Podcaster
Episoden
30.06.2022
55 Minuten
Ausflippen, um die Zensur zu umgehen − das probierten Punks und
Freaks auch in Minsk. Die eigene (Familien-)Geschichte
reflektieren, um die Auswirkungen jener sowjetischen Dogmen der
Jugend in der heutigen Realität zu erkennen, zu verstehen und den
systematischen „Überlebensmodus” zu überwinden − darüber sprechen
wir mit Ludmila Pogodina (#KeepMinskWeird, Podcast KMWoice). Sie
ist Kulturmanagerin, DJane, Journalistin, Fotografin, Aktivistin
und Künstlerin. Das Interview haben wir auf englisch geführt. Ein
auf deutsch übersetztes Manuskript findet ihr hier:
https://www.dropbox.com/s/rn0igxdljcatyyy/Perspektyvy_3_skript_deu.pdf
_______________________ Musik: Svyeta Ben' und Galya Chikis -
Zerkalnij Shar: Света Бень и Галя Чикис - Зеркальный шар,
Travm/Uhead - Гiблiя Kultur-Tipps: Ludmilas Podcast: KMWoice by
#KeepMinskWeird KeepMinskWeird:
https://www.patreon.com/keepminskweird Belarusische Autoren zum
Ukrainekrieg: „Die Worte verloren“ Ausstellung „When The Sun Is Low
– The Shadows Are Long” in Leipzig, bis 25. September 2022,
RAZAM-Veranstaltungskalender + Ausstellung „Land ohne Bilder” des
Vereins Mara e.V. in Neuhardenberg (Brandenburg) Podcaster:innen:
Judith Geffert und Peggy Lohse Folgt uns: [pɪrspɪktɨvɨ] bei
Instagram − @perspektyvy_podcast [pɪrspɪktɨvɨ] ist ein
Podcast-Format im Rahmen des Projektes CETKA des ZK/U Berlin,
gefördert durch das Auswärtige Amt.
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11.04.2022
1 Stunde 2 Minuten
Am 24. Februar überfiel Russland per Angriffskrieg die Ukraine,
auch über belarusisches Territorium. Städte wie Charkiw,
Mariupol, Sumy und Tschernihiw werden von russischen Truppen
umzingelt und durch Dauerbeschuss zerstört. Millionen Menschen
fliehen, aus Städten und Dörfern, mit ukrainischen und anderen
Pässen. Der Krieg dauert nun schon acht Jahre, die russische
Invasion purer Vernichtung eineinhalb Monate.
Die Ukraine hat für Belarus:innen eine besondere Bedeutung: Seit
2020 fanden viele Menschen, auch Kulturschaffende und
Aktivist:innen, Zuflucht und Unterstützung in der Ukraine. Jetzt
müssen viele von ihnen zum zweiten Mal in zwei Jahren fliehen.
Gleichzeitig engagieren sich Belarus:innen im Exil in anderen
Ländern für die Evakuierung, Unterbringung und Versorgung von
Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten. Und sie
zeigen sich solidarisch.
Da sind wir beim Thema: Mit Aleksei Borisionok, Olia
Sosnouvskaja, Nicola Spesivtsev und Dzina Zhuk vom Kollektiv Work
Hard! Play Hard! (Работай Больше! Отдыхай Больше!) sprechen wir
heute über Solidarität. Über ihre Ausdrucksformen wie Streik,
aber auch über ihre Komplexität: Wer ist solidarisch mit wem,
warum und wie lange?
