Kirche. – Diese
Jurisdiktionsgewalt umfaßt nicht nur den Glauben und die guten
Sitten, sondern auch alle Dinge, die sich auf die
rechtliche Ordnung und Regierung der Kirche auf dem ganzen
Erdkreis beziehen.“ Die konkrete Ausgestaltung des
Petrusdienstes - dieses Sorgen für die Einheit in der
Wahrheit – unterlag in der praktischen Ausübung und
Ausübbarkeit einem gewissen geschichtlichen Wandel. Seine
konkrete Jurisdiktion bei Bischofsernennungen nimmt er
heute im Westen anders wahr als in der Antike – ohne dass
sich an seiner grundsätzlichen Juristiktionsgewalt etwas
geändert hätte. So wurde etwa der heilige Ambrosius,
immerhin einer der vier lateinischen Kirchenlehrer, nicht als
verdienstvoller, ergrauter Pfarrer und Professor vom Papst
in sein Amt als Bischof von Mailand gehoben. Vielmehr war
Ambrosius ein frommer Mann in kaiserlichem Dienst – aber
noch Katechume – d.h. noch nicht einmal getauft, als die
Menge „Ambrosius episcopus!“ rief. Innerhalb einer Woche,
im Schnellverfahren, empfing er Taufe, die Weihen zum Diakon und
Priester, damit die Bischofsweihe erfolgen konnte. Generell
dienen Bischöfe ihren Kirchen als Nachfolger der Apostel
und nicht bloß als Handlanger des Papstes. So werden auch
die Rechtsgewohnheiten und die Autonomie der nicht
lateinischen, katholischen Teilkirchen vom Papst als
Ausdruck der Breite und Weite des Katholischen weitgehend
geachtet und nur in Sonderfällen eingegriffen. Die
universale Autorität des Bischofs von Rom, samt dem dafür
notwendigen Charisma der Unfehlbarkeit, kommt eben erst
dann wirklich ins Spiel wenn er ganz konkret den petrinischen
Dienst der Einheit in der Wahrheit ausübt und ausüben muss,
damit die Kirche Christ, die Kirche Christi bleibt und die
eine Botschaft Jesu in der Welt nicht in einer Kakophonie
sich widersprechender Denominationen und Konfessionen
untergeht. Der Papst, so verstanden, hat also eine ganz bestimmte
Aufgabe. Und wo er dieser Aufgabe nicht nachgeht, ist er in
seinen Äusserungen, Überlegungen, Gedanken,
Flugzeuginterviews, herausgeschüttelten Bemerkungen
grundsätzlich so fehlbar wie jeder andere Bischof oder Laie –
und im praktischen Handeln, Personalbesetzungen,
Gartenveranstaltungen und ähnlichen Entscheidungen sowieso.
Um das besser zu verstehen, hier eine kurze Zusammenfassung
wie das Lehramt in der Kirche ausgeübt wird und was das für
Gläubige bedeutet.
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16.04.2022
15 Minuten
Kaiser Justinian von Konstantinopel ist eine schillernde, wenn
auch komplexe und keineswegs immer nur sonnige Figur. Er
gilt als einer der bedeutendsten Herrscher der Spätantike,
unter dem das byzantinische Reich am Übergang zum
Mittelalter seine größte Ausdehung erreichen sollte. Er ist
der Stifter der Hagia Sophia und trägt im Osten den
Beinamen der Große. Sogar als Heiliger wird er von manchen
in der Orthodoxie verehrt – wenngleich ihn kein Synaxarion
- das ist die östliche Gottesdienstordnung – tatsächlich
als Heiligen listet. Grob in seine Epoche fällt nun unsere
Episode des Papsttums.
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16.04.2022
13 Minuten
In neun Folgen haben wir bisher das Papsttum von seinem
biblischen Ursprung und seiner bleibenden Notwendigkeit für
die Kirche her betrachtet. In dieser 10. Folge möchte ich
einen kurzen Abriss der geschichtlichen Wahrnehmung dieses
Dienstes bieten. Wenn unsere Analyse bisher richtig war,
dann werden wir in der frühen Kirche Spuren von der
besonderen Stellung des Nachfolgers Petri finden. Wie
gesagt, wie können hier nichts als einen kurzen Abriss
unternehmen. Vom Ende des 1. Jahrhunderts bis zur Mitte des
5. Jahrhunderts listen und zitieren manche Sammelwerke fast
270 relevante Passagen, die Auskunft über des Status
päpstlicher Autorität in der frühen Kirche geben. Wir müssen in
der Frage des päpstlichen Primats zwei Dinge unterscheiden:
den Glauben und die kirchliche Disziplin.
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Über diesen Podcast
Deep-Dives und Plantschen in den stillen Wassern der Theologie.
Mehrteilige Themenreihen von A wie Aberglaube bis Z wie Zölibat.
Ein bisschen Philosophie hier, ein bisschen Aristoteles dort und
auf jeden Fall Thomas von Aquin querbeet. Produziert von kathmedia
und präsentiert vom Dogmatiker, Langstreckenpilger,
Teil-Zeit-Eremiten und leidenschaftlichen Natursteinmauer-Bauer
Kpl. Johannes Maria Schwarz Hinweis: Viele der theologischen Reihen
sind ursprünglich auf dem Youtube Kanal "kathmedia (Deutsch)"
erschienen und können dort "bildgewaltig" angesehen werden.
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