Podcaster
Episoden
30.11.2025
26 Minuten
Der einflussreiche Sprachphilosoph Hilary Putnam entwirft in seinem
viel diskutierten Aufsatz „the Meaning of Meaning“ das
Gedankenexperiment der Zwillingserde. Die Zwillingserde ist eine
exakte Kopie unserer Erde und alle verhält sich hier genauso wie
auf unserm Planeten, inklusiver aller Menschen, deren Sprache und
deren Gedanken und Gefühle. Der einzige Unterschied zu unserer Erde
ist die chemische Struktur des Wassers: Während auf unserer Erde
die Summenformel H 2 O gilt, trifft auf der Zwillingserde die
Formel X Y Z zu. Genau wie H 2 O ist auch X Y Z farblos, geruchlos,
nass und löscht den Durst. Die chemische Struktur ist zwar anders,
aber das Verhalten ist gleich und die beiden Wässer sind
voneinander sonst nicht zu unterscheiden. Putnam will unter anderem
mit diesem Gedankenexperiment zeigen, dass nicht die psychischen
Zustände in den Köpfen der Menschen allen festlegen was die
Bedeutung eines Begriffes ist, es müssen weitere externe Faktoren
eine Rolle dabei spielen. Damit begründet er das Konzept des
semantischen Externalismus. Viel Vergnügen bei Hören!
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26.10.2025
32 Minuten
In seinem 1998 zusammen mit Andy Clark veröffentlichten Paper „The
Extended Mind“ befasst sich der einflussreiche australische
Philosoph und Kognitionswissenschaftler David Chalmers mit
folgender Frage: Wo endet das Bewusstsein und wo beginnt der Rest
der Welt? Anhand von Beispielen tritt Chalmers für einen „active
externalism“ ein, d.h. er argumentiert dafür, dass der menschliche
Geist schon immer von der Welt außerhalb des Kopfes beeinflusst
ist, und seinerseits auf die äußere Welt einwirkt. Eine besondere
Rolle spielt für diesen Ansatz die Sprache. Viel Vergnügen mit der
Folge!
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28.09.2025
39 Minuten
In ihren Aufsatz „Responsibility and Global Justice – a social
connection model“ untersucht, die amerikanische
Politikwissenschaftlerin Iris Marion Young, wie soziale Prozesse
und Strukturen globale Ungerechtigkeiten erzeugen und wie
moralische Akteure Verantwortung dafür übernehmen können. Mit dem
„Social Connection Model“ stellt sein ein Modellvor, das zeigt,
dass alle Akteure, die durch ihre Handlungen zu strukturellen
Prozessen beitragen, die Ungerechtigkeiten erzeugen, Verantwortung
tragen, diese zu beheben. Am Beispiel der global operierenden
Textilindustrie illustriert sie dabei ihre Definition von
struktureller Ungerechtigkeit und entwirft eine Theorie der
globalen Gerechtigkeit, die soziale Verpflichtungen und kollektive
Verantwortung berücksichtigt.
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31.08.2025
28 Minuten
In der aktuellen Episode beschäftigen wir uns mit Immanuel Kants
Aufsatz „Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen“.
Diese Schrift stellt eine Reaktion des Königsberger Philosophen auf
einen Einwand dar, den der frankophone Staatstheoretiker Benjamin
Constant gegen Kants Moralphilosophie erhebt. Constant behauptet,
dass ein unbedingt geltendes Lügenverbot, wie es sich aus der
Rezeption der Werke Kants ergibt, jegliche Form von Gesellschaft
unmöglich machen würde. Kant arbeitet sich in seiner Antwort an
einem kontroversen Beispiel ab und seine Argumentation gewährt
tiefe Einblicke in sein systematisches Denken in Bezug auf seine
Moraltheorie, in deren Zentrum die verschiedenen Formulierungen des
kategorischen Imperativs stehen. Viel Vergnügen beim Zuhören und
Mitdenken! Link zum Aufsatz:
https://www.academia.edu/43870461/Perspektiven_der_Interpretation_Kant_und_das_Verbot_der_L%C3%BCge
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27.07.2025
29 Minuten
In dieser Episode beschäftigen wir uns mit dem berühmten
Gedankenexperiment „the Experience Machine“, das der amerikanische
Philosoph Robert Nozick in seinem 1974 erschienenen Werk „State,
Anarchy and Utopia“ formulierte. Mit dieser Denkfigur versucht
Nozick der Frage auf den Grund zu gehen, ob das zentrale Element im
menschlichen Leben darin besteht (positive) Empfindungen haben,
etwas zu erleben. Dazu stellt er uns vor die Aufgabe uns
vorzustellen, wir könnten unser Gehirn an eine Maschine anschließen
lassen, die uns mit simulierten Erlebnissen versorgt, die in uns
positive emotionale Zustände hervorrufen, während unser Körper
regungslos in einem Tank liegt und mit allen notwendigen
Nährstoffen versorgt wird. Würden wir ein solches Leben wählen?
Welche Implikationen hat dieses Gedankenexperiment? Was verrät es
darüber, welche Qualitäten wir uns für unser tatsächliches Leben
außerhalb der Maschine wünschen?
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Über diesen Podcast
Das Podcast Projekt Sapere Audio macht akademische Philosophie
anhand kurzer Texte für ein breites Publikum zugänglich. Wir
verstehen Philosophie als lebendigen Dialog. In 20 - 50 minütigen
Episoden, diskutieren wir schlaglichtartig bedeutende Denker:innen
und prägende Theorien quer durch die Philosophiegeschichte. Viel
Spaß beim reinhören und mitdenken!
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