#StandWithUkraine
Musik: Tofudj - "Shuffle", Emblika Quail - "Actor Teatru i Kino"
vom Soli-Sampler ВОЛЯ
___________________
Praktische Solidarität
https://www.nowar.help/en
https://linktr.ee/ukraine_all
https://linktr.ee/RazomForUkraine
Zu Work Hard! Play Hard! -
http://workhardplay.pw / Instagram / A Letter of Solidarity
against the War in Ukraine
Judith Geffert: Work Hard! Play Hard! Radio-Reportage für
„Mikrokosmos“ bei Deutschlandfunk Kultur
Zum „Schmarotzer-Gesetz“ -
Viktor Martynowitsch (übers. Thomas Weiler): „Wer schmarotzt,
zahlt Strafe“ im Zeit-Freitext
Anastasia Arinushkina: Proteste für die "Sozialschmarotzer"
Zu Boykott:
East Europe Biennial Alliance
Zu Streiks in Belarus:
Jurij Rawawoj: „Befehl aus Minsk”, Protokoll: Felix Ackermann
Sergej Dylewski (Streikführer Traktorenfabrik MTS)
Hör-Tipps:
Soli-Sampler "VOLYA" für Tonkunstschaffende aus der Ukraine
Podcast: „Ukraine Report”
Podcast: „Stimmen der Ukraine”
Interview mit Iryna Herasimovich: „Die Wörter fühlen sich wie
Blei an: belarussische Intellektuelle und der Krieg”
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01.03.2022
47 Minuten
Vorab-Info: Diese Folge haben wir vor dem 24.2.2022 und dem
Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine aufgenommen.
„Erst gab es diese Welle des Vertrauens, aber jetzt ist
das alles weg.“ – „Ich denke, es ist nicht weg. Diese Wärme und
das Vertrauen sind in geschlossenen Gemeinschaften
geblieben.“
Mit Anja und Vika, die in der ZK/U-Residenz an Dokumentarfilmen
arbeiten, sprechen wir – in Berlin sitzend – über Besonderheiten
des Lebens in der sogenannten „Provinz“. Vika und Anja kommen aus
verschiedenen belarusischen Städten mit je rund 100.000
Einwohnern. Im Gespräch fragen wir uns, wie sich Wahrnehmung und
Selbstbild von Kulturarbeitenden unterscheiden, welche Rolle die
Entfernung zur Metropole spielt und was Sicherheit und Nähe
bedeuten – besonders mit Blick auf den Umgang mit der
Corona-Pandemie und die Folgen der Repressionen gegen die
Protestbewegung. Wir blicken auf repressive Gesetze, die die
Kulturszene wieder einmal in den Untergrund, ins
„Partisanen“-Dasein, drängen. Wir schauen uns die urbane Struktur
in Belarus an und tauschen Kulturtipps aus Musik, Film und Kunst
aus.
Musik – mit freundlicher Genehmigung der
Band:
Palina - Месяц
Kulturtipps:
Musik: NIZKIZ - Небяспечна
Kunst: Masha Moroz – „Past Perfect“
Kultur: An den Ufern der Freiheit. Belarussische Kunst in Zeiten
des Protests. Online-Dossier von Kulturaustausch, Berlin, 2022
David Lynch: „Кролики“/„Rabbits“
Literatur: Artur Klinau - Acht Tage Revolution, Volha Hapeyeva -
Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils
Informationen zu politischen Gefangenen in Belarus und
Postadressen:
Razam: Postkarten schreiben, Veranstaltungen, Unterstützung
Geflüchteter u.a. (deu, rus, by)
Libereco – Partnership for Human Rights: Wie Sie politische
Gefangene in Belarus unterstützen können (deu, eng)
politzek.me – Aktuelle Zahlen und Unterstützung für politische
Gefangene (eng, rus)
Weiterführende Links
Dekoder – Specials, Dossiers, Hintergründe zu Belarus
Peggy Lohse: Zurück am Nullpunkt. jádu-Online-Magazin
Reform.by: Zwischen dem „Letzten“ und dem „Ersten“: Notizen zum
kulturellen Leben in Minsk in Zeiten der großen Depression
(Übersetzung von „Stimmen aus Belarus“)
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Über diesen Podcast
Im Sommer 2020 gingen von Belarus aus hoffnungsvolle Bilder um die
Welt. Seitdem folgen erschütternde Nachrichten von Brutalität und
diktatorischer Willkür. Immer wieder macht uns das sprachlos. Aber
wir wollen das Schweigen nicht gewinnen lassen. Gemeinsam mit
belarusischen Künstler:innen erkunden wir, was uns verbindet, wenn
wir uns direkt als Menschen begegnen. Podcaster:innen: Judith
Geffert und Peggy Lohse [pɪrspɪktɨvɨ] ist ein Podcast-Format im
Rahmen des Projektes CETKA des ZK/U Berlin, gefördert durch das
Auswärtige Amt.
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